Energie-Studie: Österreicher nicht auf steigende Strom- und Gaspreise vorbereitet - Verbraucher schrauben Energieverbrauch runter

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Simon-Kucher Energie-Studie
Foto: Simon - Kucher & Partners
09 Jän 22:00 2024 von OTS Print This Article

Laut der Simon-Kucher Energie-Studie fühlt sich mehr als jeder zweite Verbraucher in Österreich nicht ausreichend auf steigende Strom- und Gaspreise vorbereitet. Die Folge? Der Großteil schraubt seinen Energieverbrauch runter, viele reduzieren Ausgaben in anderen Bereichen. Fast jeder Dritte vergleicht bereits Anbieter, 14 Prozent haben Pläne, ihren Stromanbieter zu wechseln.

  • 58 % der Verbraucher fühlen sich nicht ausreichend auf steigende Strom- und Gaspreise vorbereitet
  • 95 % der Verbraucher passen ihr Verhalten bei steigenden Preisen an
  • Reaktion: 65 % senken Energieverbrauch, 29 % vergleichen Anbieter, 39 % sparen in anderen Bereichen
  • 14 % der Verbraucher planen in den nächsten 12 Monaten ihren Stromanbieter zu wechseln
  • Wechselwahrscheinlichkeit von neuen Kunden mehr als zwei Mal so hoch wie von Langzeitkunden
  • Bei Einsparungen von 15 % würden 43 % den Stromverbrauch an Tageszeiten orientieren

Jetzt wo die Temperaturen in Österreich wieder Minusgerade erreichen zeigt die Simon-Kucher Energie-Studie: Die Mehrheit der Menschen in Österreich ist für steigende Energiepreise nicht gewappnet. So geben 58 Prozent an, nicht auf steigende Strom- und Gaspreise vorbereitet zu sein.

"Wenn die Temperaturen sinken, steigt die Angst"

"Für viele Verbraucher in Österreich hätten steigende Energiepreise drastische Folgen", erklärt Thomas Haller, Senior Partner und Head of Energy and Telecommunications bei Simon-Kucher. 95 Prozent wollen ihr Verhalten anpassen. So planen 65 Prozent ihren Energieverbrauch zu senken, 39 Prozent Abstriche bei anderen Ausgaben zu machen. "Wenn die Heizung ausbleibt, weil das Geld fehlt, ist das ein ernst zu nehmendes Problem. Trotzdem sehen wir in Österreich: Wenn die Temperaturen sinken, steigt die Angst."

Mehr als jeder Zehnte will Energieversorger wechseln

Auch trotz staatlicher Preisbremsen wollen 29 Prozent der Energiekunden Anbieter vergleichen, 14 Prozent planen bereits, in den nächsten 12 Monaten den Stromanbieter zu wechseln. "Die zweieinhalb mal so hoch wie von Langzeitkunden", betont Michael Kässer, Parnter und Head of Energy DACH bei Simon-Kucher. Auch wenn die Anzahl der Verbraucher, die tatsächlich wechsle, oft etwas geringer ausfalle, gelte: "Die hohe Wechselbereitschaft ist ein Weckruf an die Energieversorger in Kundenbindung zu investieren."

Kosten senken, Kunden binden

Wie das konkret aussehen kann? "Energieversorger unterstützen Kunden, indem sie Energieeffizienz- und Energieberatungsangebote schaffen. Kundenbindung heißt, Kunden zu helfen, ihre Energieverbrauchskosten zu senken und Transparenz zu Energiekosten und der Preisentwicklung zu schaffen", so Michael Kässer.

Heute Preissicherheit, morgen dynamische Tarife

Laut der Simon-Kucher Energie-Studie wollen die Kunden so vor allem eins: Preissicherheit. 84 Prozent empfinden diese beim Stromvertrag als wichtig bis sehr wichtig. "Mittelfristig werden aber innovative Angebote wie dynamische Tarife entscheidend", so Haller. Für Einsparungen von 15 Prozent würde rund die Hälfte den Stromverbrauch so weit wie möglich an die günstigsten Tageszeiten anpassen. "Heute sind dynamische Tarife noch ein Nischen-Produkt. Die Nachfrage aber wächst, Stromanbieter müssen zeitnah App-Oberflächen für Preissignale und zur Verbrauchsplanung entwickeln", betont Malte Trukenmüller, Director in der Energy Practice bei Simon-Kucher.

Energiewende: Spezialanbieter stechen Energieversorger aus

Ebenfalls spannend: Energieversorger bleiben zwar erster Ansprechpartner in der Energiewende, verlieren Kunden im Verkaufsprozess von Energielösungen wie z. B. PV-Anlagen oder Wärmepumpen aber an spezialisierte Anbieter. Nach dem ersten Einholen von Informationen erwägen 33 Prozent weniger Kunden ihren lokalen Energieversorger als geeigneten Partner. "Energieversorger verkaufen sich nicht richtig", so Haller. "Das Optimierungspotential ist riesig. So zeigt unsere Energie-Studie zum Beispiel, dass Neukunden vermehrt auf Image und Nachhaltigkeit achten. Auch staatliche Förderungen sind für 63 Prozent ausschlaggebend in der Kaufentscheidung." All das müsse berücksichtigt, und Plattformen und Tools dringend auf den neusten Stand gebracht werden.

*Über die Studie: Die repräsentative Simon-Kucher Energie-Studie 2023 wurde im Oktober 2023 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführt. 1.000 Konsumenten in Österreich wurden zu Energiekosten, Wechselwahrscheinlichkeit, Kundenzufriedenheit, Angebot und Image von Energieversorgern sowie dem Verkaufsprozess befragt.

Über Simon-Kucher

Simon-Kucher ist eine globale Unternehmensberatung mit über 2.000 Mitarbeitenden in 30 Ländern weltweit. Unser Fokus: "Unlocking better growth". Wir helfen unseren Kunden verantwortungsvoll und nachhaltig zu wachsen, indem wir jeden Aspekt ihrer Unternehmensstrategie optimieren, von Produkten und Preisen bis hin zu Innovation, Digitalisierung, Marketing und Vertrieb.

Mit 37 Jahren Erfahrung in Monetarisierung und Pricing gelten wir als weltweit führend in den Bereichen Preisberatung und Unternehmenswachstum

simon-kucher.com


Quelle: OTS



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