Erpresser löste Polizeieinsatz aus

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Polizeiauto - Symbolbild
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02 Apr 17:28 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

In den Morgenstunden des 01.04.2019 erhielt eine in Leutasch wohnhafte ältere männliche Person von einer unbekannten ausländischen Nummer einen Anruf auf seinem Handy. Eine offensichtlich computerverzerrte Stimme forderte die Überweisung eines hohen Geldbetrages, da sonst etwas "Fatales" passieren werde.
Am Nachmittag des gleichen Tages erhielt diese Person einen Whatsapp-Anruf, als Anrufer schien die Tel-Nr. des Sohnes der angerufenen Person auf. Der Anrufer verlangte erneut die Überweisung des ursprünglich geforderten Geldbetrages.

Am späten Abend erfolgte ein erneuter Anruf, durchgeführt vermutlich vom gleichen Anrufer, diesmal jedoch auf die Festnetznummer der Person. Der Anrufer nannte dabei bestimmte Details aus dem Leben des Angerufenen, offensichtlich um seinen Geldforderungen Nachdruck zu verleihen. Gleichzeitig teilte er dem Angerufenen mit, dass gleich die Polizei vor der Türe stehen werde.

Offenbar der gleiche Anrufer rief kurz vorher die Bezirksleitstelle der Polizeiinspektion Hall an, gab sich dort als jene Person aus, die er angerufen hatte und teilte den Beamten mit, dass er soeben seine Frau getötet habe und noch eine weitere Person in seiner Gewalt habe. Auch sei er in Besitz einer Waffe.

Auf Grund der geschilderten Lage, die Polizei musste zu diesem Zeitpunkt davon ausgehen, dass es tatsächlich zu einer schweren Straftat gekommen war und eine konkrete Gefahrensituation für weitere Personen bestand, wurde ein umfangreicher Polizeieinsatz unter Beiziehung der entsprechenden Sondereinheiten in Leutasch durchgeführt.

Den Beamten der Verhandlungsgruppe gelang es, mit dem vermeintlichen Anrufer Kontakt aufzunehmen, der jedoch versicherte, dass alles in Ordnung sei. Die durchgeführten polizeilichen Ermittlungen bestätigten dies auch.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlung ist davon auszugehen, dass der bis dato unbekannte Anrufer versuchte, die angerufene Person zur Bezahlung eines großen Geldbetrages zu nötigen bzw. zu erpressen. Nachdem diese nicht auf die Forderungen eingegangen war, rief dieser bei der Polizei an, gab sich als die angerufene Person aus und löste somit den Polizeieinsatz aus.

Woher der Täter die Kenntnis über die persönlichen Lebensumstände des Opfers hatte, insbesondere wie er den Anruf mit der Telefonnummer des Sohnes des Opfers generieren konnte, ist derzeit Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.

Die Polizei rät in solchen Fällen:

  • Keinesfalls auf die Forderung der Anrufer einzugehen
  • Keine weiteren persönlichen Umstände dem Anrufer bekannt zu geben
  • Bei der Installierung von Programmen und Apps auf Computer und Handys den Zugriff auf Kontaktdaten sehr restriktiv zu handhaben
  • Unverzüglich die Polizei zu verständigen

Quelle: LPD Tirol



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