Innsbruck vor 100 Jahren – Dezember 1918

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Öffentliche Ausspeisungen – hier die amerikanische Kinder-Ausspeisung in Innsbruck 1920 – waren zu Vermeidung von Hungertoten in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg notwendig.
Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
01 Dez 13:03 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck

03. Dezember 1918
Frauenversammlung. Mittwoch, den 4. d.M., findet um 4 Uhr im kleinen Stadtsaale die bereits angekündigte Frauenversammlung statt. Als Rednerinnen habe sich gemeldet: Frau Antonie Eckert, Baronin Ada Fenner, Frau Maria von Holzer, Frau Therese Malfatti-Sarnthein, Frau Virginia Brunner und Fräulein Valentine Jung. Die Versammlung nimmt das Interesse der gesamten Frauenwelt Innsbruck in Anspruch. Saaleröffnung um halb 4 Uhr.

04. Dezember 1918
Einschränkung des Gasverbrauches. Seit gestern ist der Gasverbrauch in Innsbruck neuerdings stark eingeschränkt worden: von 9 Uhr morgens bis halb 4 Uhr abends, also während der ganzen Mittagszeit ist die Gassperre eingeführt, und kommt dann die Zeit des Verbrauchs, dann wird es zumeist nicht möglich die Gasherde zu benützen, weil der Druck zu gering oder das Gas zu schlecht ist.

07. Dezember 1918
Maturaschule Innsbruck, Kaiser-Josef-Straße 15. Um Mittelschülern, welche zufolge ihrer militärischen Dienstleistung gezwungen waren, ihre Studien zu unterbrechen, zu ermöglichen, die Prüfung in kürzester Zeit zu beendigen, ferner um Offiziere, Fähnriche usw., welche sich veranlaßt sehen den Beruf zu wechseln, in die Lage zu versetzen, baldmöglichst die Reifeprüfung abzulegen, wird an der obigen Anstalt am Privat-Realgymnasium mit 7. Jänner ein eigener Kurs eröffnet. Um auch Unbemittelten die Teilnahme hieran zu ermöglichen, hat die Direktion bei allen maßgebenden Stellen diesbezüglich bereits Schritte eingeleitet. Anmeldungen für den Kurs werden ab 2. Dezember in der Direktionskanzlei von 11 bis 12 Uhr vormittags sowie auch schriftlich entgegengenommen.

08. Dezember 1918
Kriegsküchen-Klagen. Aus Hötting wird uns geschrieben: In der Höttinger Kriegsküche werden die bekanntlich ohnehin nicht leckeren Speisen durch das übermäßige Würzen der Suppen mit Anis, Kümmel, Fenchel u. dgl., sowie der Gerste mit Paprika, Pfeffer u. dgl. derart verdorben, daß sie für viele Frauen und Kinder geradezu ungenießbar sind. Wir ersuchen daher die Verwaltung, die Speisen durch Weglassung jedweder Würze mit Ausnahme des Salzes dem allgemeinen Geschmack zugänglich zu machen und die dadurch sich ergebenden Einsparungen zur dringlichst gebotenen und unerläßlichen Verbesserung des Speisezettels zu verwenden.


Quelle: Stadt Innsbruck



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