Erkundungen zur Grundwassersituation im mittleren Unterinntal starten

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Foto:© PORR Umwelttechnik GmbH
21 Jän 06:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Keine Verschärfung durch Hochwasserschutz.

Im mittleren Unterinntal starten die ersten Untergrunderkundungen für das geplante Hochwasserschutzprojekt. Sie sind Teil der Planungsarbeiten für den Hochwasserschutz von 1.500 gefährdeten Gebäuden und 100 Hektar Bauland in der roten und gelben Gefahrenzone zwischen Terfens und Reith i. A.. An rund 180 Stellen werden Schürfungen und Bohrungen durchgeführt. Damit werden die aktuelle Grundwassersituation erhoben und allfällige Auswirkungen der künftigen Schutzmaßnahmen auf das Grundwasser untersucht.

Die lang andauernde hohe Schmelzwasserführung des Inn hat im vergangenen Juni zu einem massiven Anstieg des Grundwasserspiegels im Inntal geführt. In weiterer Folge standen zahlreiche Keller und Felder unter Wasser. Bedenken, dass sich die bestehende Grundwasserproblematik durch das Hochwasserschutzprojekt verschärfen könnte, werden ernst genommen. Aus diesem Grund werden die bei jedem Hochwasserschutzprojekt standardmäßig vorgesehenen Untergrunderkundungen vor allem in den neuralgischen Gebieten des mittleren Unterinntals verdichtet durchgeführt.

Keine Verschlechterung der Grundwassersituation zulässig

„Die Hochwasserschutzmaßnahmen müssen so geplant werden, dass sie sich nicht negativ auf die Grundwassersituation auswirken“, führt Gesamtprojektleiter Stefan Walder aus. Im Zuge der Erkundungen werden der Schichtaufbau des Untergrunds, die Mächtigkeit und der Aufbau sowie die Durchlässigkeit des Bodens untersucht. Die Ergebnisse der 18 Kernbohrungen und 158 Schürfe fließen in ein Grundwassermodell ein. „Damit können die Auswirkungen der geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen auf die Grundwassersituation und die Grundwassernutzungen simuliert werden“, erklärt Walder. Die Erkundungen für die geotechnische Dimensionierung der Bauwerke werden später durchgeführt.

Bohrungen geben Aufschluss

Bei den Kernbohrungen wird bis zu 30 Meter tief gebohrt. Die Bohrkerne geben Aufschluss über den Schichtenaufbau des Untergrundes, ausgewählte Proben kommen ins Labor. Ein Großteil der Erkundungsarbeiten wird in Form von Schürfungen vorgenommen. Dabei hebt ein Bagger eine rund zweimal drei Meter große Grube aus und gräbt dabei maximal bis zum anstehenden Grundwasser. Der Bodenaufbau wird fotografisch und durch ein Schichtverzeichnis dokumentiert.

Der ursprüngliche Zustand der Flächen, auf denen die Bohrungen und Schürfe stattfinden, wird nach Vorgaben der Abteilung Bodenordnung des Landes Tirol wiederhergestellt. Die Erkundungsarbeiten werden außerhalb der Vegetationsperiode durchgeführt, um die landwirtschaftliche Bewirtschaftung nicht zu beeinträchtigen.

Grundwassermodell unteres Unterinntal fertig

Im unteren Unterinntal wurde das Erkundungsprogramm für den geplanten Hochwasserschutz bereits im Jahr 2016 gestartet. Das Grundwassermodell für das untere Unterinntal zeigt, dass sich die Grundwassersituation durch die geplanten Maßnahmen nicht verschlechtert.


Quelle: Land Tirol



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