Salzburg: Spektakuläre Baumbergungen per Hubschrauber am Kapuzinerberg

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Foto: Stadt Salzburg / Wildbild / Rohrer
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12 Mär 21:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Vorbereitungen am Montag gestartet – Bgm. Preuner: „Sicherheit höchstes Gut“

75 kaputte Großbäume werden stückweise per Hubschrauber aus steiler Kapuzinerberg-Nordwand geholt

Ein spektakulärer Einsatz findet diese und Anfang nächster Woche im Bereich Kapuzinerberg statt: Insgesamt 75 altersschwache bzw. durch Steinschlag beschädigte Großbäume müssen per Hubschrauber aus der steilen, kaum begehbaren Nordwand geborgen werden. Straßensperren im Stadtgebiet sind dafür nicht nötig. Während der Flugzeiten darf der Kapuzinerberg jedoch nicht betreten werden.

Zum Schutz von Anrainern und Verkehrsteilnehmern

Bürgermeister Harry Preuner sagt: „Wir machen das zum Schutz der unterhalb der Nordwand befindlichen Anrainer und Verkehrsteilnehmer. Zuletzt wurden immer öfter abgebrochene Baumteile in den Fangnetzen hoch über der Glockengasse gefunden. Daher bin ich sehr froh, dass wir jetzt rasch handeln können. Und dafür auch einen einstimmigen Beschluss im Gemeinderat erzielt haben. Die Mittel von rund 72.000 € für die beauftragte Fachfirma sind vernünftig investiert. Summa summarum wird die Stadt rund 80.000 € für diese Schutzwaldsanierung ausgeben. Und das ist gut so: Denn die Sicherheit der Bevölkerung ist für uns höchstes Gut.“

Hubschrauber-Firma stellt Können unter Beweis

Durchgeführt werden die Arbeiten von der Firma Wucher mit Hauptsitz im Vorarlberger Ludesch und Filiale in Zell am See. Geschäftsführer Thomas Türtscher erklärt: „Bei anspruchsvollen Hubschrauber-Einsätzen zählt unser Unternehmen seit 40 Jahren zu den ersten Adressen Mitteleuropas. Egal ob Bau-, Rettungs-, Freizeit- oder Holz-Transporte: Wir achten bei all unseren Arbeiten und Flügen auf ein Maximum an Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Das kommt nun auch Salzburg zugute. Ich bin stolz darauf, dass wir mitten in der Mozartstadt unser Können beweisen dürfen.“

Bäume werden zunächst freigeschnitten und „angeschlupft“

Begonnen haben die Arbeiten Montagmittag, 12. März 2018. Zunächst lieferte ein Hubschrauber an fünf Depots im Gelände Verbinder-Stahlseile. Diese müssen nun von Wucher-Baumkletterern sowie unterstützenden Bergputzern der Stadt an den 75 abzutragenden Bäumen befestigt werden, die allesamt beschädigt, absturzgefährdet, faul oder bereits abgestorben sind. Bei diesem so genannten „Anschlupfen“ werden auch jene Äste entfernt, die einen Abtransport behindern würden. Größere abgeschnittene Äste werden dann am Ende der rund einwöchigen Vorarbeiten aus dem Gelände geflogen.

„Stehendabtragung“ in zwei bis drei Tagen erledigt

Die eigentliche Hauptarbeit, das Abschneiden und Entfernen der Bäume, erfolgt dann – wenn es das Wetter zulässt – ab Montag, 19. März. In zwei bis drei Tagen werden die ausgesuchten Bäume „stehend abgetragen“. Das bedeutet, dass das vorbereitete Verbinder-Seil am jeweiligen Baum zunächst mit dem vom Hubschrauber herabhängenden Transportseil verbunden und dieser dann nach und nach von oben nach unten zersägt wird. Die abgesägten Stammteile werden jeweils umgehend zum Zwischenlager am Berg geflogen. Zum Einsatz kommt dabei ein Helikopter des Typs BELL, da dieser sich durch einen geringen „Downwash“ (Abwind) auszeichnet, was ideal für die Stehendabtragung von Bäumen ist (siehe Firmenvideo ab Minute 4:40 – http://bit.ly/2Gr5IEE).

Die Baumteile werden beim Zwischenlager von Holzakkordanten mit Baggern manipuliert und weiterbearbeitet und schließlich mit zwei Traktoren samt Krananhängern zum Holzlagerplatz weiter unten am Kapuzinerberg transportiert.

Berg während Hubschrauber-Flugzeiten gesperrt

„Für die Bevölkerung wichtig ist, dass sich während der Hubschrauber-Flugzeiten möglichst niemand im Freien auf dem Kapuzinerberg bzw. im unmittelbaren Fußbereich der Nordwand aufhalten sollte“, sagt der Leiter des Amtes für Öffentliche Ordnung Michael Haybäck. „Mit entsprechenden Plakaten auf A-Ständern, Tafeln mit dem Hinweis ‚Befristetes forstliches Sperrgebiet‘, Absperrbändern und Mitarbeitern als Sperrposten auf insgesamt sieben Zugangswegen und -steigen machen wir jeweils ganz aktuell auf die Situation aufmerksam.

Aussichtsplattform beim Kloster bleibt zugänglich

Wichtiger Hinweis: Nicht gesperrt ist die beliebte Aussichtsplattform beim Kapuzinerkloster. Für Anrainer bleibt die Zufahrt zum Kapuzinerberg 8, 8a, 10 und 10 a möglich.“ Rund 10.000 Anrainer im angrenzenden Gebiet wurden von der Stadt bereits vorab mit Flugblättern per Postzustellung über die Arbeiten informiert (siehe Beilage).

Schutzwald wird stabiler und kräftiger

Stadtförster Manuel Kapeller betont: „Ziel der Maßnahme aus waldpflegerischer Sicht ist, den hier besonders wichtigen Schutzwald zu stabilisieren und zu kräftigen. Dazu verpflichtet uns das Forstgesetz. Die 75 Bäume werden einzeln aus dem Bestand geflogen. Durch ihre Entfernung gelangt wieder mehr Sonnenlicht auf den Waldboden, was sich günstig auf die Naturverjüngung auswirkt. Wenn nötig, wird ergänzend aufgeforstet.“

Laut Waldentwicklungsplan Salzburg wurde der gesamte Bereich des Kapuzinerbergs mit der Kennziffer 333 ausgezeichnet, was auf eine hohe Wertigkeit und auf ein besonderes öffentliches Interesse an der Wohlfahrts-, Erholungs- und Schutzfunktion hinweist, wobei die Schutzfunktion überwiegt. Die komplette Waldfläche am Kapuzinerberg ist etwa 80 ha groß, 60 ha davon befinden sich im Eigentum der Stadt. Insgesamt gibt es in der Stadt Salzburg ca. 1.200 ha Wald. Nur rund 165 ha davon gehören der Stadt.


Quelle: Stadt Salzburg



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