Oberösterreich: International und doch regional Europas größtes Blasmusikfestival „Woodstock der Blasmusik“ setzt auf regionalen Einkauf und damit auf Nachhaltigkeit

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Regionalität wird beim Woodstock großgeschrieben.
Foto: Julian Quirchmair,
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Simon Ertl
Foto: Klaus Mittermayr,
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Beim Woodstock der Blasmusik ist Mehrweg der Weg!
Foto: Klaus Mittermayr,
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Landesrätin Michaela Langer-Weninger, PMM
Foto: Land OÖ/Margot Haag
06 Jun 05:11 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Besucherinnen und Besucher aus aller Welt und trotzdem nachhaltig und regional? Das Woodstock der Blasmusik machts vor! Von 29. Juni bis 2. Juli wird die Arco Area in Ort im Innkreis erneut zum Zentrum für Blasmusikbegeisterte aus aller Welt. Über 70.000 Besucherinnen und Besucher werden an vier Tagen bei der 11. Ausgabe des Woodstock der Blasmusik heuer erwartet. Beim Festival wird nicht nur die Vielfalt der Blasmusik gefeiert, sondern auch das Thema Nachhaltigkeit großgeschrieben. Man arbeitet an der Zertifizierung zum Green Event und setzt auf Regionalität. Und das gleich in unterschiedlichsten Bereichen: Angefangen beim Abfallrecycling, über Ressourcenschonung bis hin zum regionalen Einkauf!“ Agrar-Landesrätin Michaela Langer-WeningerWoodstock-Gründer Simon Ertl

Lebensmittel aus der RegionUm die Zertifizierung als Green Event zu erlangen sind 15 unterschiedliche Kriterienbereiche zu erfüllen. Von der Mobilität über das Abfallmanagement, von den verwendeten Lebensmitteln bis zur Regionalität. „Die Möglichkeiten, eine (Groß-)veranstaltung nachhaltig(er) zu gestalten sind vielfältig – und auch beim größten Blasmusikfestival Europas hat das Thema einen hohen Stellenwert“, betont Simon Ertl, Gründer des Woodstock der Blasmusik. Im Jahr 2024 soll das Woodstock der Blasmusik als Green Event zertifiziert sein, schon heuer sind viele Punkte aus dem Kriterienkatalog bereits erfüllt.

Regionale Handschlagqualität, regionaler EinkaufDas Woodstock der Blasmusik steht für gelebte Gemeinschaft. Für den Zusammenhalt der Gäste und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Zusammenarbeit mit den regionalen Vereinen und Betrieben, für die Handschlagqualität, die im Innviertel gelebt wird. Anklang findet der eingeschlagene Weg auch bei Agrar- und Nachhaltigkeits-Landesrätin Michaela Langer-Weninger: „Ich bin begeistert von dem Engagement der Veranstalter, die mit viel Hingabe an der Zertifizierung arbeiten. Das zeigt uns klar und deutlich, dass auch Großveranstaltungen einen Fokus auf Regionalität und Ressourcenschonung legen können!“ In allen Bereichen ist es die erklärte Devise: Es wird so gut es geht regional eingekauft. Sei es die örtliche Bäckerei, die den Frühstücksservice für die Festivalgäste übernimmt oder der Installateur aus der Region, der sich für die Infrastruktur am Gelände mitverantwortlich zeigt. „Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Kassen, Bars und Ständen kommen aus der Region“ ergänzt Ertl.

Woodfood. Festivalessen mit Mehrwert Eine Besonderheit beim Woodstock der Blasmusik ist die hauseigene Festivalküche. Unter dem klingenden Namen „woodfood“ werden ausschließlich österreichische Lebensmittel verarbeitet. Bestes Beispiel: der heißbegehrte „Love, Peace & Leberkas“ zum Selberpimpen. Das Fleisch stammt von Kletzl aus Aspach, die Weckerl von der Bäckerei Haller aus Eberschwang und die Gurkerl vom Biohof Pflügelmeier aus Eferding. Neben der Leberkässemmel gibt’s mit Alpenkebap und Käsespätzle natürlich auch immer eine vegetarische Variante am Festival-Speiseplan. Und auch bei den anderen Gerichten und Produkten wird verstärkt bei regionalen Lieferanten, Familienbetrieben und Kleinunternehmen eingekauft. „Angeliefert wird während des Festivals täglich – so werden Abfälle vermieden und tatsächlich nur das geliefert und bestellt, was auch gebraucht wird“, erklärt Geschäftsführer Simon Ertl. „Mit gesetzten Akzenten nimmt das Festival Woodstock der Blasmusik ganz klar eine Vorreiterrolle ein, dem hoffentlich noch viel Veranstaltungen Folge leisten. Ganz nach dem Motto: Stop food waste. Start recycling now“ fügt Nachhaltigkeits-Landesrätin Langer-Weninger hinzu und verweist auf die aktuell laufende Food-Waste-Kampagne.

Kleine Änderungen, große WirkungOft sind es Kleinigkeiten, die den großen Unterschied machen. Die Verpackung aller woodfood-Gerichte ist gänzlich aus Karton oder Holz und somit nachhaltig. Außerdem wird bei der Essensausgabe darauf geachtet, nur eine Serviette beizugeben und somit Papiermüll einzusparen. Das gesamte Becherkonzept beruht auf einem Pfandsystem, Dosen werden zentral noch an der Bar gesammelt und getrennt entsorgt, Getränkeflaschen gibt es im Falle des Falles nur als PET-Flaschen. Und noch etwas: seit 2017 ist der Zahlungsverkehr am Woodstock-Gelände cashless – das bedeutet, dass die Rechnungen für alle Konsumationen nicht gedruckt werden, sondern ganz einfach online abrufbar sind. „So vermeidet man Papiermüll und gewinnt obendrein den Mehrwert für die Gäste, die „Geldbörse“ (also den cashless-Chip) immer praktisch am Handgelenk zu tragen“, betont Ertl.

RessourcenschonungApropos Müll – auch hier ist das Woodstock der Blasmusik schon jetzt auf bestem Wege. Trennsysteme und ein umfangreiches Abfallwirtschaftskonzept sind Teil der Festivalplanung. Das geht bis hin zu den wiederverwendbaren Bauten am Gelände. So baute etwa die regionale Holzbaufirma libertydothome im Jahr 2022 neue Bühnenwürfel, die nun jährlich die Main Stage am Festival schmücken und auch bei anderen Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Das sei ein Bekenntnis zur regionalen Wertschöpfung und Wertschätzung, ist Langer-Weninger zufrieden.

An die Zukunft denkenDer Blick in die Zukunft ist also voller Tatendrang und Vorfreude auf viele weitere Jahre „Love, Peace & Blasmusik“ – nachhaltig und im Einklang mit der Region und der Umwelt. „Das Woodstock der Blasmusik war eigentlich immer schon regional und nachhaltig. In den letzten Jahren haben wir das Thema aber viel bewusster aufgegriffen und konnten schon viele Verbesserungen umsetzen. Es freut uns, dass wir mit unserem Event einen Beitrag zu mehr Bewusstsein für das Thema schaffen können“, so Simon Ertl abschließend.

Weiterführende Infos und Bilder: https://www.dropbox.com/sh/bs43vxapjzrzq3z/AABgkGU6xQMqwjBbAdyw9C_0a?dl=0


Quelle: Land Oberösterreich



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