Mehr als die Hälfte aller Unternehmenskäufe erzielen nicht den gewünschten Wert

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Bernhard Engel
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Gregor Zach
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Diana Arjoca
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19 Feb 17:00 2019 von OTS Print This Article

  • 53 Prozent der Käufer schneiden innerhalb von zwei Jahren nach dem Deal unterdurchschnittlich im Vergleich zu ihrem Mitbewerb ab
  • 61 Prozent der befragten Führungskräfte sagen, dass beim letzten Unternehmenskauf Wert geschaffen wurde
  • 79 Prozent der Käufer, die Wert verloren haben, hatten beim Signing keine Integrationsstrategie

Bernhard Engel, Deals Leader bei PwC Österreich: „Bei einem Großteil aller Unternehmenskäufe und -verkäufe wird das Wertsteigerungspotenzial nicht genützt, M&A Deals liefern oft nicht die erhofften Resultate.“ Woran das liegt, analysiert der Bericht Creating value beyond the deal von PwC, der heute veröffentlicht wurde.

Der Bericht zeigt, dass auf Basis des Total Shareholder Returns (TSR) innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss des Deals 53 Prozent der Käufer im Vergleich zu ihren Branchenkollegen unterdurchschnittlich abschneiden. Etwas mehr, nämlich 61 Prozent der befragten Führungskräfte glauben, dass beim letzten Unternehmenskauf Wert geschaffen wurde. Gleichzeitig aber übertreffen Käufer, die die Wertgenerierung zu Beginn eines M&A Deals priorisieren, ihre Branchenkollegen um bis zu 14 Prozent.

Gregor Zach, Head of M&A bei PwC Österreich: „Erfolg ist kein Selbstläufer. Planvolles Vorgehen und gute Vorbereitung zeichnen wertschaffende Transaktionen aus. Wie die Untersuchung zeigt, haben erfolgreiche Transaktionen gemeinsam, dass die Wertgenerierung von Beginn an im Fokus steht und es einen umfassenden Plan zur Erreichung dieses Ziels gibt. Für die Käuferseite bedeutet das die frühzeitige Indentifizierung des passenden Zielunternehmens und der Synergien, für die Verkäuferseite die Entwicklung einer attraktiven Equity Story und umfassende Vorbereitung des Unternehmens vor der Marktansprache. Und: Erfahrung zahlt sich aus. Unternehmen, die regelmäßig Transaktionen durchführen, sind erfolgreicher. Sie setzen ihre Erfahrungen aus früheren Transaktionen ein, um werterhöhend vorzugehen. Unsere Experten bringen ihre Erfahrung zur Wertsteigerung bereits vor der geplanten Transaktion ein.“

Die Ergebnisse zeigen auch, dass nur 34 Prozent der Käufer die Wertschöpfung als Priorität am Tag Eins (ab Closing) sahen, obwohl 66 Prozent meinten, es hätte Priorität haben müssen.

„Die Bedürfnisse der Kunden ändern sich. Wir sehen, dass sich die Prioritäten verlagern, weg von der reinen Abwicklung des Deals hin zu mehr Wertschöpfung vor bzw. nach dem Deal. Im Moment werden nur 15 Prozent der Zeit und Ressourcen in die Pre- bzw. Post-Deal-Phasen investiert, obwohl etwa 80 Prozent der Wertschöpfung genau in diesen erzielt werden könnte“, weiß Diana Arjoca, Mitglied des Value Creation in Deals Leadership Teams der PwC Europe.

Der Bericht untersucht, wie Unternehmen – sowohl auf der Käuferseite, als auch auf der Verkäuferseite – die Wertschaffung im Laufe eines Deals forcieren. Unter Verwendung von Branchendaten, Interviews mit Führungskräften und wissenschaftlicher Unterstützung der Cass Business School analysierte das Forschungsteam Transaktionsdaten aus einen Zeitraum von acht Jahren, um die Gründe für den Erfolg festzustellen:

  • Dem strategischen Ziel treu bleiben: Organisationen sollten Deals als Teil einer klaren strategischen Vision verfolgen und ihre Deal-Aktivitäten nach den langfristigen Zielen des Unternehmens ausrichten. 86 Prozent der befragten Führungskräfte, die behaupten, dass ihr letzter Kauf bedeutenden Wert geschaffen hat, sagen auch, dass der Kauf nicht opportunistisch gewesen ist, sondern Teil einer breiten Überprüfung ihres Portfolios.
  • Klarheit über alle Komponenten eines umfassenden Wertsteigerungsplans schaffen: Vor dem Deal muss genau überlegt und geplant werden, wie jeder Aspekt das Geschäftsmodell unterstützt, Synergien liefert oder das Operating Model und den Technologieplan stärkt. Von jenen Käufen, die im Vergleich mit dem Kaufpreis stark an Wert verloren haben, hatten 79 Prozent beim Abschluss keine Integrationsstrategie, 70 Prozent hatten keinen Synergieplan und 63 Prozent hatten beim Abschluss keinen Technologieplan.
  • Unternehmenskultur als Herz des Deals: Talent-Management und Human Capital bestimmen, wie Unternehmen vor und nach einem Deal Wertschöpfung liefern können. 82 Prozent der Unternehmen, die sagen, im Lauf der letzten Akquisition beträchtlich an Wert eingebüßt zu haben, verloren nach dem Kauf mehr als 10 Prozent der Mitarbeiter.

Die Gespräche mit Führungskräften zeigen, dass Unternehmen, die schon früh und ernsthaft Wertschaffung priorisieren – statt davon auszugehen, dass Wertschöpfung als natürliche Konsequenz ihrer Handlungen im Laufe des Kaufs stattfinden wird – eine bessere Erfolgsbilanz bei der Maximierung der Wertschöpfung im Rahmen eines Deals verzeichnen.



Quelle: OTS



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