Parkplatz-Aktion mit Rollstühlen löste Erstaunen aus

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Ungewohntes Bild
Foto: Stadt Salzburg/Alexander Killer
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Den Spieß einmal umgedreht
Foto: Stadt Salzburg/Alexander Killer
17 Dez 14:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Hagenauer: „Behindertenparkplätze zu verstellen ist kein Kavaliersdelikt!"

Für Menschen mit Behinderung sind Parkmöglichkeiten in der Nähe oft die einzige Chance, einzukaufen oder etwas zu erledigen. Gibt es diese nicht oder werden diese von Autos unberechtigter Personen verstellt, müssen sie oft unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren.

Im Zuge der Kampagne „Selbstverständlich BarriereFREI“ hat die Stadt Salzburg deshalb vergangenen Freitag, 13. Dezember 19, den Spieß umgedreht. Die Situation, dass Fahrzeuge unberechtigte Personen Behindertenparkplätze verstellen, wurde ins Gegenteil verkehrt: Sabine Neusüß, Behindertenbeauftragte der Stadt Salzburg, ließ mit drei Rollstühlen „normale“ Parkplätze zuparken. Die Aktion dauerte eine Stunde und löste großes Erstaunen bei Fußgänger*innen und Parkplatzsuchenden aus. Teilweise fotografierten Passant*innen die Rollstühle.

Viele der 285 Behindertenparkplätze sind - verparkt

Immer wieder weist die Stadt Salzburg darauf hin, dass Behindertenparkplätze für Menschen mit Behinderung eine Notwendigkeit sind und unberechtigte Personen sie nicht verstellen dürfen. Es gibt rund 285 solche ausgewiesenen Parkplätze in der Stadt. Einheimische und Gäste dürfen sie mit dem Parkausweis benutzen. Die Polizei und der Österreichische Wachdienst (ÖWD) verzeichnen jedes Jahr zahlreiche Organstrafen, Anzeigen und sogar Abschleppungen. „Vielen Menschen fehlt offensichtlich das Bewusstsein, dass diese Parkflächen für Betroffene freigehalten werden müssen. Behindertenparkplätze zu verstellen ist kein Kavaliersdelikt!“, macht die ressortzuständige Sozial-Stadträtin Anja Hagenauer klar. Spricht man Unberechtigte darauf an, kommen außer des gewohnten "Ich bin eh gleich wieder weg!" oft diskriminierende und beleidigende Antworten.

Kampagne „Selbstverständlich barriereFREI“

Auf Grundlage des Etappenplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention hat die Stadt Salzburg Anfang Dezember eine breite Kampagne zum Thema Barrierefreiheit gestartet.
Sie hat zum Ziel, das Thema Barrierefreiheit im öffentlichen Raum sichtbar zu machen, Diskussionen anzuregen und vor allem Barrieren im Kopf abzubauen. Zudem will sie vermitteln, dass die Stadt Salzburg Barrierefreiheit in einem umfassenden Sinn versteht – in der Arbeit, Freizeit, Bildung und Mobilität.



Plakat 'Selbstverständlich barriereFREI'


www.stadt-salzburg.at


Quelle: Stadt Salzburg



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