Chancengleichheit in der medizinischen Versorgung durch Fokus auf Frauengesundheit

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29 Mai 15:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Tag der Frauengesundheit am 28. Mai

„Frauengesundheit ist ein ganz spezieller Bereich in der Medizin und ist Ausdruck der Chancengleichheit“, sind sich Frauenlandesrätin Gabriele Fischer und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg anlässlich des heute, 28. Mai, stattfindenden Tags der Frauengesundheit einig. Denn geht es um Gesundheit, Krankheit und Körperwahrnehmung, so unterscheiden sich Frauen und Männer deutlich voneinander. Seien es unterschiedliche Erkrankungshäufigkeiten und -risiken, die Wahrnehmung von Symptomen, aber auch das Gesundheitsbewusstsein und die Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten – hier manifestieren sich geschlechterbezogene Unterschiede, die vor allem auf die jeweiligen Arbeits- und Lebensbedingungen zurückzuführen sind.

„Frauen leben zwar länger, verbringen aber weniger Lebensjahre in guter Gesundheit“, weiß LRin Fischer. Es brauche daher auch im Gesundheitsbereich Chancengleichheit. „Gleichzeitig ist Frauengesundheit auch eine Querschnittsmaterie. Sie beginnt bei der Armutsbekämpfung, da mehr Frauen von Armut betroffen sind als Männer und dies ein wesentlicher gesundheitsrelevanter Faktor ist. Auch der Gewaltschutz, das Thema Angehörigenpflege und der Fokus auf Migrantinnenspezifische Gesundheitsförderung sind nicht zu vernachlässigen“.

Seitens des Bundes wurde der „Aktionsplan Frauengesundheit“ erstellt. „Darin werden die unterschiedlichen gesundheitsbezogenen Bedürfnisse und Probleme von Frauen in den verschiedenen Lebensphasen– der Jugend, dem Berufsalter, dem höheren Alter – eruiert und Wirkungsziele und Maßnahmen erarbeitet“, berichtet LR Tilg. Im Rahmen von Focal Ponts bringen sich auch Tiroler Vertreterinnen in den Entwicklungsprozess mit ein. Ziel dieser Focal Points ist es, einen Überblick über die Aktivitäten zu Frauengesundheitsprojekten in der Region zu erhalten bzw. auch Aktivitäten zu vernetzen. „In Tirol wurden schon zahlreiche Maßnahmen gesetzt. Das Frauengesundheitszentrum an den Universitätskliniken Innsbruck ist dabei vorbildhaft“, betont LR Tilg.

Seit rund 20 Jahren gibt es das wissenschaftlich begleitete Frauengesundheitszentrum (FGZ) an den Universitätskliniken Innsbruck. „In dieser Form ist es einmalig in Österreich, verfügt über eine Migrantinnenambulanz und bietet auch Initiativen wie Frauenturngruppen an. Frauengesundheit wird inzwischen auch am Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe (AZW) und an der FH Gesundheit gelehrt, damit dieser wichtige Bereich in der Medizin und Pflege in allen Gesundheitsberufen verankert wird“, berichtet Margarethe Hochleitner, Direktorin des Frauengesundheitszentrums an den Universitätskliniken Innsbruck. „Einen weiteren Schwerpunkt legen wir auf Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung: mit Diagnosestraßen im Rahmen von Gesundheitstagen in Gemeinden, Firmen und Vereinen sowie bei der Moscheenaktion an allen Moscheen in Nordtirol. Darüber hinaus werden die Schulaktionen intensiviert und die Thematik auch in der Lehreraus- und -fortbildung verankert“, informiert Hochleitner.


Quelle: Land Tirol



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