Kärnten: Nationalfeiertag - Gedenkfeier von Memorial Kärnten Koroška

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Foto: LPD Kärnten/Bauer
26 Okt 21:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser am Friedhof Klagenfurt-Annabichl: „Am Nationalfeiertag müssen wir dazu aufrufen, einmal mehr zusammenzustehen und die Werte der Demokratie hochzuhalten“

Klagenfurt (LPD). Auch in diesem Jahr lud die Plattform Memorial Kärnten-Koroška (MKK) zu ihrer traditionellen Gedenkfeier am Friedhof Klagenfurt-Annabichl. Der Verein versteht sich als Plattform gegen das Wiederaufleben von Faschismus, Rassismus und Antisemitismus.

Bei seiner Ansprache würdigte Landeshauptmann Peter Kaiser die wichtige Gedenkarbeit von Memorial Kärnten-Koroška am österreichischen Nationalfeiertag. Es werde an Menschen gedacht, die für Werte gestorben seien, die von den damals Herrschenden nicht geteilt, sondern vielmehr mit Füßen getreten wurden. „Es sind Menschen, deren Identität verloren gegangen ist. Und es ist ein Verdienst von Memorial Kärnten-Koroška, dass die Namen dieser Menschen und dadurch auch ihr Wirken in die Öffentlichkeit gebracht worden sind. Das ist der große Verdienst dieser Gedenkstätte hier in Annabichl“, so Kaiser. Heuer würden polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Mittelpunkt des Gedenkens gerückt. Man werde daher versuchen, seitens des offiziellen Kärntens die Aufarbeitung ihrer Schicksale im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit zu begegnen.

In einer derzeit sehr schwierigen Situation der Republik müsse es jedem klarer sein als jemals zuvor, wie verteidigungswürdig unsere Demokratie sei, erklärte der Landeshauptmann. „Gerade am Nationalfeiertag müssen wir dazu aufrufen, einmal mehr zusammenzustehen und die Werte der Demokratie hochzuhalten. Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg – dazu ist aber die gesellschaftliche Solidarität und ein Miteinander unabdingbar.“

Die Gedenkrede hielt Valentin Hauser, begrüßt wurden die zahlreichen Gäste – darunter Nationalrätin Olga Voglauer und Nationalrat Phillip Kucher, Landtagsabgeordnete Ana Blatnik, Bürgermeister Christian Scheider und der polnische Honorarkonsul Ferdinand Lanker – von MKK-Vorsitzenden Alexander Petritz. Er sagte, die heutige Gedenkfeier sei allen Zivilistinnen und Zivilisten gewidmet, die von den Nationalsozialisten zur Zwangsarbeit nach Kärnten deportiert wurden. Dabei handelte es sich um rund 50.000 Personen aus Frankreich, Italien, Polen, der Ukraine und Russland. Durch das Gedenken würde auch diesen Opfern ihre Namen und ihre Würde zurückgegeben, so Petritz.

Für die musikalische Umrahmung der Feierstunde sorgten Lena Kolter an der Violine, Bariton Taras Kuzmych, Sopranistin Yaryna Kuzmych, Tetyana Dranchuk am Klavier sowie Alenka Piotrowicz (Violoncello) und Arthur Piotrowicz (Kontrabass).



Quelle: Land Kärnten



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