Die größten Risiken für die globale Lieferkette im Jahr 2023

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Bild von Freddy auf Pixabay
23 Jun 07:10 2023 von Redaktion International Print This Article

Die letzten zwei Jahre brachten zahlreiche neue Herausforderungen mit sich, die es in dieser Form schon lange nicht mehr gab. Dazu gehören unter anderem auch die weltweiten Probleme in der Lieferkette, was zu Versorgungsengpässen und Preisanstiegen führte. Das Jahr 2023 hat zwar gerade erst angefangen, doch Experten sehen schon heute viele Faktoren, die ein anhaltend hohes Risiko für die Lieferkette bedeuten könnten. Dabei hängen viele alltägliche Produkte und Dienstleistungen sowie deren Verfügbarkeit davon ab.

Allen voran die Chipindustrie bereitete Unternehmen große Sorge, weil moderne Chips beispielweise für die Herstellung von Computern und Smartphones notwendig sind. Selbst das Spielen im online casino NetBet Österreich benötigt ein Smartphone mit entsprechendem Chip. Zahlreiche Branchen hoffen also, dass die folgenden Risiken entsprechend umgangen werden können.

Mangel an Arbeitskräften

Unternehmen haben in den letzten Jahren einen massiven Arbeitskräftemangel erlebt, der hauptsächlich auf externe Herausforderungen wie Pandemien, Inflation, politische Instabilität usw. zurückzuführen ist. Dabei ist der Mangel an Arbeitskräften oft branchenübergreifend und wirkt sich auf mehrere Sektoren aus, was die Lösung des Problems noch schwieriger macht.

Das alles führt zu einer Verlangsamung der Produktion und in einigen Fällen zum völligen Stillstand, was wiederum zu einer Reduktion der Lagerbestände beiträgt, die vor allem die Händler zu spüren bekommen. In der Logistik wirkt sich der Arbeitskräftemangel auf den Warentransport zwischen Unternehmen aus und führt damit zu Verspätungen sowie unzufriedenen Kunden.

Engpässe im Seefrachtverkehr

Die sechstägige Blockade des Suezkanals im Jahr 2021 hatte weltweite Auswirkungen, da mehr als 60.000 Frachtcontainer mit Waren nicht an die Kunden ausgeliefert werden konnten. Auch wenn dies ein außergewöhnliches Ereignis war, werden Engpässe in der Seefracht auch 2023 ein Risiko darstellen. Ein Frachtengpass ist ein wiederkehrender Stau auf den Seewegen, bei dem der Verkehr aufgrund von Überlastung stockt und die Hafenkapazität beeinträchtigt.

Externe Stressfaktoren und ungeplante Verzögerungen haben zu massiven Engpässen geführt, wobei die Häfen aufgrund von Arbeitskräftemangel und Hafenschließungen monatelang über ihre Kapazität hinaus betrieben wurden. Das Risiko für die Lieferkette bleibt auch in diesem Jahr hoch, da die Engpässe weiterhin anhalten.??

Die weltweit hohe Inflation

Die globale Lieferkette ist ein dicht vernetztes System. Steigen die Preise in einem Bereich, wirkt sich das auf die gesamte Kette aus. Derzeit gibt es eine massive Inflation bei den Arbeits-, Energie- und Transportkosten. All dies stellt ein erhebliches Risiko für die bestehende Lieferkette dar, weil Produktion und Transport nur über höhere Kosten finanziert werden können. Diese lassen sich jedoch nicht immer an Kunden weitergeben.

So betrug die Inflation in den USA im Jahr 2022 im Schnitt 6,5 % und erreichte zwischenzeitlich sogar noch höhere Werte. Zum Jahresende konnte die Fed (Zentralbank) dank steigender Leitzinsen die hohe Inflation zwar dämpfen, doch mit einer Entwarnung ist auch im Jahr 2023 nicht zu rechnen. In Deutschland lag die Inflation auf das Jahr 2022 betrachtet sogar bei sage und schreibe 7,9 %. Aufgrund der europäischen Gemeinschaftswährung muss die EZB in Europa das Interesse mehrerer Länder balancieren und kann nicht so aggressiv wie die Fed vorgehen.

Mangel an Nachhaltigkeit

Das wachsende Bewusstsein für Umwelt-, Sozial- und Governance-Fragen wird sich direkt auf die Lieferkette auswirken, da die gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf unfaire Praktiken und Geschäfte strenger werden. Mittlerweile gibt es zahlreiche Länder und Unternehmen, die Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus rücken. Das kann zumindest kurzfristige Risiken für die Lieferkette befeuern, bis alternative Optionen verfügbar sind.

So verbieten beispielsweise US-Gesetze den Verkauf von Materialien und Produkten, die in der chinesischen Provinz Xinjiang hergestellt wurden. Die chinesische Regierung steht nämlich unter dem Verdacht, das Volk der Uiguren zur Arbeit zu zwingen. Strikte Sanktionen gegen Russland verhindern hingegen den Waren- und Finanzaustausch. Zusätzlich werden vor dem Hintergrund der Klimakrise neue Vorschriften zur Reduzierung von Emissionen entlang globaler Lieferketten erlassen.?All das mögen zwar richtige Maßnahmen sein, doch es kann dauern, bis sich die Lieferkette daran anpassen kann.



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