Gaal/Zatlokal: 106 Jahre altes Gründerzeitjuwel in Rudolfsheim erstrahlt neu

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Wien

14 Jul 15:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Vorbildliche Sanierung des Hauses Braunhirschengasse 7; Kleinkindergruppe für Jungfamilien, Balkone und Terrassen sowie ein neu gestalteter Hof bringen mehr Wohnqualität

Im Jahr 1913 wurde das Gebäude in der Braunhirschengasse 7 im 15. Bezirk erbaut. Jetzt erstrahlt das Gründerzeithaus mit seiner hübschen Fassade – nach rund 18 Monaten Sanierung – wieder in neuem Glanz. Gemeinsam mit der Familie der Eigentümerin wurde eine detailreiche und liebevolle Sanierung durchgeführt.

Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal: „Wohnqualität für die MieterInnen wurde durch die Sanierung deutlich verbessert“

„Die Sanierung des Gebäudes in der Braunhirschengasse ist ein Vorzeigeprojekt. Denn: Das historische Stadtbild bleibt erhalten. Und, was mir besonders wichtig ist: Die Wohnqualität für die Mieterinnen und Mieter wurde durch die Sanierung deutlich verbessert“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal beim Besuch des Gründerzeithauses. „Die Verbesserung der Wohnqualität und des Klima- und Umweltschutzes geht mit dem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner einher. Der Weg der sanften Stadterneuerung ist eine Wiener Erfolgsgeschichte“, so Gaal.

Die Sanierung des Gründerzeithauses wurde vom mehrfach preisgekrönten Architekturbüro Trimmel Wall Architekten erfolgreich fertiggestellt. Auch das Grätzel im 15. Bezirk hat dadurch eine Aufwertung erfahren.

„Durch die Sanierung stellt das Gebäude in der Braunhirschengasse einen Blickfang im Stadtbild dar. Das historisch geprägte Viertel mit seinem einzigartigen Flair wird durch die Blocksanierungsinitiative der Stadt deutlich aufgewertet. Davon profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner durch ein attraktives Wohnumfeld bei leistbaren Mieten“, freute sich Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal.

Erhalt der ursprünglichen Fassade, Hof mit neuem Garten und Spielplatz

Das viergeschoßige Gründerzeithaus im Blocksanierungsgebiet „Reindorf Süd“ wurde im Jahr 1913 vom Urgroßvater der Auftraggeberin, Baumeister Mathäus Petsch, erbaut. Es zeichnet sich durch viele originalgetreue Details an der Fassade, im Eingangsbereich und im Stiegenhaus aus.

Bei der aufwändigen Sanierung des Gründerzeithauses wurden Details von Straßenfassade, Hauseinfahrt und Stiegenhaus restauriert. Das gründerzeitliche Stiegenhausensemble mit Keramikböden, hohen Flügeltüren, Geländer- und Fenstergitterverzierungen wurde erhalten. Die Hauseinfahrt mit Stuckelementen wurde in Zusammenarbeit mit einem Restaurator saniert.

Außerdem wurde das Dachgeschoß ausgebaut, ein Neubau errichtet und der frühere Beton-Hof in einen Garten mit Spielplatz verwandelt.

Gebäude im Blocksanierungsgebiet „Reindorf Süd“: Detailgetreue Sanierung

„Die sanierungsbedürftige Straßenfassade mit ihren profilierten Gesimsen, Kastenfenstern, Fensterverdachungen, geometrischen und floralen Gestaltungselementen zählte zu den besterhaltenen Gründerzeitfassaden im Originalzustand außerhalb des Gürtels. Umso wichtiger war es, diese stadtbildprägende Gründerzeitfassade zu erhalten“ so Architekt Günther Trimmel, Geschäftsführer von Trimmel Wall Architekten.

„In unmittelbarer Nähe zu einem hochwertigen Gründerzeithaus einen modernen Neubau errichten zu können, hat für mich als Architektin eine spannende Aufgabe dargestellt“, so Architektin Isabella Wall (Trimmel Wall Architekten).

Sanierung von der Stadt Wien gefördert: 13 leistbare Wohnungen

Insgesamt 13 Wohnungen sind entstanden. Sie verfügen auch nach Sanierung und Ausbau über leistbare Konditionen. "Mit der Förderung des Landes Wien wird langfristig leistbarer Wohnraum erhalten und soziale Infrastruktur geschaffen. Besonders gelungen ist bei diesem Projekt das Zusammenspiel von durchgreifender Sanierung und qualitätsvollem Neubau“, erklärte Werner Auer, Bereichsleiter Sanierung beim wohnfonds_wien.

Kindergarten mit 14 Plätzen und zusätzliche private Freiräume

Sieben Altbauwohnungen wurden saniert und fast alle mit Balkon oder Loggia ausgestattet. Das Dachgeschoß wurde auf zwei Ebenen ausgebaut, wodurch drei Wohnungen entstanden – davon zwei Maisonetten mit hofseitigen Dachterrassen. Alle Wohnungen sind durch eine neu errichtete Aufzugsanlage barrierefrei erschlossen. Zwei Wohnungen wurden von AltmieterInnen bezogen.

Praktisch für Jungfamilien: Im Erdgeschoss gibt es eine Kleinkindergruppe mit bis zu 14 Plätzen. Außerdem wurde ein Lokal untergebracht. Der ehemals mit Beton versiegelte Innenhof wurde in eine Grünoase mit Spielplatz verwandelt.

Im Hof wurde entlang der Feuermauer des Nachbargebäudes ein Neubau errichtet. Im Gebäude, das durch zwei Stege mit dem bestehenden Stiegenhaus verbunden wurde, entstanden drei neue Wohnungen mit Balkonen und Garten.

Die Deckungsmiete netto: Im Altbau: 6.84 €/m²; im DG-Ausbau/Zubau: 8.08 €/m²

Gesamtbaukosten: Rund 3,8 Millionen Euro; davon Förderung durch die Stadt Wien: 1,3 Millionen Euro.

302 Wohnhäuser sind aktuell in Bauvorbereitung oder Sanierung

Die Stadt Wien investiert seit Jahrzehnten kontinuierlich in die Wohnhaussanierung, die erfolgreich vom wohnfonds_wien, Fonds für Wohnbau und Stadterneuerung betreut wird.

Aktuell befinden sich insgesamt 302 Wohngebäude mit rund 23.000 Wohneinheiten in Bauvorbereitung oder Sanierung. Die Gesamtbaukosten dafür machen etwa 1 Milliarde Euro aus. Die Fördermittel der Stadt Wien betragen rund 600 Millionen Euro. (Schluss) wfw/mag


Quelle: Stadt Wien



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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