Niederösterreich: NÖ-Umweltbewegung „Natur im Garten“ feiert 25. Geburtstag

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Erlebnis-Gärtner Reinhard Kittenberger und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Foto:© NLK Filzwieser
06 Apr 04:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Mikl-Leitner: Eine Erfolgsgeschichte - vom Samenkorn zur blühenden Oase, von einer lokalen Bewegung zu einem international anerkannten Netzwerk

Zahlreiche Fest- und Ehrengäste trafen sich am gestrigen Donnerstagabend im Landhaus St. Pölten, um im Rahmen einer Pressekonferenz und einer anschließenden feierlichen Veranstaltung das 25-jährige Jubiläum der NÖ Umweltbewegung „Natur im Garten“ zu feiern.

„Die Geschichte von Natur im Garten ist die Geschichte vom Samenkorn zur blühenden Oase, von einer lokalen Bewegung zu einem international anerkannten Netzwerk, einfach eine absolute Erfolgsgeschichte“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in ihrer Festrede. Die 1999 festgelegten drei Kernkriterien würden bis heute gelten, nämlich „gärtnern ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, ohne künstliche Düngemittel und ohne Torf.“ Die Gartenbewegung sei so in den letzten 25 Jahren zu einer „unverzichtbaren Plattform für naturnahes und ökologisches Gärtnern im privaten Bereich, aber auch in öffentlichen Grünbereichen geworden“, erklärte sie.

Dieser Erfolg lasse sich auch mit Zahlen belegen, so Mikl-Leitner: „Bereits 85 Prozent aller niederösterreichischen Gemeinden arbeiten mit ,Natur im Garten´ zusammen, 86 Prozent aller Landsleute wünschen sich ökologisch gestaltete private und öffentliche Gärten und Grünräume und alleine die mehr als 20.000 ,Natur im Garten´- Plaketten zeigen, wie wichtig den Menschen im Land ein ökologisch-nachhaltiges Zuhause sowie Klima- und Umweltschutz vor der eigenen Haustüre ist.“ Sie bezeichnete die Bewegung zudem als „Exportschlager“, denn die Plaketten werden auch in Deutschland, der Schweiz, in Liechtenstein, Südtirol, Tschechien und der Slowakei vergeben.

Das Thema „naturnahes Gärtnern“ sei aufgrund des Klimawandels zudem aktueller denn je, führte die Landeshauptfrau weiter aus, „denn unsere Gärten verändern sich aufgrund von Trockenheit, langanhaltender Hitze und Starkregen-Ereignissen.“ Man brauche eine neue Strategie und hier leiste „Natur im Garten“ exzellente Arbeit, auch durch das „Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten zur ökologischen und naturnahmen Gestaltung und Pflege, Bewusstseinsbildung und das Vorantreiben des Klima-, Umwelt- und Artenschutzes direkt vor der Haustüre.“ Mikl-Leitner nannte hier u.a. das „Natur im Garten“ Telefon als zentrale Anlaufstelle für Gartenfragen mit rund 40.000 Anrufen pro Jahr, kostenlose Vorträge und Workshops, die von rund 150.000 Personen genutzt wurde, ein Netzwerk von über 170 Partnerbetrieben, 97 „Natur im Garten“ Schaugärten zur Inspiration, „und natürlich unsere „Natur im Garten“ Erlebniswelt, die Garten Tulln, seit 2008 die erste ausschließlich ökologisch gestaltete und gepflegte Gartenschau Europas.“

Auch in Zukunft soll die „Natur im Garten“ Bewegung weiter wachsen und „noch mehr Regionen, Gemeinden und Menschen fürs ökologische Gärtnern motivieren“, so die Landeshauptfrau. Dies sei ihr persönlich wichtig, darum beziehe man künftig im Bereich der Wissensbildung verstärkt neue Entwicklungen und Technologien in Bezug auf das ökologische Gärtnern mit ein. „Durch vielfältige Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche wollen wir speziell auch die nächsten Generationen für die Herausforderungen des Umweltschutzes sensibilisieren.“

Sie gab abschließend einen Ausblick auf die heurigen Jahresthemen wie „Speisekammer Garten, Balkon & Terrasse“, „Artenvielfalt: Tiere im Garten“ mit dem „Igelsonntag“ am 28. April oder auch die „Natur im Garten“ Markttour durch alle 20 NÖ Bezirke. Zudem werde es zum 25-jährigen Jubiläum eine interaktive Wanderausstellung durch ganz Niederösterreich geben - ein Erlebnis für die ganze Familie.

Per Videobotschaft überbrachte der Initiator von „Natur im Garten“, der damalige Umweltlandesrat Wolfgang Sobotka, seine Glückwünsche zum 25-jährigen Jubiläum. „Gäbe es heute ,Natur im Garten´ nicht, so müsste man es erfinden, um der Biodiversität und der Klimawandelanpassung einen Raum zu geben“, sagte er. Auch „Botschafter der ersten Stunde“, Biogärtner Karl Ploberger, gratulierte per Video: „Ökologisch gärtnern ist in der Mitte der Gesellschaft angelangt. Es geht darum zu zeigen, dass wir mit und nicht gegen die Natur garteln, um ihr so etwas zurückzugeben.“

„Die Bewegung ,Natur im Garten´ ist heute nicht mehr wegzudenken“, sagte Erlebnis-Gärtner Reinhard Kittenberger, von Beginn an „Natur im Garten“ – Gärtner. Er erzählte im Rahmen der Pressekonferenz über die Anfänge der Initiative und die Vorzüge naturnaher Gartengestaltung und war überzeugt: „Niederösterreich ist seit 25 Jahren ökologisches Gartenland Nummer eins.“ Ebenso zu Wort kamen im Rahmen des Jubiläumsfestes Peter Obricht, Leiter der Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft vom Amt der NÖ Landesregierung, und der Aufsichtsratsvorsitzende von „Natur im Garten“ Christian Rädler, die betonten: „Grundgedanke von ,Natur im Garten´ war immer, jene, die sich gar nicht beim garteln auskennen, dazu zu motivieren und ihnen ökologisches Gärtnern nahezubringen.“

Im Rahmen des Festes wurden am gestrigen Abend auch die „5 Schaugärten des Jahres 2023“ in fünf Kategorien prämiert. Die Sieger: Der Schaugarten am Pulverturm – Familie Hackl, der Wein4tler Bauerngarten – Familie Parbus, der Schlosspark Eckartsau, die Amethyst Welt Maissau und die Kittenberger Erlebnisgärten.


Quelle: Land Niederösterreich



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