Initiative gegen neue Saatgutverodnung der EU gefordert

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20 Apr 12:09 2013 von Nicole Scharinger Print This Article

Viele Pflanzen und Getreidesorten könnten aufgrund neuer bürokratischer Hürden aussterben, so der oö Umwelt-Landesrat Rudi Anschober

LINZ. Die EU-Kommission plant eine neue Saatgutverordnung. Diese soll den freien Tausch von Saatgut verbieten und alle Sorten einer teuren und zeitaufwändigen Zulassung unterwerfen. Dadurch könnte es zu einem Aus für alte und seltene Pflanzensorten kommen.

Denn ein wesentliches Kriterium der Zulassung wäre, dass die Pflanzen möglichst gleichförmig sein sollten, was bei alten, nicht industrialisierten Sorten kaum möglich ist. Bauern und Gärtnereien, die auf ursprüngliches Saatgut setzen, würden dann mit Verwaltungsstrafverfahren rechnen müssen.

 

"Viele seltene und alte Sorten von Obst, Gemüse und Getreide könnten aufgrund der drohenden bürokratischen Hürden aussterben", warnt Umwelt-Landesrat Rudi Anschober, "Gärtnereien und Organisationen, die sich dem Schutz alter Sorten verschrieben haben, würden plötzlich in die Illegalität getrieben. Nutznießer wären einzig und allein die multinationalen Saatgutindustriekonzerne", so Umwelt-Referent Rudi Anschober.

 

Umweltschutzorganisationen berichten, dass alte Sorten viel widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten als industrialisierte Pflanzen sind.

 

"Ich fordere daher eine Initiative der Bundesregierung in Brüssel gegen eine Saatgutverordnung, die die Vielfalt der Pflanzen gefährdet", gibt sich Anschober kämpferisch.


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