Vorarlberg: Hochwasserschutz an der Ill in Feldkirch wird weiter ausgebaut

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Hochwasserschutz an der Ill in Feldkirch wird weiter ausgebaut::
Foto: Land Vorarlberg / M. Netzer
12 Jun 07:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Landeshauptmann Wallner und Landesrat Gantner: „Wichtige Investitionen in die Lebens- und Standortqualität“

Bregenz (VLK) – In Vorarlberg werden die kontinuierlichen Investitionen zum Schutz vor Naturgewalten konsequent fortgesetzt. Zur Realisierung eines Projektes des Wasserverbandes Ill-Walgau in Feldkirch mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 24 Millionen Euro stellt die Landesregierung rund 9,6 Millionen Euro zur Verfügung, berichtet Landeshauptmann Markus Wallner „Es wird alles darangesetzt, Bevölkerung und Lebensraum wirksam vor Naturgefahren zu schützen“, begründet Wasserbaureferent Christian Gantner die andauernden finanziellen Aufwendungen in diesem Bereich. Das Projekt wird auch vom Bund mit rund 40 Prozent gefördert. Die verbleibenden Kosten von rund 4,8 Millionen Euro werden von den Mitgliedern des Wasserverbandes Ill-Walgau finanziert.

Die Verantwortung zur Erhöhung der Sicherheit für die Bevölkerung des Landes wird konsequent wahrgenommen. Um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen, wird von Land, Bund, Gemeinden und Partnern engagiert an einem Strang gezogen. Das Projekt zur Aufweitung der Ill im Bereich der Kapfschlucht ist eines der wichtigsten Hochwasserschutzprojekte des Landes. Damit wird der Durchfluss im Bereich der Kapfschlucht erhöht und die Gefahr der Hochwasserüberflutung in der Innenstadt von Feldkirch wesentlich reduziert. Für rund 400 Wohn-, Geschäfts- und Betriebsgebäude sowie auch für die Straßenverbindungen wird damit der Hochwasserschutz verbessert.

Funktionsfähigkeit sichern
Für Wallner und Gantner ist die heimische Wasserinfrastruktur eine „Kernaufgabe der öffentlichen Hand“: „Die Attraktivität einer Gemeinde basiert ganz wesentlich auf einem gut ausgebauten Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsnetz. Eine entsprechende Infrastruktur ist auch für einen intakten Gewässerschutz unverzichtbar“.

Mit aufwendigen Felssabbauarbeiten soll die Kapfschlucht verbreitert werden, damit die Ill mehr Wasser führen kann und der derzeit vorhandene Rückstau bis zur Montfortbrücke verhindert werden kann. Am rechten Ufer soll als Ersatz für die bestehende Kapfstraße ein Galeriebauwerk sowie ein als auskragendes Brückentragwerk konzipierter Geh- und Radweg errichtet werden. Am linken Ufer sind keine Maßnahmen geplant, da hier eine Häuserzeile bis ans Ufer heranreicht und unter Denkmalschutz steht. Zusätzlich wird die Heilig-Kreuz-Brücke in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt und die Montfortbrücke neu errichtet. Nach Beendigung der Bauarbeiten wird der gesamte vom Bau betroffene Bereich einem hundertjährigen Hochwasserereignis standhalten können.

Das Projekt sieht in der ersten Bauphase folgende Maßnahmen vor:
1. Aufweitung der Kapfschlucht um bis zu 8 m Breite, abschnittsweise Erneuerung der rechten Ufermauer, teilweise Unterfangung des Andergassenhauses
2. Neubau der Heiligkreuzbrücke, Ausführung als Bogenbrücke mit Steinverkleidung in Anlehnung an dem Bestand
3. Neubau der Ardetzenbergstraße über dem Galeriebauwerk in einer Länge von
circa 80 m
4. Neubau der Kapfstraße in einem Galeriebauwerk unter der Ardetzenbergstraße für Fahrzeuge des öffentlichen Personennahverkehrs und Einsatzfahrzeuge
5. Verkehrsführung des Rad- und Fußweges durch die Kapfschlucht auf einer Auskragung entlang der Galerie

Um im Bereich der Montfortbrücke den Abfluß eines hundertjährlichen Hochwassers sicherzustellen zu können, wird nach Fertigstellung der Aufweitung der Kapfschlucht in einer zweiten Bauphase die bestehende Montfortbrücke abgebrochen und durch ein höherliegendes Brückentragwerk ersetzt. Die veränderte Höhenlage der neuen Brücke erfordert auch umfangreiche Anpassungen der Verkehrsflächen stadtaus- als auch stadteinwärts. Während der Bauzeit muss der motorisierte Verkehr über eine parallel zu Bestand situierte Hilfsbrücke umgeleitet werden. Die Fußgänger und Radfahrer werden während der Bauphase über sichere Ersatzrouten geleitet.

Für das kostenintensive Bauvorhaben liegen sämtliche Bewilligungen vor. Die Bauarbeiten werden noch heuer in Angriff genommen und sollen voraussichtlich bis 2027 abgeschlossen werden.


Quelle: Land Vorarlberg



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