Museum Jenbach widmet sich der „Option“

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LRin Palfrader unterstützt die Schaffung des Dokumentationszentrums zur "Option".
Foto: Land Tirol/Berger
30 Dez 15:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Land Tirol fördert neu gegründetes Dokumentationszentrum

Bleiben und Gefahr laufen, nach und nach Teile der eigenen Identität zu verlieren oder gehen und alles Bekannte, Familie und Freunde zurücklassen – vor dieser Entscheidung standen 1939 – vor bald 80 Jahren – die deutsch- und ladinischsprachigen SüdtirolerInnen. Viele derer, die gingen, siedelten sich in und um Jenbach an. Ein vom Land Tirol geförderter Forschungs- und Ausstellungsschwerpunkt des örtlichen Museums setzt sich mit der Geschichte dieser „OptantInnen“ auseinander.

„Die ‚Option‘ war ein großer Einschnitt in der Geschichte Tirols. Die Spaltung zwischen jenen, die in Südtirol geblieben sind und jenen, die ausgewandert sind, war oft sehr tief und teilte sogar Familien. Auch das Verhältnis zwischen den ‚Neuen‘ und der lokalen Bevölkerung war nicht immer einfach. Viel davon ist noch nicht aufgearbeitet“, erläutert Kulturlandesrätin Beate Palfrader die Ausgangssituation.

Dokumentationszentrum zur „Option“ geschaffen

Zusammen mit der Universität Innsbruck wird sich das Museum Jenbach, das schon bisher einen eigenen Ausstellungsbereich der „Option“ gewidmet hatte, künftig noch intensiver mit dieser Thematik auseinandersetzen und ein Dokumentationszentrum etablieren. Ein breites Spektrum an Quellenmaterial – von Urkunden bis hin zu Fotografien und Briefen – wird wissenschaftlich beleuchtet, digitalisiert und durch Ausstellungen und Publikationen der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Die Zusammenarbeit mit HistorikerInnen der Universität Innsbruck garantiert eine Aufarbeitung gemäß aktuellem Forschungsstand. Und mit dem Gesamtverband der Südtiroler in Österreich konnte ein Partner gewonnen werden, der dieser lokalen Auseinandersetzung eine überregionale Reichweite verschafft.

„Durch die geballte Kompetenz wird das Thema ‚Option‘ im Raum Jenbach umfassend aufgearbeitet und dazu beitragen, dieses Kapitel unserer Geschichte besser verstehen zu können. Das Museum Jenbach wird damit eine Anlaufstelle für Betroffene und ihre Nachkommen, aber auch für Interessierte und Fachpublikum“, betont Landesrätin Palfrader die Bedeutung dieses Vorhabens.

Das Land Tirol unterstützt das Dokumentationszentrum mit einem dreijährigen Fördervertrag, jährlich fließen 17.000 Euro diesem kulturpolitisch bedeutenden Projekt zu.


Quelle: Land Tirol



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