Grieskirchen: Seltener Fall von Schweinebrucellose Typ 2

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Symbolbild: Land Oberösterreich
30 Mär 20:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Der Veterinärdienst des Landes Oberösterreich ist aktuell mit einer seltenen Tierkrankheit befasst. Am 29. März 2017 ist im Bezirk Grieskirchen ein Fall von Schweinebrucellose festgestellt worden.

Dabei handelt es sich um eine bakteriell bedingte, anzeigepflichtige Tierseuche die bei Hausschweinen Abortusfälle, Lahmheiten und Unfruchtbarkeit auslöst. Der Erreger Brucella suis kommt in Europa bei Wildtieren (Feldhasen, Wildschweinen und ev. auch bei Ratten) vor und kann von diesen auch auf Hausschweine übergehen. Eine Infektionsgefahr besteht gegebenenfalls für Personen, die im täglichen Kontakt mit infizierten Tieren stehen. Eine Übertragung über den Konsum von Schweinefleisch wird ausgeschlossen.

Im konkreten Fall wurde der Erreger bei Untersuchungen in einem Betrieb mit 69 Zuchtsauen diagnostiziert. Im Rahmen der guten tierärztlichen Betreuung und des Tiergesundheitsdienst wurden gehäufte Abortusfälle festgestellt. Die weiterführenden Untersuchungen haben gezeigt, dass die Hälfte der Zuchtsauen betroffen ist. Zur Eindämmung der Krankheitsverbreitung werden die Tiere des Bestandes auf Anordnung des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen schmerzlos getötet sowie in weiterer Folge Maßnahmen der Reinigung und Desinfektion gesetzt.

In enger Zusammenarbeit mit den Vermarktungsorganisationen wurden umgehend die vom Zuchtbetrieb vermarkteten Ferkel eruiert. Diese befinden sich auf dreizehn Mastbetrieben in Oberösterreich. In diesen sogenannten Kontaktbetrieben müssen die, vom betroffenen Zuchtbetrieb stammenden Schweine, separat geschlachtet und gezielt untersucht werden. Somit wird aufgrund der lückenlosen Schlachttier- und Fleischuntersuchung sichergestellt, dass kein Fleisch von verdächtigen oder infizierten Tieren in Verkehr gelangt oder gelangt ist.

Durch das rasche Eingreifen und die enge Zusammenarbeit zwischen dem Veterinärdienst des Landes Oberösterreich, dem Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, den betroffenen Landwirtinnen und Landwirten sowie den Vermarktungsorganisationen und Schlachthöfen konnte die Erkrankung rasch eingegrenzt und eine Gefährdung anderer Betriebe oder des Menschen wirksam verhindert werden.

Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger prüft aktuell Unterstützungsmöglichkeiten für die betroffenen Betriebe. „Menschlich und wirtschaftlich ist eine Tierseuche immer eine persönliche Katastrophe für den jeweiligen landwirtschaftlichen Betrieb. Der Agrar-Politik ist es ein großes Anliegen, bestmöglich zu unterstützen“, so Hiegelsberger. Der Agrar-Landesrat betont zudem: „Es wurde kein Schweinefleisch von betroffenen oder verdächtigen Tieren in Verkehr gebracht. Durch die vorbildliche und effiziente Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen besteht keine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit in Oberösterreich. Wir können uns auf unsere Systeme wie den Tiergesundheitsdienst und die Qualität der heimischen Produkte verlassen.“


Quelle: Amt der Oö. Landesregierung



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