Geringe Pension kann existenzbedrohend sein

Slide background
Foto:Land Tirol/Berger
29 Jul 14:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Equal Pension Day am 29. Juli

Ab dem 29. Juli haben Männer bereits so viel Pension erhalten wie Frauen bis zum Ende des Jahres. „Frauen bekommen um 43 Prozent weniger Pension als Männer – der Equal Pension Day soll auf diesen Missstand hinweisen“, betont Frauenlandesrätin Gabriele Fischer.

Die Ursachen der oft niedrigen Pensionshöhen von Frauen finden sich in den niedrigen Einkommen während des aktiven Berufslebens: Geringfügige Arbeitsverhältnisse oder Teilzeitarbeit, unterbrochene Erwerbsbiografien aufgrund von Kindererziehung oder Pflege, Erwerbstätigkeit in schlechter bezahlten Branchen und schlechtere Aufstiegschancen tragen zu den geringeren Pensionen bei. „Geringer Lohn – oder sogar überhaupt kein Lohn, weil die Frau zuhause bleibt – resultiert in der Mindestpension. Das hat weitreichende Konsequenzen und kann mitunter existenzbedrohend sein“, zeigt LRin Fischer auf.

Frauen erhalten durchschnittlich rund 1.000 Euro weniger

Tatsache ist, dass die Pensionen von Männern und Frauen in den letzten Jahren immer weiter auseinandergehen. So belegen die aktuellen Zahlen der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), dass Männer, die im Vorjahr in Rente gingen, durchschnittlich 2.268 Euro monatlich bekamen, Frauen hingegen nur 1.292 Euro. Das ist ein Unterschied von fast 1.000 Euro. „Alarmierend ist, dass die Pensionsschere zwischen den Geschlechtern immer weiter auseinandergeht“, so LRin Fischer. Grund ist, dass inzwischen das gesamte Berufsleben – und nicht mehr die besten 15 Jahre – als Berechnungsgrundlage für die Pensionshöhe herangezogen werden. „Bei dieser Berechnung wirken sich Karenzzeiten und Teilzeitbeschäftigung massiv aus“, weiß LRin Fischer.

Grundsätzlich muss festgehalten werden, so die Frauenlandesrätin weiter, dass obwohl die Berufswahl und die Qualifikation für die ökonomische Absicherung zentral sind, die gesellschaftliche Bewertung von unbezahlter Arbeit dringend einem Paradigmenwechsel unterzogen werden müsse. „Betreuung und Pflege sind nach wie vor Frauensache. Das schmälert die Chancen am Arbeitsmarkt. Es braucht dringend mehr Wertschätzung für Care-Aufgaben und ein Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und -teilzeit ist notwendig. Nur so kann sich die Situation von Frauen im Alter verbessern und weiblicher Altersarmut vorgebeugt werden“, ist LRin Fischer überzeugt.


Quelle: Land Tirol



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg