Große Informationskampagne gegen Gewalt an Frauen

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Folder gegen Gewalt in Kooperation mit Spar Österreich Bild: Raida Hamzic, Spar - Chef Gerhard Drexel, Landesrätin Andrea Klambauer, Vildana Dzomba
Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
13 Dez 10:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Land Salzburg und SPAR machen gemeinsame Sache / Übersichtliche Infos über „Gewaltfrei leben“

(LK) „Gewaltfrei leben“. So heißt die neue Kampagne von Politik und Wirtschaft, die landesweit sensibilisiert und zudem Informationen leicht zugänglich macht. Den Anfang machen Landesrätin Andrea Klambauer und SPAR Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel. In 100 Supermärkten werden Broschüren aufgelegt, wo man Infos und Beratung findet. „So erreichen wir sehr viele Salzburgerinnen und Salzburger der verschiedensten Altersgruppen und das sehr niederschwellig“, sind sich Klambauer und Drexel einig.

In den SPAR-Supermärkten findet man ab sofort nicht nur Lebensmittel und alles für das tägliche Leben, sondern auch Informationsmaterial zum Thema „Gewaltfrei leben“. Es handelt sich um eine landesweite Kampagne, bei der Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen. Das Ziel: Ansprechstellen für Frauen, aber auch für Männer auf einen Blick und leicht zugänglich zu bieten.

Klambauer: „Jegliche Form der Gewalt ist unzulässig.“

„Gewalt an Frauen beginnt nicht mit einer Ohrfeige oder einem Schlag, sondern mit der Einstellung, dass Frauen verfügbar sein müssen. Dies äußert sich in Besitzdenken, in Abwertung und Kontrolle. Bereits an diesem Punkt möchten wir helfen, denn je zeitiger Machthierarchien durchbrochen werden, desto besser kann dies gelingen. Dafür ist es notwendig, dass Frauen möglichst früh erfahren, wo sie Hilfe bekommen. Dieser Folder ist einfach zugänglich und bietet daher wirkungsvolle Hilfe“, so Frauenlandesrätin Klambauer. Wohin man sich wenden kann und welche Formen der Gewalt es gibt, genau darüber informiert die Broschüre.

Drexel: „Dieses Thema liegt uns am Herzen.“

Warum SPAR als größter privater österreichischer Arbeitgeber für „Gewaltfrei leben“ eintritt, begründet SPAR-Vorstandsvorsitzender Gerard Drexel so: „SPAR hat als österreichisches Unternehmen den Anspruch, ein gestaltender Teil der Gesellschaft zu sein. Uns liegen gesellschaftliche Themen am Herzen. Wir nützen unsere Stimme, um auf Fehlentwicklungen hinzuweisen, setzen uns für wichtige Dinge, wie Lebensmittelsicherheit, gesunde Ernährung und soziale Verantwortung ein. Aus diesem Grund unterstützen wir auch das Land dabei, gewaltfreies Leben in unserem schönen Bundesland für alle zu ermöglichen und speziell für das Thema ,Gewalt an Frauen‘ zu sensibilisieren. Ab sofort liegen daher bei mehr als 100 Salzburger SPAR-Standorten kostenlose Informationsfolder auf. Damit wollen wir sicherstellen, dass Betroffene schnell, barrierefrei und einfach erfahren, wo sie Hilfe erhalten.“

Gewalt ist ein „großes“ Thema

Die Zahlen von Statistik Austria zeigen, dass in den vergangenen fünf Jahren 843.000 Menschen in Österreich Gewalt erlebt haben, 73 Prozent der Betroffenen haben keine Anzeige erstattet. Im Jahr 2019 haben 1.214 Personen im Gewaltschutzzentrum Salzburg Zuflucht gefunden, 1.055 von ihnen waren Frauen oder Mädchen. Die Opfer erleben dabei viele Facetten, sie reichen von psychischer und körperlicher Gewalt bis hin zum Mord.

Dreifaches Schutznetz

In Salzburg gibt es für weibliche Betroffene nicht nur ein, sondern drei Schutznetze, je nach Zielgruppe, Tatort und Gewaltform.

Beratungen durch Frauenvereine, Frauenberatung, Rechtsberatung Gewaltschutzzentrum und Frauennotruf Frauenhäuser

Die vielen Gesichter der Gewalt

„Unsere Kampagne will die Gesellschaft aufrütteln, das soziale Umfeld sensibilisieren und aufzeigen, wie man mit Wahrnehmungen und Alarmsignalen umgehen kann. Hier ist das Thema Zivilcourage ganz wichtig. Tätern soll signalisiert werden, dass ihr Handeln, egal wie harmlos es auf den ersten Blick wirken mag, nicht unbemerkt bleibt. Opfer sollen spüren, dass sie nicht alleine gelassen werden. Das betrifft Gewalt gegen Frauen und Männer genauso wie jene gegen Kinder“, unterstreichen Klambauer und Drexel. Handlungsbedarf gibt es, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Sie bezieht sich auf Gewalt bei der Erziehung, die seit 30 Jahren gesetzlich verboten ist. 31 Prozent wussten davon bei der Befragung nichts. „Dabei ist es unsere Arbeit, früh anzusetzen, Präventionsarbeit und Hilfestellung zu bieten. Denn: Wer als Kind Gewalt erlebt, wird diese sehr wahrscheinlich weitergeben“, so Klambauer


Quelle: Land Salzburg



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