Salzburg: Salzburg wird älter, demographische Entwicklung fordert

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Foto: Land Salzburg/ Grafik
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19 Okt 17:37 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Landesstatistik prognostiziert: Erwerbsfähige werden immer weniger / Aber: Die Bevölkerung wächst

(LK) 14 Prozent mehr Menschen leben heute in Salzburg als noch vor 29 Jahren. Damals zählte die Bevölkerung noch rund 499.000, heute sind es mehr als 568.000. Das Land wächst und wird gleichzeitig immer älter. 2042 wird mehr als ein Viertel der Menschen über 65 Jahre alt sein. Alle Informationen zur Demografie und noch vieles mehr bieten die Berichte der Landesstatistik. Sie zeigen, wie sich das Land entwickelt und liefern für die Politik wichtige Entscheidungsgrundlagen.

Die Salzburger Landesstatistik versorgt die Bevölkerung und Entscheidungsträger in Salzburg mit wichtigen Daten und Fakten, nicht nur am weltweiten Tag der Statistik, der am 20. Oktober begangen wird. Hier ein paar Eckpunkte, was derzeit typisch „Soizburgerisch“ ist, wie sich die Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wird, welche Bezirke wachsen oder auch schrumpfen, wie Salzburg Kärnten überholen konnte, wie schwer unsere Babys sind und vieles mehr.

Salzburg wird älter

Am 31.12.2022 lebten 568.346 Männer und Frauen in Salzburg. 2042, in 19 Jahren, werden es rund 604.000 Personen sein. Besonders stark ist der Anstieg dabei bei der älteren Bevölkerung. Gibt es heute rund 112.000 Menschen über 65, werden es 2042 bereits 162.000 sein. Die Zahl der über 85-jährigen wird sich mehr als verdoppeln.

Haslauer: „Demographie große Herausforderung.“

Für Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist der demographische Wandel eine der zentralen Herausforderungen. „Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter sinkt. Pflege- und Fachkräftemangel insgesamt sind daher nicht nur die Themen der Zukunft, die Landesregierung muss sich jetzt schon intensiv damit auseinandersetzen. Die umfassenden und sehr gut aufbereiteten Berichte und Grafiken der Landesstatistik sind für Politik und Verwaltung eine immens wichtige Entscheidungsgrundlage für künftige Planungen. Von der Landes- bis zur Gemeindeebene“, so Haslauer.

Filipp: „Die Welt der Daten und Fakten.“

Die vielfältigen Berichte und Grafiken der Landesstatistik sind für alle Salzburgerinnen und Salzburger jederzeit und kostenlos verfügbar. „Zu unterschiedlichen Themen - etwa Arbeitsmarkt, Frauen, Bildung, Gesundheit und Soziales, Tourismus oder Wahlen - informieren wir die Bevölkerung und Medien im ganzen Land“, sagt deren Leiter Gernot Filipp anlässlich des Weltstatistiktages, der am 20. Oktober die Zahlen und Fakten in den Mittelpunkt stellt. „Doch wir sind uns sehr bewusst, dass es nicht nur um Daten geht. Hinter den Zahlen stehen Menschen und das sollte immer mitbedacht werden.“

Typisch „Soizburgerisch“

Statistisch gesehen ist der typische Salzburger derzeit eine Frau, 43,2 Jahre alt, lebt im Flachgau, hat einen Lehrabschluss, ist verheiratet, besitzt ein halbes Auto und hat 1,48 Kinder. Männer sind mit 41,9 Jahren etwas jünger als Frauen mit 44,4 Jahren. Salzburgerinnen liegen ebenfalls bei der Lebenserwartung mit 84,3 Jahren vor den Männern mit 80,3 Jahren. Beim Bruttomonatseinkommen gibt es große Unterschiede bei den Geschlechtern. Männer verdienen im Schnitt 3.322 Euro brutto, Frauen 2.318 Euro brutto.

Weniger Babys, mehr Todesfälle

Frauen mit Wohnsitz in Salzburg brachten 2022 exakt 5.453 Babys zur Welt. Das sind um 302 Neugeborene weniger als 2021. „Die absolute Zahl der Sterbefälle veränderten sich zwischen 1970 und 2010 kaum. Der Durschnitt lag bei rund 4.120, allerdings bei kräftig wachsender Bevölkerung. Seit rund zehn Jahren zeigt sich jedoch eine leicht steigende Tendenz bei den Todesfällen. Vorläufiger Höhepunkt war die Corona-Pandemie mit 5.333 Toten 2022. Das ist der höchste Wert seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges“, sagt Stefan Senn von der Landesstatistik. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind für fast ein Drittel aller Todesfälle im Land verantwortlich.

Salzburg überholt Kärnten

Vor rund dreieinhalb Monaten, exakt am 1. Juli 2023, wurde Salzburg bezogen auf die Einwohner das sechstgrößte Bundesland in Österreich. Um rund 1.000 Männer und Frauen wurde Kärnten überholt. Der Bezirk mit den meisten Einwohnern ist seit 2022 der Flachgau. Mit 1.1.2023 zählt man dort 157.440 Menschen, in der Landeshauptstadt waren es 156.619.

Lungau „schrumpft“ weniger

Zwischen 2013 bis 2022 ist die Bevölkerung im Lungau um 1,1 Prozent zurückgegangen. „In den vergangenen beiden Jahren ist diese aber wieder leicht gewachsen, aber laut Prognosen ist dies noch keine Trendwende“, so Stefan Senn. Den größten Zuwachs der Bevölkerung zwischen 2013 und 2022 verzeichnete der Flachgau mit mehr als neun Prozent. Dahinter folgen die Stadt (7,4 Prozent), der Tennengau (6,4 Prozent), der Pinzgau (5,8 Prozent) und der Pongau (5,3 Prozent).

Werfenweng ist jüngste Gemeinde

Die Pongauer Kommune Werfenweng ist mit 39,1 Jahren die „jüngste“ Gemeinde in Salzburg. Mauterndorf ist mit 47,3 Jahren der älteste Ort, hier ist auch der Seniorenanteil mit Personen über 65 Jahren mit 27,7 Prozent am höchsten im Land. Hintersee im Flachgau hatte in den Jahren 2018 bis 2022 die höchste prozentuale Geburtenbilanz, die geringste wies Mühlbach am Hochkönig auf. Bei der Wanderungsbilanz hatte Pfarrwerfen mit einem Plus von 11,2 Prozent die Nase vorne. Bei Tweng gab es hier ein Minus von 13 Prozent.

Ausländeranteil: Fast 20 Prozent

Fast jeder fünfte Einwohner in Salzburg hat nicht die österreichische Staatsbürgerschaft. Den höchsten Ausländeranteil hat dabei die Landeshauptstadt mit 31,5 Prozent. „Bei den 30 bis 40-jährigen in der Stadt beträgt der Anteil mittlerweile 47 Prozent“, betont Stefan Senn. Mehr als die Hälfte der Ausländer in Salzburg, exakt 52 Prozent, haben einen EU-Pass. Die größte Gruppe sind hier Deutsche. Bei den 48 Prozent Drittstaatsangehörigen kommen die meisten, nämlich 10,2 Prozent, aus Bosnien und Herzegowina.

35 Jahre Altersunterschied

Die jüngste Mutter in Salzburg war 2022 bei der Geburt ihres Kindes 15,4 Jahre alt, die älteste dagegen bereits über 51 Jahre. Das ist ein Unterschied von mehr als 35 Jahren. Bei den Vätern reichte die Spanne von 17,4 Jahren bis zu über 67 Jahren. Im vergangenen Jahr gab es einmal die Geburt von Drillingen, 132 der Neugeborenen kamen als Zwillinge zur Welt. Das „Durchschnittsbaby“ wog 3.327 Gramm und war 51,0 cm groß. Das schwerste Baby brachte 4.885 Gramm auf die Waage.

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Quelle: Land Salzburg



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