Lois Renners Großbild ,,Makart“ ziert Raum des Bürgermeisters

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Die Freude ist groß:
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
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Das Bild ist groß:
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
10 Mai 17:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bgm. Harry Preuner: Wunderbares Bild für Salzburg neu in meinem Büro

Bürgermeister Harry Preuner: „Das Großbild ‚Makart (Der Frühling)‘ bringt Menschen hier bei mir zusammen, weil es ein wunderbares Bild für Salzburg ist. Ich freue mich, Besuchern dieses eindrucksvolle Werk des prominenten Salzburger Künstlers Lois Renner in meinem Büro präsentieren zu können. Denn Renner vermengt Malerei und Fotografie auf einzigartige Weise. Und erschafft damit Bilder von außergewöhnlicher Kraft und Intensität. Sein Spiel mit historischen und zeitgenössischen Realitäten, mit Kultur und Natur, mit Formen und Farben sucht Seinesgleichen.“

Das Kunstwerk „Makart (Der Frühling)“ – entstanden 2017, 300 x 540 cm groß, ein C-Print/DIASEC des bekannten und vielfach ausgezeichneten Malers und Fotografen Renner – ziert seit kurzem als Leihgabe des Salzburg Museums den Raum des Bürgermeisters im Schloss Mirabell.

Der Künstler erklärt: „Die Entstehung des Werkes und seine Einladung hierher an diesen besonderen Ort geschah wie folgt: Zur Planung einer Ausstellung im Salzburg Museum fiel es mir schwer, ein Bild auf jene große Wand zu hängen, in der der „Frühling“ von Hans Makart eingefriedet hängt. Dieses Bild aus dem 19. Jahrhundert ist mir schon früh begegnet, war es doch für mich als Schüler leicht zugänglich im Eingangsbereich des Museums Carolina Augusteum, wo noch kein Geld für Eintrittskarten notwendig war. Mit Direktor Martin Hochleitner vom Salzburg Museum habe ich vereinbart, dass ein neuer Frühling zu sehen sein muss, über dem vorhandenen. Nach der Ausstellung wurde das Bild dann nach Linz. Hamburg, Berlin ausgeliehen und just als es zurück ins Lager nach Salzburg gestellt wurde, lud mich Frau Preuner zum Besuch des Büro des Salzburger Bürgermeisters ein. Und schon beim Eintreten war klar: Diese große Wand braucht ein großes Bild!“

Drei Vorschläge habe er an den Bürgermeister geschickt und zum Glück sei es „Makart (Der Frühling)“ gewesen, das Gefallen fand: „Unweit vom Makart-Platz, mit Blick auf die Festung Hohensalzburg, mit dem Untersberg daneben, mit Figuren aus meiner Familie. So soll es sein, für mich als Salzburger Maler am Höhepunkt meiner Kunst!“, sagt Renner.

Er sei ganz sicher ein hochbegabter Maler, dennoch bedürfe es eines noch größeren Wunders, um es bis an diese Wand zu schaffen. Schon in seiner Kindheit habe er tagtäglich Fotos abgemalt. „So geschickt, dass mich meine Lehrerin geohrfeigt hat, ob der Behauptung, das sei von mir und nicht von adulten Leuten aus meiner Familie vielleicht.“ Dieses Ding mit dem Foto habe ihn schließlich bis Düsseldorf gebracht, wo er unwissentlich den allergrößten Foto-Maler traf: Gerhard Richter. Renner: „Wir mochten uns nicht – allein die Verbindung von Malerei und Foto war unser Draht. Unehrenhaft verließ ich schließlich die Akademie mit der Frage: Gibt es ein Leben nach Gerhard Richter?“

Nach ein paar Jahren der reinen Malerei ohne Foto sei es dann soweit gewesen, es entstand ein besonderes Gemälde. Diesmal nicht, wie in der Popart, ein Gemälde nach einer Fotografie. Es entstand ein Foto nach einem Gemälde: „Und alle Engel im Salzburger Himmel nickten mir zu, weil das sehr viel besser, weil natürlicher war“.

Der tiefe Fall der Malerei des 19. Jahrhunderts sei nicht verschuldet durch die Erfindung der Fotografie. Auch diese habe nämlich, so wie ein gutes Bild, „keinen Anfang und kein Ende“. Diese Kunst sei abgelöst worden durch das neue Medium Film. Der Film verband Bild und Text zu etwas neuem und die aufkommende Demokratie habe sich wohl leichter dabei getan, unzählig viele Menschen in Kinos zu stopfen als nur wenige elitäre Personen durch die Museen zu führen. Renner: „Heute ist auch der Film bedroht, durch TV und durch das Internet und ich behaupte, es kann wieder ein großes Bild entstehen, mit den technischen Mitteln, die es heute gibt – der Digitalität!“

Fotoshop verwende er nicht zu billiger Form von Montage und/oder Collage. „Ich hole mit dessen hoher Auflösung die Leute von weit her ab, auch aus der Vergangenheit, aus dem 19. Jahrhundert also vor dem Kino, vor der Moderne, da wo ein Bild, als Schnitt durch die Zeit, der Länge nach, also mit der Darstellung von Zeit als Geschichte wie am Beispiel des ‚Frühling‘ nach Hans Makart noch möglich war.“ Die hohe Zahl der Informationen darin erlaube es, wieder eine Geschichte zu erzählen, ohne Anfang, ohne Ende, mit Informationen zur Gegenwart im Sinne von Contemporary.

Die junge Frau im Bild „Makart (Der Frühling)“ sei seine Nichte Valentina, eine mega-erfolgreiche Influencerin via Instagram. Dazu ihr Boyfriend Max, der noch nicht ganz gläubig an das Neue und auch nicht an das Alte die Augen schließe. Dahinter der Groß-Neffe Anton –verkleidet, entkleidet als Amor mit Bogen und Pfeil. Links an der Wand, der Onkel, der das alles male, in seinem Atelier, jenem Kreissaal wo das Neue entstehe, da wo noch nichts ganz sicher sei, wo alles schwebt, verdichtet durch sein Modell, das kein Weibliches ist, sondern eine Sache nur, so wie das immer war und auch heute noch sei, auch in Zeiten in denen es keinen Unterschied mehr gebe zwischen Mann und Frau, außer, dass sie ein Kind zur Welt bringen kann und er sie darum so sehr beneide, dass er zu Pinsel und Farbe greife.

Weitere Infos:
http://www.loisrenner.com/makart/

Kurzbiografie Lois Renner

Geboren 1961 in Salzburg / Österreich
Lebt und arbeitet in Wien / Österreich
• 1981-84: Meisterschule für das österreichische Malerhandwerk, Baden bei Wien
• 1984-85: Hochschule Mozarteum, Salzburg
• 1985-88: Rheinische Kunstakademie Düsseldorf
• 1992: Msgr. Otto-Mauer-Preis (Österreich)
• 1994: Österreichisches Staatsstipendium für Bildende Kunst
• 2001: Großer Kunstpreis des Landes Salzburg
• 2002: Internationaler Preis für Fotografie der II. Kunstbiennale von Buenos Aires
• 2002 – 2005: Professur für künstlerische Fotografie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe

Ausstellungen:
• 2019 Galerie Deschler, Berlin
• 2018 Galerie Schimming, Hamburg
• 2017/18 Salzburg Museum
• 2016 Petite Palais Paris
• über 100 Einzelausstellungen in Galerien
• und zahllose Ausstellungsbeteiligungen in aller Welt


Öffentliche und private Sammlungen, die Werke von Lois Renner besitzen (Auswahl):
• Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien – MUMOK (A)
• Österreichische Galerie Belvedere, Wien (A)
• Kunsthaus Bregenz (A)
• Museum der Moderne Salzburg (A)
• Neue Galerie, Graz (A)
• Lentos, Kunstmuseum Linz
• Landesgalerie am Landesmuseum, Linz (A)
• museum kunst palast, Düsseldorf (D)
• Museum Abteiberg, Mönchengladbach (D)
• Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (D)
• Museum Franz Gertsch, Burgdorf (CH)
• T-B A 21 – Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Wien/Zuerich (A/CH)
• Museum Stift Admont (A)
• Sammlung Essl, Klosterneuburg bei Wien (A)
• West Collection, Philadelphia (USA)
• ABSOLUT Collection, Stockholm (SW)


www.stadt-salzburg.at


Quelle: Stadt Salzburg



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