Pensionist nach über 34 Jahren wegen Brandstiftungen vor Gericht

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Foto: Matthias Lauber
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Pensionist nach über 34 Jahren wegen Brandstiftungen vor Gericht
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03 Jul 09:00 2019 von Lauber Matthias Print This Article

WELS. Ein kurioser Prozess wurde am Mittwoch am Landesgericht Wels verhandelt. 35 beziehungsweise 34 Jahre sind die Taten her, die dem Angeklagten zur Last gelegt wurden. Der Angeklagte hat am 01. und am 02. Juni 1984 sowie am 31. Mai 1985 insgesamt drei mal Feuer gelegt, welches teilweise in Großbränden endete. Beim Großbrand in der Fassfabrik stand die Feuerwehr der Stadt Wels beispielsweise 167 Mann im Einsatz und berichtet in der Chronik über den Großeinsatz. Ein Verdächtiger war - für die damaligen Verhältnisse - rasch ausgeforscht. Der Beschuldigte war dann allerdings vom Jahr 1985 weg bis zum Jahr 2018 von einem Gutachter als verhandlungsunfähig erklärt worden. Erst als der Gutachter im vergangenen Jahr in Pension ging und ein neuer Gutachter bestellt wurde, erklärte ihn dieser nun für verhandlungsfähig. Der Pensionist musste sich deswegen am Mittwoch wegen dem Verbrechen der Brandstiftung in drei Fällen, sowie wegen fahrlässiger Krida vor Gericht verantworten. Der Angeklagte bekannte sich bezüglich der Brandstiftung in allen drei Fällen schuldig, im Blick auf die vorgeworfene fahrlässige Krida jedoch nicht, weil er sich schlicht weg einfach nicht mehr erinnern konnte, wann er damals genau in die finanzielle Schieflage gekommen war. Nach rund einer halben Stunde konnte der Richter bereits das Urteil des Schöffensenats bekanntgeben. Der Pensionist wurde wegen dreifacher Brandstiftung zu 14 Monaten bedingter Haft verurteilt. Bezüglich der fahrlässigen Krida wurde der Mann frei gesprochen, da es in den vergangenen 39 Jahren zahlreiche Gesetzesänderungen gab und so auch nicht mehr feststellbar war, ob er fahrlässig oder grob fahrlässig gehandelt haben soll. Der Pensionist nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.


Quelle: www.laumat.at



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