Der mit dem Tod tanzt: Herwig Zens in der kleinen galerie

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Der mit dem Tod tanzt: Herwig Zens in der kleinen galerie
Foto: Karl Dworschak
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Der mit dem Tod tanzt: Herwig Zens in der kleinen galerie
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26 Jun 13:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Seiner Auseinandersetzung mit der Endlichkeit ist ein Buch gewidmet, das am 28. Juni präsentiert wird

Die künstlerische Beschäftigung mit dem Tod wird in zahlreichen Projekten von Herwig Zens sichtbar – Zens als Kunsthistoriker interessieren die mittelalterlichen Totentanzdarstellungen, die Vanitas-Symbolik, die Memento Mori- und die „Tod und Mädchen”-Darstellungen, welche er als Maler umsetzt. Zens als Maler und Graphiker fasziniert der Gegensatz zwischen der strichförmigen, einfarbigen Darstellung des Todes als bleiches Gerippe und den farbigen, flächigen Darstellungen der Lebenden. Zens als Historiker kennt die mittelalterliche Einstellung zum Tod, den Umgang mit dem Sterben, welches alle Menschen gleichmacht. Vielfältig sind die Bezüge zu anderen Themen im Werk von Herwig Zens. Totentanz-Zyklen sind Paraphrasen, ebenso die „Tod und Mädchen”-Darstellungen, die aber auch auf die Musik des verehrten Franz Schubert Bezug nehmen und ebenso als Eros und Thanatos aus der griechischen Mythologie dargestellt werden. Und Zens selbst? Er tanzt mit dem Tod! Tanzen bedeutet, sich nähern und entfernen, sich zu umkreisen, ohne sich zu umarmen, zu fassen, ohne sich zu erdrücken, sich zu kennen und dennoch stets neu zu erforschen.

Ein Sichtbarmachen des Endlichen

„So wird das lebenslange künstlerische Sichtbarmachen der menschlichen Endlichkeit wohl nie ein Ende finden, denn: ‚Solange der Maler malt, kann ihn der Tod nicht holen‘“, schreibt Johannes Scheer, der das Buch „Der mit dem Tod tanzt“ nun herausgegeben hat und im Rahmen einer Sonderausstellung am 28. Juni in der kleinen galerie präsentiert. Bei der Präsentation wird auch ein Künstlergespräch mit Verena Kienast, Journalistin und ehemalige Schülerin Zens‘, stattfinden.

Herwig Zens setzt sich aber auch mit Leidenschaft mit seiner Stadt auseinander. Mitte Juni überreichte er Dr. Michael Ludwig seine extra für den Wiener Bürgermeister gefertigte Radierung „Rathaus“. Die kleine galerie durfte das Projekt koordinieren und gemeinsam mit dem Künstler sowie ihrem langjährigen Unterstützer Ernst Woller, Erster Präsident des Wiener Landtags, präsentieren. Die Drucke in einer Auflage von 50 Stück sind als Geschenk der Stadt Wien, etwa an ausländische Gäste, gedacht. Im Juni 2018 war Herwig Zens zu seinem 75. Geburtstag durch Dr. Michael Ludwig der Goldene Rathausmann verliehen worden – für Wiens Landeshauptmann „der wichtigste bildende Künstler der Gegenwart“.

Zum Künstler

Herwig Zens wurde 1943 in Himberg bei Wien geboren und begann 1961 das Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Schon ein Jahr später besuchte er die „Schule des Sehens“ von Oskar Kokoschka in Salzburg. Nach einer ersten Reise nach Spanien, wo er sich mit den „Pinturas Negras“ von Francisco de Goya auseinandersetzte, schloss er 1966 die Lehramtsprüfung für Bildnerische Erziehung, Geschichte und Werkerziehung ab.

Das Diplom der Malerei bei Professor Franz Elsner folgte 1967. Neben seiner Lehrtätigkeit an verschiedenen Wiener Gymnasien startete Zens 1984 die Aktion GOYA-PROJEKTIONEN, die ihren Abschluss 1993 im Museum moderner Kunst in Bilbao fand. 1987 übernahm er eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien (bis 2006). Herwig Zens lebt und arbeitet in Wien.

Factbox: Wann: Freitag, 28. Juni 2019, 18:30 Uhr Wo: kleine galerie, Kundmanngasse 30, 1030 Wien

Die Ausstellung ist anschließend bis 5. Juli dienstags bis freitags zwischen 11 und 19 Uhr zu sehen, samstags nach Terminvereinbarung. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen unter www.kleinegalerie.at



Quelle: Stadt Wien



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