Modellprojekt für städtebauliches Leitbild zum Wohnbauprojekt Gneis

Slide background
Foto: Stadt Salzburg / Jakob Knoll
26 Sep 18:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Moderierte Workshops – Beteiligung - Team-Kooperation

An der Berchtesgadner Straße in Gneis soll auf einer rund 2,8 Hektar großen Fläche ein hochwertiges Wohnviertel entstehen, das sich selbstverständlich in die Umgebung am Stadtrand und in den bestehenden Stadtteil einfügt. Bisher ist das Areal als landwirtschaftliche Fläche genutzt, die nun als Wohngebiet umgewidmet werden soll.
Die Heimat Österreich GmbH als Bauträger und die Stadt Salzburg streben eine hohe Lebens- und Wohnqualität an – gleichermaßen für die Anrainer*innen und die zukünftigen Bewohner*innen. Nach einer ersten öffentlichen Projektvorstellung im Juni haben sich die Beteiligten – Stadtplanung, Bauträger und Bürger*innen – auf ein innovatives Entwicklungsmodell geeinigt, um dieses Ziel zu erreichen:
Im Vorfeld der architektonischen Planung findet ein kooperatives und partizipatives Workshop-Verfahren mit Beteiligung der Gneiser*innen statt, in dem die städtebaulichen Rahmenbedingungen erarbeitet werden.

Planungsstadtrat Johann Padutsch: „Die Beteiligung – und nicht nur Information – der Bürgerinnen und Bürger in Gneis ist mir ein großes Anliegen. Der Arbeitsprozess, auf den wir uns jetzt gemeinsam verständigt haben, könnte ein Modellprojekt für die Zukunft werden.“
Davon ist auch Peter Wenger, Sprecher der Initiative „Bürger für Gneis“ überzeugt: „Die Gesprächsbereitschaft und der partnerschaftliche Umgang auf Seiten Bauträger und Stadtplanung haben uns wirklich positiv überrascht. Diese Form von offener, proaktiver Zusammenarbeit auf Augenhöhe, schon ab Beginn der Projektphase ist völlig neu – und wir freuen uns auf die nächsten Schritte!“
Und Stephan Gröger, Direktor der Heimat Österreich, betont: „Ich sehe das ungemein positiv, dass sich die Stadt zu diesem neuen, doch sehr aufwendigen Verfahren entschlossen hat, bei dem alle Beteiligten gemeinsam an einem Tisch sitzen und von einer professionellen Moderation begleitet werden. Auch wenn das im Vorfeld zeitaufwändiger ist, wird es die Qualität des Projekts erhöhen. Wir sind hier Vorreiter für einen Entwicklungsprozess, der neue Standards setzen kann.“

Das bringt der neue Entwicklungsprozess:
Moderierte Workshops – Bürger*innenbeteiligung - Team-Kooperation
Kooperation: Mit der fachlichen Planung der Rahmenbedingungen werden parallel zwei Planungsteams beauftragt, die jeweils aus Fachleuten für Architektur/Städtebau und Fachleuten für Freiraum-/Landschaftsplanung bestehen. Zu Beginn arbeiten beide Teams je eigenständige Varianten aus, die in einem kooperativen Prozess schließlich zum gemeinsam ausgearbeiteten Entwurf eines städtebaulichen Leitbildes zusammengeführt werden. Moderierte Workshops und vorbereitende Atelierphasen wechseln einander ab.
Partizipation: Moderiert werden die Workshops von einem extra eingesetzten Organisationsteam, federführend dabei ist das Planungsbüro „stadtland“. An der Entwicklung und Diskussion der Ergebnisse ist zudem eine Begleitgruppe beteiligt, in der Fachleute der Stadtplanung und des Projektbetreibers, Fachberater*innen aus ergänzenden Bereichen (Verkehr, Soziales, SmartCity u.ä.) sowie Bürgervertreter*innen.
Zielsetzung der innovativen, umfassenden und partnerschaftlichen Form der Projektentwicklung:
Ein städtebauliches Leitbild als Grundlage für einen einstufigen Realisierungswettbewerb sowie für das Umwidmungs- und Bebauungsplanverfahren. Die Initiative „Bürger für Gneis“ ist aktiv beteiligt, ihre Anregungen und Anforderungen gehen ebenso in den Entwicklungsprozess ein wie jene der zukünftigen Bewohner*innen.
Eine hohe Wohn- und Lebensqualität sowohl in der Wohnsiedlung als auch im bestehenden Umfeld soll durch eine durchdachte, integrierte Freiraumstruktur, autofreie Innenzonen und gute Erreichbarkeit zu Fuß und mit dem Fahrrad entstehen. Eingebunden werden zudem die Smart City Ziele der Stadt und Überlegungen zum zukünftigen Bedarf an gewerblicher, sozialer, kultureller und Dienstleistungsinfrastruktur, die sich durch das neue Wohnbauprojekt ergeben.

Vorgehen & Zeitplan
Startbesprechung mit den beauftragten Planungsteams im Oktober, vorbereitende Atelierphase.
Drei Workshops (November 2018 bis März 2019), anschließend jeweils öffentliche Information über Zwischenergebnisse für Interessierte; Weiterentwicklung durch Planungsteams.
Zusammenführung der Ergebnisse und Endbericht „Städtebauliches Leitbild“ bis Mai 2019.

Eckdaten
Das Planungsgebiet mit rund 2,8 Hektar liegt an der Berchtesgadner Straße/Bereich Dossenweg, wird bisher landwirtschaftlich genutzt; Umwidmung als Wohngebiet geplant.
Entstehen soll eine Wohnsiedlung mit ca. 250 bis 280 Wohnungen, davon 75 Prozent geförderter Mietwohnbau (inklusive 25% Mietkauf und Anteil betreutes Wohnen), der Rest im Baurechtseigentum. Ergänzend ist gewerbliche Nutzung und soziale Infrastruktur vorgesehen.


Quelle: Stadt Salzburg



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg