Kärnten: Krappfeld - Forschungsgruppe tritt zur Vorsorge wegen Molybdän- und Vanadium-Werten zusammen

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Kärnten

10 Jän 18:38 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Nach bereits im August 2020 erfolgter Information der Öffentlichkeit durch das Land Kärnten wurden Messungen und Untersuchungen um Standort der Treibacher Industrie AG laufend erweitert und verdichtet – Auch TIAG setzte bereits Reihe von Maßnahmen

KLAGENFURT. Eine Forschungsgruppe zum Thema „Molybdän und Vanadium am Krappfeld“ wird in zwei Wochen offiziell zusammentreten. Das teilt das Land Kärnten heute, Dienstag, mit. Bereits im August 2020 hat das Land die Öffentlichkeit darüber informiert, dass im Umfeld des Krappfelder Industriestandortes der Treibacher Industrie AG (TIAG) in den vergangenen Jahren Werte des essenziellen Spurenelementes Molybdän gemessen wurden, die im Vergleich zu anderen Regionen erhöht sind. Dass im Bereich des TIAG-Standortes solchermaßen erhöhte Werte an Molybdän und Vanadium sowohl im Boden als auch in den Staubdepositionen vorliegen, ist schon seit einigen Jahrzehnten bekannt. Messungen und Untersuchungen von Luft, Boden, Pflanzen, Futter- und Lebensmitteln wurden laufend erweitert und verdichtet, auch seitens der TIAG wurde eine Reihe von Maßnahmen gesetzt. Von der Medizinischen Universität Wien wurde in Gutachten von 2017, 2018, 2020 und zuletzt Juli 2022 bestätigt, dass keine Gesundheitsgefährdung vorliegt. Aufgrund der sensiblen Vorgeschichte der Region ist das Land Kärnten trotzdem vorsorglich aktiv – und das über die allgemein üblichen Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen hinaus.

Land Kärnten und TIAG stehen zudem im regelmäßigen Austausch zur Thematik. Bei einem Runden Tisch im Oktober 2022 legten sie fest, dass Vorsorgemaßnahmen zur weiteren Verringerung der Vanadium- und der Molybdänemissionen aus dem TIAG-Werk getroffen werden sollen. Dies erfolgte in Reaktion darauf, dass trotz der durch gesetzte Maßnahmen verringerten Molybdändepositionen am Krappfeld die Molybdänkonzentrationen in Lebensmitteln nicht signifikant verringert wurden und weiterhin Vanadium- und Molybdänkonzentrationen in den Futtermitteln festgestellt wurden.

Vom Land Kärnten werden am Krappfeld schon seit Jahrzehnten Untersuchungen und Überprüfungen bezüglich Molybdän und Vanadium durchgeführt. Zudem erfolgten externe Untersuchungen und Gutachten durch die AGES, MedUni Wien, TU Graz und Uni Leoben. Die Studienergebnisse und Maßnahmenvorschläge werden durch die TIAG bereits umgesetzt bzw. die techn. Möglichkeiten untersucht. 2018 erfolgte durch die TIAG beispielsweise die Installierung einer Hallenluftabsaugung. Dadurch konnten die Molybdändepositionen um rund ein Drittel reduziert werden.

Eine Maßnahme ist auch die Einrichtung der Forschungsgruppe „Molybdän und Vanadium am Krappfeld“. Sie wird sich aus Fachleuten einer unabhängigen externen Institution, der Gesundheitsabteilung (Abt. 5), Umweltabteilung (Abt. 8), Landwirtschaftsabteilung (Abt. 10) sowie der TIAG zusammensetzen. Sie soll Möglichkeiten zur weiteren Verringerung der Freisetzung identifizieren und Maßnahmenvorschläge erarbeiten. Dazu gehört unter anderem ein mehrjähriges Monitoring der immissionsseitigen Auswirkungen von Depositionen, Boden, Pflanzen, Futtermitteln und Lebensmitteln mit Molybdän und Vanadium. Weiters soll die Forschungsgruppe die Aufnahmepfade von Molybdän in Pflanzen und Lebensmitteln untersuchen. Ebenso soll sie Vorschläge erarbeiten, wie die Belastung von Futtermitteln und Lebensmitteln weiter limitiert werden kann.

Vanadium und Molybdän sind Metalle. Molybdän ist zudem ein wichtiges Spurenelement, dass für Pflanzen und auch in der menschlichen Ernährung essentiell ist.


Quelle: Land Kärnten



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