Burgenland / Wien: SOKO KFZ gelingt schwerer Schlag gegen Autodiebe

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26 Sep 11:03 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Die SOKO KFZ in der Landespolizeidirektion Burgenland führte umfangreiche Ermittlungen gegen eine mehrköpfige Tätergruppe aus Serbien durch. Nach den bisherigen Erhebungsergebnissen dürfte diese Tätergruppe alleine im Jahre 2017 für 36 Kfz-Diebstähle in Wien und Niederösterreich - Gesamtwert Euro 630.000.- - verantwortlich sein.

"Die Ermittler haben hervorragende Arbeit geleistet. Die internationale Zusammenarbeit ist ein wesentlicher Schlüssel bei der Bekämpfung der internationalen Kriminalität", sagte Bundesminister Mag. Wolfgang Sobotka.

Beispielgebende Zusammenarbeit führte zum Erfolg!

In einer beispielgebenden Zusammenarbeit mit Bediensteten des Bundeskriminalamtes, der Polizeiinspektion Nickelsdorf, österreichischen Polizeibeamten im FRONTEX Einsatz an der ungarischen-serbischen Grenze, den kroatischen Grenzpolizeibeamten, der serbischen Kriminalpolizei Belgrad sowie mit dem österreichischen Verbindungsbeamten in Serbien konnte eine Vielzahl von KFZ-Verschiebungen nach Serbien nachgewiesen und tatverdächtige Personen identifiziert werden.

Am 12. Juli 2017 konnte die Einreise von zwei dieser ausgeforschten serbischen Tatverdächtigen, nämlich den 34-jährigen Ivan V. und den 35-jährigen Ivan Z., in einem serbischen Linienbus (Belgrad-Wien) wahrgenommen werden, sagte der stv. Leiter der SOKO-KFZ, Bezirksinspektor Andreas Köck.

Da es sich bei diesen Personen um sogenannte "Transporteure" handelte und die Möglichkeit gesehen wurde an die eigentlichen Kfz-Diebe bzw. an die "Techniker" zu gelangen, wurde die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität in der Landespolizeidirektion Wien (kurz EGS Wien) ersucht, die beiden Tatverdächtigen beim Verlassen des Reisebusses zu observieren.

Dabei konnten weitere zwei serbische Tatverdächtige, nämlich der 46-jährige Milorad J. und der 44-jährige Dragan S., in einer Wohnung in Wien sowie einem Hotel, dieses diente als Unterkunft, beobachtet werden. In der Nacht vom 12. auf 13. Juli 2017 wurden die nunmehr vier Tatverdächtigen dabei beobachtet, wie sie in zwei Tiefgaragen in Wien 12. und 21. offensichtlich Vorbereitungshandlungen für einen KFZ-Diebstahl durchführten.

Ivan V. und Milorad J. gingen kurz danach in die Tiefgaragen, entwendeten die bereits präparierten Fahrzeuge und fuhren in Richtung Ost-Autobahn A4. Die beiden anderen Beschuldigten entfernten sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. mit dem Taxi. Unmittelbar danach erfolgte der Zugriff!

Gleicher Modi Operandi

Bei den verschiedenen Hausdurchsuchungen konnten eine Vielzahl von Beweismitteln wie z.B. Computer, Drucker, gestohlene österr. Blankozulassungsscheine, Fahrzeugschlüssel, Tools zum Anlernen von Fahrzeugschlüsseln, Tools zum Öffnen von Fahrzeugen, Telefone, etc. sichergestellt werden. Diese Tatmittel wurden von den Spezialisten des Bundeskriminalamtes (.BK) untersucht. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass dieser serbischen Tätergruppe der Diebstahl von 36 PKWs im Wert von Euro 630.000.- mit gleichem Modus Operandi, nämlich

  • Das beschädigungslose Öffnen der Fahrzeuge mittels "Schlosspicker"
  • Anlernen eines zusätzlichen Fahrzeugschlüssel (mit Öffnungsmechanismus)
  • Versperren des Fahrzeuges und Mitnahme des originalen im Fahrzeug befindlichen Zulassungsscheines
  • Sofern dieser nicht im Fahrzeug vorgefunden wurde, wird ein österreichischer Zulassungsschein angefertigt (mittels Software im Notebook, Spezialdrucker und in Österreich gestohlene Blankodokumente)
  • Sobald ein Fahrer in Serbien verfügbar war, ist dieser nach Wien gereist, hat das präparierte Kfz mit den "neuen zusätzlichen Schlüssel" in Betrieb genommen und nach Serbien verschoben,

angelastet werden kann.

Die vier Tatverdächtigen wurden über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien festgenommen und in eine Justizanstalt eingeliefert.

"Bei den Tatverdächtigen wurden mehrere Wertkartenhandys sichergestellt. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass etwa 80% der Kommunikation bei Banden mit WhatsAPP oder anderen Messenger-Diensten abgewickelt werden. Hier braucht es in Zukunft mehr Befugnisse für die Polizei um den Anschluss an andere Staaten nicht zu verlieren", so Bundesminister Mag. Wolfgang Sobotka.

Bemerkt wird, dass nach der Festnahme der serbischen Tätergruppe und der Beschlagnahmung der zahlreichen Tatmittel die Diebstahlsraten bei einzelnen Marken und Modellen in Österreich um bis zu 82 Prozent gesunken sind.

SOKO KFZ - Servicestelle für die in- und ausländische Polizeiarbeit

"Die SOKO KFZ versteht sich als koordinierende und operative Servicestelle für alle Polizeidienststellen in Bezug auf KFZ-Diebstahl. Hier laufen die Fäden über gestohlene Fahrzeuge, ob im In- oder Ausland, zusammen", sagte der stv. Landespolizeidirektor Hofrat Christan Stella BA. MA. "Die Aufgabe der Spezialisten der SOKO KFZ ist es, das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter im Kampf gegen den internationalen KFZ-Diebstahl zu unterstützen. Dazu liefern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einerseits punktgenaue Analysen und werden andererseits selbst - wie in diesem Falle - operativ tätig, vor allem im Ausland", sagte Stella.



Quelle: LPD Burgenland



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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