Dämmerungszeit ist Einbruchszeit

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Foto: SID
31 Okt 19:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

In der Dämmerungszeit nutzen Einbrecher die früher einsetzende Dunkelheit, um in Häuser und Wohnungen einzudringen und zu stehlen. Untersuchungen des Bundeskriminalamtes haben ergeben, dass die Täter besonders in der Zeit zwischen 16 und 21 Uhr aktiv sind, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner noch nicht zuhause sind. Zu den Tatorten zählen meist Wohnungen und Wohnhäuser, die gut an Hauptverkehrsverbindungen angebunden sind und eine rasche Flucht ermöglichen. Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken und ebenerdig gelegene Wohnungen stehen besonders im Fokus. Die Täter versuchen zumeist durch das Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen in das Wohnobjekt einzudringen. Dabei nutzen sie meist einfache Hilfsmittel und brechen mit Schraubenzieher oder einer Zange schlecht gesicherte Türen oder Fenster auf.

Die Polizei tritt diesem Phänomen durch Intensivmaßnahmen entgegen: Es werden sogenannte Hotspots analysiert und entsprechende zivile und uniformierte Streifen eingesetzt. Ein enger nationaler und internationaler Datenaustausch soll zur raschen Identifizierung und Ausforschung der Täter beitragen. Oberstes Ziel ist es, durch intensive Strukturermittlungen organisierte Einbrecherbanden zu zerschlagen. Zusätzlich wird wieder verstärkt auf die Öffentlichkeitsarbeit und Präventionstätigkeit gesetzt. Denn alleine durch Aufmerksamkeit und Nachbarschaftshilfe kann jede und jeder dazu beitragen, Einbrüche zu verhindern und aufzuklären.

Bevorzugtes Diebesgut sind leicht zu transportierende und zu verkaufende Dinge wie Schmuck, Bargeld, Kreditkarten, Münzsammlungen, wertvolle Uhren und elektronische Geräte. Überdies ist bei einem Einbruch nicht nur ein materieller Schaden zu erwarten. Ein Einbruch ist ein Eingriff in die Privatsphäre. Wenn das Schlafzimmer und Kleiderschränke durchwühlt und persönliche Gegenstände berührt und mitgenommen werden, dann hat das auch eine Beeinträchtigung des eigenen Sicherheitsgefühls zu Folge.

Einfache und oft kostengünstige Maßnahmen helfen

Der beste Eigenschutz ist eine Sicherheitstüre der entsprechenden Klasse und gesicherte Fenster und Türen. Auch eine Alarmanlage ist ein gutes Mittel. Oftmals sind es aber auch einfache und kostengünstige Maßnahmen, die Einbrecher abschrecken: Zeichen der Anwesenheit, durch zum Beispiel Lichtquellen und eine Zeitschaltuhr, auch in Verbindung mit akustischen Signalen halten Einbrecher ab. Überhaupt sind Zeichen der Abwesenheit zu vermeiden: Briefkästen sollen immer entleert und Werbematerial vor der Türe entfernt sein. Die Polizei will aber auch die Menschen dazu motivieren, sie bei verdächtigen Beobachtungen zu verständigen. Niemand soll sich scheuen die nächste Polizeidienststelle zu kontaktieren oder im Notfall 133 zu wählen.

Allgemeine Tipps

  • Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind sehr wichtig! Zusammenhalt schreckt Täter ab!
  • Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit. Leeren Sie Briefkästen und beseitigen Sie Werbematerial.
  • Schließen Sie Fenster, Terrassen- und Balkontüren.
  • Vermeiden Sie Sichtschutz, der dem Täter ein ungestörtes Einbrechen ermöglicht.
  • Räumen Sie weg, was Einbrecher leicht nützen können.
  • Verwenden Sie bei Abwesenheit in den Abendstunden Zeitschaltuhren und installieren Sie eine Außenbeleuchtung.
  • Sichern Sie Terrassentüren und lassen Sie nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen.

Tipps bei anwesendem Täter

  • Erwecken Sie den Eindruck, dass Sie nicht alleine sind.
  • Drehen Sie das Licht auf.
  • Ermöglichen Sie dem Täter die Flucht, stellen Sie sich ihm nicht in den Weg.
  • Vermeiden Sie jede Konfrontation, sonst könnte die Situation eskalieren
  • Merken Sie sich möglichst viele Details zur Person des Täters.
  • Rufen Sie sofort die Polizei unter 133 an und geben Sie bekannt, wie viele Täter Sie gesehen haben und in welche Richtung sie geflüchtet sind. Halten Sie telefonische Verbindung mit der Polizei.
  • Verlassen Sie das Haus oder die Wohnung und warten Sie auf der Straße auf die Polizei.

Nach dem Einbruch

  • Bewahren Sie Ruhe. Rufen Sie sofort die Polizei unter 133 an. Halten Sie telefonische Verbindung mit der Polizei und folgen den Instruktionen.
  • Betreten Sie das Haus oder die Wohnung nicht, sondern warten sie auf der Straße auf die Polizei.

Zahlen und Fakten

Durch intensive und gebündelte Maßnahmen der Polizei konnte die Häufigkeit der Einbrüche erheblich verringert werden. Im Jahr 2014 wurde erstmals ein breit angelegtes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Dämmerungseinbruchs in Österreich geschnürt, das zu einem Rückgang der Anzahl der Anzeigen im Wohnraumeinbruch geführt hat. Dieses Paket bestand aus Analyse, Fahndungs- und Ermittlungsarbeit sowie verstärkten Präventionsmaßnahmen.

Seit dem werden jährlich, aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse, Feinabstimmungen der zu setzenden Maßnahmen vorgenommen und Intensivmaßnahmen konzentriert. In dem Vergleichszeitraum zu 2015/2016 gab es von November 2017 bis Anfang Februar 2018 österreichweit rund 300 Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser weniger. Dies entspricht einem Rückgang von 16 Prozent. Darüber hinaus konnte die Klärungsquote gesteigert, zahlreiche Einbruchsserien Tätergruppierungen zugeordnet und in 92 Tagen insgesamt 65 Täter ausgeforscht werden.

Eine kriminalpolizeiliche Beratung ist kostenlos. Weitere Tipps und Hinweise, wie Sie Ihr Eigentum schützen können, erhalten Sie bei der Kriminalprävention des Landeskriminalamts Steiermark unter 059133-60 3333 oder auf jeder Polizeidienststelle.


Quelle: Stadt Graz



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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