Oberösterreich: LR Hattmannsdorfer - „Rücken Inklusion in die Mitte unserer Gesellschaft“ – zwei neue Inklusions-Wohnprojekte mitten im Steyrer Stadtteil Tabor eröffnet

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Von links: Präsident Michael Schodermayr und Präsidentin Monika Czamler Petra Payrhuber (Leiterin Volkshilfe LebensART-Wohnverbund Tabor), Gabrielle Kolland (Leiterin des pro mente oö-Wohnhauses Tabor) sowie Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Bürgermeister Markus Vogl.
Foto: Land OÖ/Antonio Bayer,
22 Jul 12:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Menschen mit Beeinträchtigungen vom gesellschaftlichen Rand in die Mitte des Zusammenlebens holen. Das passiert durch zwei neue Inklusionsprojekte im Steyrer Tabor: Zehn Bewohner/innen ziehen in das „begleitete Wohnen“ der Volkshilfe LebensART GmbH ein, 21 Bewohner/innen im pro mente OÖ Wohnhaus. Diese Woche wurden die Projekte eröffnet.

„Wir denken Inklusion neu und rücken mit Leitprojekten wie hier in Steyr und in Linz-Wegscheid Menschen mit Beeinträchtigungen in die Mitte der Gesellschaft. Bei beiden Projekten entstehen begleitete bzw. betreute Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen, unmittelbar neben klassischen Miet- und Eigentumswohnungen. Danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrer Seele und ihrem Geist diese Häuser mit Lebensfreude füllen. Sie stellen mit ihrer Arbeit jeden Tag sicher, dass Oberösterreich ein Land des Miteinanders und der sozialen Nähe ist. Mein Dank gilt auch den beiden Organisationen Volkshilfe und pro mente Oberösterreich. Sie sind verlässliche Stützen und sorgen mit derartigen Projekten für soziale Inklusion, wie ich mir sie in Oberösterreich vorstelle“, so Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.

Auch der Steyrer Bürgermeister Markus Vogl freut sich über das Projekt: „Es ist mir eine große Freude, bei der offiziellen Eröffnung dieser beiden Einrichtungen dabei sein zu können. Denn es braucht genau solche zielgerichteten Angebote, um die Bewohnerinnen und Bewohner mitten im Leben leben zu lassen. Ich bin daher wirklich richtig froh über diese Projekte und auch stolz. Auf das bislang Erreichte hier in Steyr und auch darauf, dass sich weitere tolle Projekte bereits in der Pipeline befinden.“

Zehn Bewohner/innen im Volkshilfe lebensART Wohnverbund Tabor in SteyrDie zehn Bewohner/innen des Volkshilfe lebensART-Wohnverbundes Tabor in der Steyrer Franklin-D.-Roosevelt-Straße wohnen seit Mitte Dezember 2021 dort, sind zwischen 19 und 62 Jahren alt und leben grundsätzlich alleine. Aber natürlich erhalten sie – je nach Bedarf - Unterstützung bei der Körperpflege, bei Einkäufen und/oder bei der Reinigung und Instandhaltung der Wohnung. Auf dem Programm stehen auch immer wieder Aktivitäten wie etwa gemeinsames Kochen und Essen im Mitarbeiter/innen-Treff, wichtig ist vor allem ein strukturierter Tagesablauf. Das für die kompetente Begleitung der Bewohner/innen zuständige Volkshilfe lebensART-Team besteht aus neun Kolleginnen und einem Kollegen. Unterschiedlich wie die Bewohner/innen sind auch die Ausbildungen der Team-Mitglieder. Diese reichen von der Behindertenpädagogik bis hin zur Krankenpflege, eine optimale Begleitung und Betreuung ist also garantiert. „In meiner Brust schlagen bei diesem Termin zwei Herzen. Jenes des fürs Soziale zuständige Vizebürgermeisters und jenes des Vorsitzenden der Volkshilfe Oberösterreich. Und beide Herzen schlagen laut und glücklich. Denn mit dem Wohnverbund hier in Tabor gelingt es der Volkshilfe lebensART GmbH, die Bewohnerinnen und Bewohner in die Mitte der Gesellschaft zu holen und ihnen ein sehr eigenständiges Leben zu ermöglichen. Dafür danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ich danke aber auch den Bewohnerinnen und Bewohnern, die uns ihr Vertrauen schenken.“Michael Schodermayr, Vorsitzender der Volkshilfe Oberösterreich

Das „Begleitete Wohnen“Bewohner/innen des „Begleiteten Wohnens“ erhalten bei der Gestaltung des Tagesablaufs und der Bewältigung ihres Alltags die für sie erforderliche Unterstützung. Sie sind in der Lage, tagsüber einige Stunden alleine zu verbringen, benötigen keinen Nachtdienst, können aber jederzeit telefonisch Hilfe anfordern. Im Begleiteten Wohnen steht dem Bewohner/der Bewohnerin eine „eigene“ Wohnung (ca. 40 m2) zur Verfügung. 21 Bewohner/innen im pro mente OÖ Wohnhaus in SteyrDas pro mente OÖ-Wohnhaus in Steyr wurde von den 21 Bewohner/Innen am 1. März 2022 bezogen, 23 Mitarbeiter/innen arbeiten an diesem Standort. Alle Bewohner/Innen werden individuell betreut, im Vordergrund stehen die Erhaltung und Förderung der eigenen Fähigkeiten und Ressourcen. Die Mitarbeiter/Innen sind rund um die Uhr vor Ort. Aufgrund des Alters brauchen viele Bewohner/innen auch Unterstützung bei der Körperpflege. Diese kann nun aufgrund der barrierefreien Gestaltung der Räumlichkeiten besser erfolgen. „Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Ich bedanke mich bei allen, die ein Wohnen für die Menschen im Wohnhaus Steyr von pro mente OÖ möglich machen – ich danke hier vor allem den Mitarbeiter/innen und auch der Politik für die Unterstützung. Viele andere pro mente OÖ-Einrichtungen haben uns bei dem Umzug unterstützt, die Möbel wurden ebenfalls von Klient/innen aus anderen Standorten angefertigt. Ich bin sehr stolz, dass hier ‚Gemeinschaft‘ gelebt wird. Ich bedanke mich auch bei der Volkshilfe OÖ für die gute Nachbarschaft.“Monika Czamler, Präsidentin von pro mente OÖ pro mente OÖ arbeitet seit 1964 in der psychosozialen Versorgung, ist ein überkonfessioneller, parteilich nicht gebundener Verein, der sich für psychisch benachteiligte und beeinträchtigte Menschen einsetzt.pro mente OÖ betreut Menschen mit psychischen und sozialen Problemen in ganz Oberösterreich, an rund 180 Standorten, mit circa 1500 Mitarbeiter/innen und über 200 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Die Volkshilfe Oberösterreich (rund 1700 Mitarbeiter*innen und 600 Freiwillige) unterstützt Menschen durch ihre sozialen Dienstleistungen. Als soziale Bewegung setzt sie sich auch für die Interessen von sozial Benachteiligten ein. Ob in der Pflege und Betreuung von alten Menschen und Menschen mit Beeinträchtigung, durch integrative Arbeitsmarktprojekte, in der Armutsbekämpfung oder in der Flüchtlings- und MigrantInnen-Betreuung: Im Mittelpunkt steht der Mensch.


Quelle: Land Oberösterreich



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