Cumberland Wildpark Grünau: Bär trifft Wolf - Zwei Tierarten teilen sich einen gemeinsamen Lebensraum

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v.l.: GF Bernhard Lankmaier, Prof. Dr. Dagmar Schratter, Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner
Foto: Wildpark Grünau
01 Jul 20:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner: „Wildpark Grünau hat weitere Attraktion erhalten, die nun noch mehr Besucherinnen und Besucher anziehen wird“

Der Cumberland Wildpark Grünau besticht nicht nur mit einer beeindruckenden Vielfalt an Tieren, sondern auch durch seine Lage inmitten der einzigartigen Naturlandschaft des Almtals. Durchzogen von der Alm, einem natürlichen Flüsschen mit kristallklarem Wasser und eingebettet in die gewaltige Naturkulisse des Toten Gebirges, lädt der Naturtierpark zu ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen ein. Wer hier in aller Stille die Natur betrachtet wird gleichzeitig von unzähligen Wildtieren beobachtet. Egal ob Wolf und Bär. Oder Luchs und Waschbär. Ein Besuch im Wildpark Grünau wird garantiert zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Tier- und Naturwelt auf 60 Hektar

Der Park breitet sich auf einer Gesamtfläche von rund 60 ha aus und bietet einen außergewöhnlichen Einblick in die Welt der heimischen Wildtiere. Das Bestreben der Betreiber ist es, die Natur im Cumberland Wildpark so natürlich wie möglich zu belassen und heimischen Wildtieren ein authentisches sowie naturnahes Lebensumfeld zu bieten.

Neue Tieranlagen für Arten- und Naturschutz

Der Arten- und Naturschutz gehört zu den zentralen Aufgaben des Cumberland Wildpark Grünau. So beteiligt sich der Wildpark beispielsweise durch Erhaltungszucht bei zumindest fünf Tierarten aktiv am Artenschutz. Um Wildtieren in der Obhut von Menschen artgerechte Lebensräume bieten zu können, wurden in den letzten Jahren zahlreiche Tieranlagen erneuert.

Einmalig in Österreich: Bär und Wolf in gemeinsamer Haltung

Das Jahr 2019 wird als ganz besonderes in die Geschichte des seit 1970 bestehenden Wildparks eingehen. Denn seit Mai teilen sich Braunbären und Wölfe einen gemeinsamen Lebensraum, diese Haltungsform ist für Österreich einmalig. Die neue Gemeinschaftsanlage entspricht der vielfachen Fläche, die beide Tierarten davor in getrennten Anlagen zur Verfügung hatten. Binnen kürzester Zeit wurde diese Anlage ein absoluter Publikumsmagnet.

„Die zur Verfügung stehenden Finanzmittel für die gesamte Anlage betragen 600.000 Euro. 75 % Prozent der Kosten werden von den unterschiedlichen Ressorts des Landes OÖ getragen. 150.000 Euro beträgt der Eigenmittelanteil für den Wildpark Grünau, der zu einem großen Teil von den Mitgliedern des Fördervereins getragen wird!“, sagt Bernhard Lankmaier, der Geschäftsführer des Wildparks.

In der ersten Bauphase 2017 wurden zwei Drittel dieser Gesamtsumme verbaut. Um rund 400.000 Euro entstand unter anderem eine Besucherbrücke, über die ein völlig gitterfreier Einblick in den Lebensraum der Wildtiere ermöglich wird, sowie ein Winterquartier in dem die Tiere während ihrer Winterruhe von den Tierpflegern beobachtet werden können.

Realisiert wurde dieser erste Bauabschnitt in einer Zeit von rund vier Monaten.

2018 wurde, in einem zweiten Bauabschnitt, die alte Anlage in welchen Braunbären und Wölfe bisher untergebracht waren, abgerissen und völlig neu adaptiert. Spätestens jetzt können die Tiere selbstständig von einem in den anderen Anlagenteil wechseln. Heute teilen sich die beiden Tierarten mit 10.000m2 eine Fläche die etwa viermal so große ist wie zuvor!

„Während bei den Braunbären weiterhin zwei Tiere im Wildpark Grünau leben werden, soll das Wolfsrudel in einiger Zeit auf sechs bis sieben Tiere anwachsen“, erzählt Bernhard Lankmaier.

Politik bei Eröffnung zahlreich vertreten

Zahlreiche Spitzenpolitiker des Landes Oberösterreich gaben der offiziellen Eröffnung dieser einzigartigen Anlage die Ehre:

Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner unterstrich „Der Cumberland Wildpark Grünau ist eine beliebte Ausflugsdestination in Oberösterreich, die nicht nur für einheimische Tagesgäste und Touristen, sondern auch für unsere internationalen Gäste beeindruckende Erlebnisse bietet. Die große Akzeptanz sowohl in der Region selbst als auch bei den Gästen zeigt sich auch an den erfreulicherweise stark steigenden Besucherzahlen. Durch die neue Gemeinschaftsanlage für Bären und Wölfe, ein österreichweit einzigartiges Projekt, hat der Cumberland Wildpark Grünau eine weitere Attraktion erhalten, die nun noch mehr Besucherinnen und Besucher anziehen wird. Davon profitiert nicht nur das Almtal, sondern die Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Oberösterreich insgesamt, die im Rahmen der neuen OÖ. Tourismusstrategie verstärkt auf Naturerlebnisse setzt. Denn Natur und Landschaft sind das wichtigste Motiv für unsere Gäste für einen Urlaub in Oberösterreich“.

LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner meinte etwa dazu: “Natur- und Artenschutz leben vom Bewusstsein für ihre Wichtigkeit. Dieses Bewusstsein kann man am besten vermitteln, wenn man sich mit den Tier- und Pflanzenarten direkt beschäftigt, also sie sprichwörtlich begreifen kann. Der Cumberland Wildpark bietet hier die Möglichkeit, wilde und seltene Tierarten in sehr naturnahen Lebensräumen beobachten zu können. Durch diese Wissensvermittlung direkt vor Ort schaffen wir es, den Naturschutz in die Herzen und Köpfe der Menschen zu bringen und ihn so zu stärken.“

Landesrätin Birgit Gerstorfer sagte: „Was mich begeistert ist erstens, dass bei diesem Projekt von Anfang an alle an einem Strang gezogen haben. Als damals zuständige Gemeindereferentin war eine Unterstützung für mich selbstverständlich. Zweitens ist so ein Gemeinschaftsgehege etwas Besonderes im Artenschutz und drittens werden zusätzliche Gäste in den Wildpark kommen, was wiederum die Wertschöpfung für die Region erhöht. Und das auf sanfte Art und Weise.“

Besonders stolz zeigte sich der Grünauer Bürgermeister Wolfgang Bammer: „Was hier in den letzten Jahren geleistet wurde ist großartig! Vom Grundeigentümer, der Herzog von Cumberland Stiftung, über die Betreiber und die tollen Mitarbeiter/innen ziehen alle an einem Strang. Die naturnahe Bewirtschaftung und die traditionelle, authentische Gestaltung des Ausflugszieles treffen genau den Geschmack der Gäste wovon 100.000 Besucher im Jahr 2018 zeugen. Durch diese einzigartige Gemeinschaftsanlage könnten das in den nächsten Jahren noch mehr werden und davon profitieren wir in unserer Gemeinde alle. Auf unseren Wildpark können wir wirklich sehr stolz sein!“

Auch der beste Zoo Europas war vertreten

Besonders stolz war man in Grünau auf die Anwesenheit von Frau Prof. Dr. Dagmar Schratter! Die Direktorin des Wiener Tiergartens Schönbrunn war nach längerer Zeit wieder einmal Gast im Wildpark Grünau und zeigte sich ebenso begeistert von der Entwicklung des Unternehmens wie auch von der neuen Anlage. „Die Vergesellschaftung von Wildtieren, die sich auch in freier Wildbahn einen Lebensraum teilen ist sehr begrüßenswert und trägt sehr zum natürlichen Verhalten von Tieren bei, die in menschlicher Obhut gehalten werden“ erklärte Frau Prof. Dr. Schratter.


Quelle: Land Oberösterreich



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