Landeswappen für die Heimstätte Birkenhof

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Kärnten
14 Jul 18:00 2017 von Redaktion Wien Print This Article

LH Kaiser bei Sommerfest des Ausbildungs- und Förderzentrums

Klagenfurt (LPD). In der Heimstätte Birkenhof in Augsdorf, Velden wurde heute, Donnerstag, wieder das traditionelle Sommerfest mit Musik sowie Kulinarik aus der eigenen Bio-Demeter Gärtnerei und „Green Care“-zertifizierten Landwirtschaft gefeiert. Als Gast stellte sich auch Landeshauptmann Peter Kaiser ein. Er verlieh dem Ausbildungs- und Förderzentrum für junge Menschen mit Behinderung das Recht zur Führung des Kärntner Landeswappens. Am Birkenhof werden von einem 24-köpfigen Team aktuell 36 Klientinnen und Klienten betreut.

Kaiser sagte, dass das Landeswappen die Leistungen des Birkenhofes, seine großartige Geschichte, die hier vorherrschende Liebe und Menschlichkeit, nach außen hin sichtbar machen solle. Die Gebühren für das Landeswappen übernahm er kurzerhand gemeinsam mit den vier anwesenden Bürgermeistern und der Stadträtin aus Klagenfurt. In seiner Rede griff der Landeshauptmann eine zuvor von der Vokalgruppe Ascolti interpretierte Liedzeile auf: „Liebe ist nur für die Starken und Glücklichen.“ Der Birkenhof konterkariere diese Zeile. „Liebe ist für alle Menschen unverzichtbar. Hier am Birkenhof sind Menschen füreinander da“, so Kaiser.

Am Birkenhof als Bildungsinstitution würden Fähigkeiten entfaltet, Talente angeregt, Kreativität und Sport, insbesondere im Bereich „Special Olympics“ gefördert, sagte der Landeshauptmann auch als Bildungsreferent. „Es ist erfreulich, dass dies im heutigen Kärnten eine Selbstverständlichkeit darstellt“, betonte er bewusst und erinnerte daran, dass vor einigen Jahrzehnten noch Worte wie „Resozialisierung“ oder „verwahrlost“ im Zusammenhang mit Menschen mit Behinderung verwendet wurden.

Birkenhof-Geschäftsführer Anton Fritzer freute sich, dass so viele Gäste zum Sommerfest gekommen sind, darunter zahlreiche Ehrengäste und ehemalige „Birkenhöflinge“. Namentlich begrüßte er die vier Bürgermeister Ferdinand Vouk (Velden), Valentin Happe (Schiefling), Karl Dovjak (Keutschach) und Markus Perdacher (Maria Wörth), die Klagenfurter Stadträtin Ruth Feistritzer, Behindertenanwältin Isabella Scheiflinger, den amtsführenden Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Anton Heritzer und Sigrid Samm von der Sozialabteilung des Landes.

Behindertenanwältin Scheiflinger strich die enorme Energie und das Engagament vom Birkenhof-Team um Familie Fritzer hervor. Sie dankte allen und hob die stets positive Entwicklung der Einrichtung hervor. Den Jugendlichen wünschte sie viel Erfolg und alles Gute.

Bürgermeister Vouk sagte, dass der Birkenhof und die Marktgemeinde Velden zusammengewachsen seien. Er freue sich, immer „Birkenhöflinge“ bei Veranstaltungen zu treffen, Velden sei Modellregion für Inklusion. Der Bürgermeister sagte stolz, dass dem Birkenhof im Vorjahr schon das Gemeindewappen verliehen wurde.

Die Heimstätte Birkenhof ist eine sozialpädagogische Berufsanlehre-, Bildungs- und Werkgemeinschaft. Der gemeinnützige Trägerverein ist seit 1961 Partner der Kärntner Landesregierung. Grundlage seiner Tätigkeit ist die anthroposophisch erweiterte Sozialpädagogik nach Dr. Rudolf Steiner. Aufgenommen werden Jugendliche mit Behinderung, die zur beruflichen Eingliederung einer dreijährigen Anlehre bedürfen. So wurden bereits hunderte junge Menschen auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet und für viele ältere Menschen ist der „Birkenhof“ dauerhafte Heimstätte geworden.

Von 1961 bis 1991 war der Wurzerhof in St.Veit Wirkungsstätte des Vereines, dann erfolgte die Verlegung nach Augsdorf. Dort stehen 38 Ausbildungsplätze und 31 Wohnplätze zur Verfügung. 15 Klientinnen und Klienten haben in der Einrichtung einen Dauerplatz, sowohl im Arbeits- als auch im Wohnbereich. Sieben davon sind in der Küche, für das Service, in der Hauswirtschaft, Gärtnerei, Landwirtschaft und Nutztierpflege tätig. Das qualifizierte Team der Heimstätte Birkenhof – sie ist übrigens energieautark – begleitet Menschen zu größtmöglicher Selbstständigkeit im Arbeits-, Wohn- und Freizeitbereich.

Zur Festveranstaltung wurden die Ehrengäste übrigens von zwei Clowndoktoren mit einem Wegweiser geführt. „Ihr seid die Kärntner Antwort auf Google Maps“, bedankte sich Kaiser launig.


Quelle: Land Kärnten



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