Dritter Bauträgerwettbewerb am Nordbahnhofgelände im Zeichen von Ökologie und leistbarer Nachhaltigkeit

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Wien

29 Dez 18:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bis Ende 2022 wird Angebot am Nordbahnhof um 255 geförderte Wohnungen erweitert – mit jeder Menge Extras

Der dritte Bauträgerwettbewerb am Nordbahnhofgelände bringt auf einen rund 7.000 m² großen Bauplatz leistbare Wohnmodelle für Alleinerziehende sowie belebte und aktive Erdgeschoßzonen. Neben 139 „klassisch“ geförderten Wohnungen werden auch 116 günstige SMART-Wohnungen errichtet. Partner wie der Verein JUNO und die Volkshilfe Wien unterstützen die Hausgemeinschaft am Standort und gestalten gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien und der MA 11 einen sozialen Schwerpunkt vor Ort.

Bauen für Alleinerziehende

Der Verein JUNO mietet 30 Wohnungen für Alleinerziehende an und schafft somit ein adäquates soziales Umfeld für Ein-Eltern-Familien. Zusatzangebote erleichtern den Alltag mit Kindern. Zehn Wohnungen sind für Tagesmütter bzw. -väter reserviert. Alleinerziehende können beispielsweise das Tagesmutterangebot in Anspruch nehmen, um Zeit für Erledigungen zu haben. Ist einmal keine Zeit für Einkauf und Kochen, bietet die Suppenküche kostengünstige Unterstützung. Maisonette-Wohnungen ermöglichen es, Wohnen mit Arbeiten zu verbinden. Aber auch die Positionierung von Gemeinschaftsräumen, wie etwa ein Waschsalon an zentraler Stelle, ein Veranstaltungsraum sowie ein Bewegungsraum, sind Treffpunkte und fördern Selbstorganisation innerhalb der Nachbarschaft. Das Projekt besticht durch einen ausgewogenen Wohnungsmix und angepasste Grundrisslösungen gepaart mit günstigen Nutzerkonditionen.

Ökologisch nachhaltig

Auch ökologisch punktet das neue Wohnprojekt. Die straßenseitigen Pflanztröge samt automatischer Bewässerung stellen ein Verbindungselement von Ökologie und Sozialer Nachhaltigkeit dar. Ihre Bepflanzung wird den MieterInnen anvertraut und übertragen. In der Besiedlungsbegleitung ist die Begrünung integraler Bestandteil. Zur Hofseite sind erdgebundene Kletterpflanzen vorgesehen, die von der Hausverwaltung gepflegt werden. Weiters bietet das Projekt sowohl hinsichtlich niedrigem Heizenergiebedarf als auch sommerlichem Wärmeschutz hohe Niveaus und zeitgemäße Maßnahmen. Beheizt werden die Gebäude mittels Fußbodenheizung in Verbindung mit einer Wärmepumpe, welche auch Kühlung ermöglicht. Eine Photovoltaik-Anlage mit 1.320 m² Modulfläche liefert Strom. Den BewohnerInnen wird die Möglichkeit geboten, einen außenliegenden Sonnenschutz gegen sommerliche Überhitzung anzubringen.

Soziale Infrastruktur

Der Bauplatz des vom wohnfonds_wien in Kooperation mit dem Österreichischen Volkswohnungswerk Gemeinnützigen Ges.m.b.H. und der Wiener Städtischen Versicherung AG ausgeschriebenen Wettbewerb wird im Baurecht vergeben und befindet sich Ecke Nordbahnstraße und Am Tabor und stellt das südliche „Tor“ zu einem neuen Stadtquartier da. Am Nordbahnhofgelände wurden am Austria Campus bereits neben Büroflächen ein Kindergarten, Gastronomiebetriebe, vielfältige Geschäftsflächen zur Nahversorgung sowie ein Konferenzzentrum und ein Hotel realisiert. Weitere private und öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen finden sich im Umfeld des Wettbewerbsprojektes. Für den wachsenden Stadtteil ist eine Bildungseinrichtung nach dem "Campus plus"-Modell für rund 1.850 Kinder und Jugendliche vorgesehen. Die Inbetriebnahme ist für das Schuljahr 2020/21 geplant. Am Projektstandort ist die Errichtung von zwei sozialpädagogischen Wohngemeinschaften der MA11 und von zwei Garçonnièrenverbünden mit je 15 betreuten Wohneinheiten für Menschen mit Behinderung geplant. Weiters soll in einem SOS-Kinderdorf eine Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche Platz finden. Es gibt einen „Grätzelstützpunkt“, der mit technischem Personal besetzt ist und als Anlaufstelle für die BewohnerInnen und als Drehscheibe für Serviceleistungen fungiert. Ganzheitliche Beratung zu den Themen Pflege und Betreuung und ein Standort für ein Mobilitätslabor runden das Angebot ab. In fußläufiger Entfernung ist eine Reihe von Ärzten angesiedelt.

Grünoase als Zentrum

„Freie Mitte – Vielseitiger Rand“ heißt das rund 32 Hektar große neue Stadtquartier östlich der Nordbahnstraße, das bis 2025 fertiggestellt werden soll. Die Entwicklung des Gebietes sieht nicht nur die Errichtung von Wohn- und Geschäftsbauten vor, sondern umfasst eine gesamtheitliche Gestaltung des Lebensraums Nordbahnhof an sich. Belebte, aktiv genutzte Erdgeschoßzonen rund um einen naturnah ausgestalteten Grünraum sollen die Bedürfnisse der künftigen BewohnerInnen und NutzerInnen erfüllen und durch ein einheitliches Management lebendig gehalten werden. Gemeinschaftsgärten, eine autofreie Zone (Rad/Fußweg) von der Innstraße bis zum Praterstern sowie Natur- und Wasserspielplätze werden die rund 10 Hektar große „Freie Mitte“ prägen.

Siegerdetails:

Bauträger: Migra/WOGEM

Architektur: querkraft architekten

Landschaftsplanung: YEWO Landscapes

Grundstücksfläche: 7.051 m²


Quelle: Stadt Wien



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