Neues Frauenhaus eröffnet

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Alle Meldungen zur Kategorie 'Frauen & Gleichstellung'" href="gesellschaft-soziales/pressemeldungen/">Frauen & Gleichstellung Soziales LRin Fischer AutorIn: Iris Reichkendler
26 Sep 19:14 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Moderne und adäquate Opferschutzeinrichtung für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder

„Statistiken belegen: Der gefährlichste Ort für eine Frau ist das eigene Zuhause. Und oft sind es nicht nur die Frauen, die von Gewalt betroffen sind, auch die Kinder werden Opfer oder Zeuginnen und Zeugen von häuslicher Gewalt“, stellt Frauen- und Soziallandesrätin Gabriele Fischer klar. Umso wichtiger ist dann eine Opferschutzeinrichtung, in der Frauen mit ihren Kindern Schutz und Ruhe finden, um ihre Gewalterfahrungen zu verarbeiten und die ersten konkreten Schritte zu setzen, sich vom gewalttätigen Partner zu lösen und in ein selbstbestimmtes Leben zu finden.

Mit 16. September war es soweit: Das neue Frauenhaus öffnete seine Pforten. In den modernen, hellen und freundlichen Räumlichkeiten können bis zu 15 Frauen und 15 Kinder, sowie in Akutfällen drei zusätzliche Personen leben. „Die Wohn- und Schlafräume gewährleisten Rückzugsmöglichkeiten und Privatsphäre und bieten gleichzeitig Raum für soziale Kontakte“, beschreibt die Geschäftsführerin des Frauenhauses Tirol, Gabi Plattner, die Opferschutzeinrichtung. Gerade die Rückzugsmöglichkeiten seien für Bewohnerinnen, die eine Traumatisierung erlebt haben, ganz besonders wichtig. „Zusätzlich dazu gibt es nun auch geeignete Beratungs- und Therapieräume“.

Barrierefreie Opferschutzeinrichtung

„Erstmals können aufgrund der Barrierefreiheit auch Menschen mit Behinderungen im neuen Frauenhaus aufgenommen werden“, betont Vizebürgermeister und Sozialstadtrat Franz X. Gruber. Aufgrund von zwei Spezialwohnungen ist überdies die Aufnahme von Frauen mit Söhnen über 16 Jahren möglich.

Um das Gefühl eines Zuhauses noch zu verstärken, ist im Parterre Kleintierhaltung erlaubt. Jede Wohneinheit ist mit einem eigenen Badezimmer ausgestattet und alle Bewohnerinnen haben Zugang zu Balkon, Terrasse oder Garten, wobei diese Bereiche sich im geschützten Innenhof befinden.

Fertigstellung nach 17 Monaten Bauzeit

Das ursprüngliche Tiroler Frauenhaus, das weder in seiner räumlichen Struktur noch in baulicher Hinsicht den inzwischen notwendigen Anforderungen entsprach, hat seinen aktuellen Standort aufgegeben. Die Wohnbaugesellschaft TIGEWOSI hat in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Frauenhaus und der Stadt Innsbruck den Neubau der Räumlichkeiten nun in die Realität umgesetzt.

Für das Bauvorhaben wurde Mitte 2014 ein Architekturwettbewerb ausgelobt. „Als Sieger dieses Wettbewerbes ging die ARGE DI Renate Benedikter-Fuchs und DI Mario Ramoni aus Innsbruck hervor, welche die Vorgaben für das betreute Wohnen in Form von 15 Wohnungen mit insgesamt 30 Betten sowie Betreuungs- und Verwaltungsräumlichkeiten erfolgreich umgesetzt haben“, informiert Franz Mariacher, Geschäftsführer der bauausführenden Wohnbaugesellschaft TIGEWOSI. Die Wohnungen sind jeweils für alleinstehende Frauen, Frauen mit ein bis zwei Kindern sowie für Frauen mit drei und mehr Kindern ausgerichtet. Aufgrund der „überhitzten“ Baukonjunktur war das Ergebnis der Bauausschreibungen zu hoch. Aus diesem Grund mussten die abgegebenen Angebote sowie die Planung überarbeitet werden. Nachdem die erforderliche Kostenersparnis erreicht wurde, konnte im April 2018 mit dem Bau begonnen werden. Die Bauzeit betrug 17 Monate. Die Baukosten betragen rund 3.770.000 Euro und werden durch Wohnbauförderungsmittel in der Höhe von ca. 943.000 Euro, ein Bankdarlehen und Eigenmittel der TIGEWOSI finanziert.

Das ursprüngliche Tiroler Frauenhaus, das weder in seiner räumlichen Struktur noch in baulicher Hinsicht den inzwischen notwendigen Anforderungen entsprach, hat seinen aktuellen Standort aufgegeben. Unter Einbindung der Wohnbaugesellschaft TIGEWOSI, des Tiroler Frauenhauses und der Stadt Innsbruck wurde das Konzept eines Neubaus erarbeitet, der nun in die Realität umgesetzt wurde.

Für Frauen und ihre Kinder stehen in den beiden Frauenhäusern Tirol, dem Tiroler Frauenhaus und jenem vom Verein Frauen helfen Frauen, insgesamt 46 Plätze zur Verfügung. Hinzu kommen die dezentralen Notwohnungen von der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Evita in Kufstein und dem Frauenzentrum Osttirol mit insgesamt 16 Plätzen für Frauen und ihre Kinder. Abgerundet wird das Angebot von Plätzen im Betreuten Wohnen und Übergangswohnen. Des Weiteren gibt es in allen Bezirken Tirols regionale Anlaufstellen, an die sich Betroffene wenden können.

Daten und Fakten zum neuen Frauenhaus

  • Kapazität: 30 Plätze (15 Plätze für Frauen und 15 Plätze für Kinder) zzgl. 3 Notbetten (früher 8 Plätze für Frauen und 9 Plätze für Kinder)
  • Baukosten: 33.770.000 Euro brutto zuzüglich Grundstücksnebenkosten 32.000 Euro (ohne Einrichtung)
  • Inbetriebnahme: 16. September 2019
  • Entspricht den neuesten baulichen, fachlichen und sicherheitstechnischen Standards

Wir bitten um Verständnis, dass aus Opferschutzgründen der Ort des Frauenhauses nicht bekanntgegeben wird.

Hinweis:

Auf der Website www.gewaltfrei-tirol.at finden Sie alle Infos über Beratungsstellen und Hilfseinrichtungen.

Die Frauenhelpline ist rund um die Uhr zum Nulltarif unter 0800-222 555 erreichbar.


Quelle: Land Tirol



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