Wien: Gaál - „Halt! Zu mir!“: Installation für Zivilcourage zieht auf die Mariahilfer Straße

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Wien

18 Dez 04:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Hinschauen. Handeln. Helfen.“: Kampagne gegen Gewalt an Frauen macht jetzt am Platz der Menschenrechte Station – 24-h Frauennotruf hilft an Feiertagen

Vor den Feiertagen zieht es viele noch auf die Einkaufsstraßen, um Geschenke zu kaufen. Wer ab sofort auf der Mariahilfer Straße auf dem Platz der Menschenrechte vor dem MuseumsQuartier vorbeikommt, hält vielleicht kurz inne.

Eine große Installation für Zivilcourage steht dort. Wer vorbeigeht, hört Stimmen, die sehr persönliche Geschichten erzählen. Ein Mann, der eine Frau in der U-Bahn belästigt. Eine Nachbarin mit einem blauen Auge. Ein Mann, der einer Frau im Park auf den Oberschenkel greift. Zeuginnen und Zeugen von Gewalt an Frauen berichten, wie sie in solchen oder ähnlichen Situationen geholfen – und Zivilcourage bewiesen – haben.

„Zivilcourage heißt: Wir schauen nicht weg. In Wien schauen wir alle gemeinsam hin und holen Hilfe, wenn jemand Unterstützung braucht. Damit sich alle Wienerinnen und Wiener in unserer Stadt sicher und wohlfühlen. Da geht es darum, dass jede und jeder Einzelne etwas tun kann. Gewalt gegen Frauen hat in unserer Stadt keinen Platz“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.

Die eigene Sicherheit soll dabei immer im Vordergrund stehen: „Oft ist es ein wichtiger Schritt, einer betroffenen Frau zu zeigen, dass sie in der Situation nicht alleine ist. Die eigene Sicherheit muss da immer im Vordergrund stehen. Bei Gefahr heißt das: Die Polizei rufen! Und: Die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs sind rund um die Uhr für Betroffene da – genauso wie für alle Wienerinnen und Wiener, die handeln und helfen wollen“, so Gaál.

„Halt! Zu mir!“: Zivilcourage-Installation bei der MaHü bis 7. Jänner 2022 Eine große Installation bei der Mariahilfer Straße ruft ab sofort bis 7. Jänner 2022 auf: „Halt! Zu mir!“. Seit dem 25. 11., während der 16 Tage gegen Gewalt, stand die Installation im Arkadenhof des Wiener Rathauses. Wer jetzt bei der Installation auf dem Platz der Menschenrechte vorbeigeht, hört vertonte Erzählungen, „Botschaften“ von Wienerinnen und Wienern, die Szenen von Beleidigungen, Belästigungen oder Gewalt gegen Frauen beobachtet haben – und die hingeschaut und gehandelt haben. An den vier Seiten des Würfels sind die Sujets der Kampagne und die Nummern des 24-Stunden Frauennotrufs (01/71719) und der Polizei (133) angebracht.

Was tue ich, wenn ich so eine Situation beobachte? Unter dem Motto „Halt! Zu mir!“ ruft die Kampagne der Stadt Wien die Wienerinnen und Wiener zu Zivilcourage auf – dazu, hinzuschauen und zu helfen.

24-Stunden Frauennotruf bietet an allen Feiertagen rund um die Uhr Hilfe Harmonische Feiertage wünschen sich alle. Oft sieht die Wirklichkeit leider anders aus. Gerade in der stillsten Zeit des Jahres bricht häufig Streit aus. Wenn die Situation eskaliert und Frauen von Gewalt betroffen sind, bietet die Stadt Wien rasch Hilfe an. Der 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien ist unter 01/71719 rund um die Uhr erreichbar, E-Mail-Beratung gibt es unter [email protected]. Weitere Informationen unter www.frauennotruf.wien.at.

Kostenlose Zivilcourage-Workshops in ganz Wien Das Frauenservice Wien macht Zivilcourage 2022 in seinen Workshop-Angeboten zum Thema. Die Initiative „Ich bin dein Rettungsanker!“ gegen Belästigung wird erweitert: Ab 2022 wird es kostenlose „Rettungsanker goes Zivilcourage“-Workshops beim Frauenservice Wien zu buchen geben. Dieses Angebot besteht für alle 23 Bezirke. Wer Interesse hat, meldet sich beim Frauenservice Wien unter [email protected]. „Hinschauen. Handeln. Helfen.“: So geht Zivilcourage Gewalt gegen Frauen geht alle etwas an. Manchmal kommen Menschen in die Situation, Zeugin oder Zeuge einer Grenzüberschreitung, eines Übergriffs oder von Gewalt gegen Frauen zu werden – im öffentlichen Raum, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Lokalen oder sogar in der eigenen Wohnumgebung. Hier einzuschreiten ist nicht einfach, Gefühle der Angst sind verständlich. Deshalb ist es wichtig, zu diesem Thema zu informieren, zu sensibilisieren und konkrete Tipps anzubieten. So kann die Kompetenz für sicheres, zivilcouragiertes Handeln gestärkt werden – ohne dass sich die Helfenden dabei in Gefahr bringen.

Es gibt viele Möglichkeiten Zivilcourage zu zeigen. Um sich gut auf brenzlige Situationen vorzubereiten, kann man sich Informationen bei Beratungsstellen wie etwa dem 24-Stunden Frauennotruf unter 01/71719 holen. Man kann sich auch bereits vorab mit wichtigen Sicherheitsvorkehrungen und Kommunikationseinrichtungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln vertraut machen. Wichtig ist es, dem eigenen Bauchgefühl zu trauen und hinzuschauen, wenn jemand Hilfe braucht. Dazu empfiehlt es sich, andere Personen ganz direkt auf Unterstützung anzusprechen. Die Expertinnen vom 24-Stunden Frauennotruf raten dazu, sich auf das Opfer zu konzentrieren und Hilfe anzubieten. Um nicht zur weiteren Eskalation einer Situation beizutragen, kann etwa eine Bekanntschaft mit dem Opfer vorgegeben oder das Opfer um eine Wegbeschreibung gefragt werden.

Der Täter sollte nicht direkt angesprochen, nicht geduzt und vor allem nicht angegriffen werden. Wenn die Situation als gefährlich eingeschätzt wird oder zu eskalieren droht: Sofort die Polizei unter 133 rufen!

Der 24-Stunden Frauennotruf ist Anlaufstelle für alle Frauen und Mädchen ab 14 Jahren, die von sexualisierter, körperlicher und/oder psychischer Gewalt betroffen sind oder Gewalt in der Vergangenheit erfahren haben – egal wie lange die Gewalterfahrung zurückliegt. Das Frauennotruf-Team ist täglich von 0 bis 24 Uhr erreichbar: 01/71719, [email protected]; www.frauennotruf.wien.at Weiterführende Informationen:

Beratung zum Thema Zivilcourage gibt es unter 01/71719 beim 24-Stunden Frauennotruf. Weitere Informationen und konkrete Tipps zu Zivilcourage gibt es im Folder „Halt! Zu mir“ als Download. Alle Infos: wien.gv.at/gewaltschutz / Schluss


Quelle: Stadt Wien



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