Bauliche Belebung der Ortskerne soll notwendige Grünflächen sichern

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Kärnten

09 Sep 17:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Schaunig, LR Fellner: Das Thema Klimawandel wird auch die LandeswohnbaureferentInnenkonferenz 2019 dominieren - Auch Raumordnung nimmt vermehrt Bedacht auf den Klimawandel - Verdichtung der Besiedlungsstruktur wird angestrebt, um Grün- und Freiflächen zu erhalten

Klagenfurt (LPD). Auch Kärnten bleibt vom Klimawandel nicht verschont: 2019 - knapp 30 Tropentage lautet die Bilanz des heurigen Sommers, der bislang der heißeste in Kärnten war. Die Auswirkungen des Klimawandels sind deutlich spürbar. Es ist höchste Zeit, umzudenken und endlich zukunftssichernde Maßnahmen zur Umsetzung zu bringen. Gerade auch im Bereich des Wohnbaus bedarf es dringend neuer Strategien, die aktiv Grünflächen erhalten helfen und damit ihrer Verbauung langfristig einen Riegel vorschieben. "Nur gemeinsam schaffen wir eine Kehrtwende", mahnt Wohnbaureferentin LHStv.in Gaby Schaunig im Vorfeld der LandeswohnbaureferentInnenkonferenz 2019, die kommenden Donnerstag und Freitag in Kärnten stattfindet.

Im Zuge dessen werden die Landeswohnbaureferentinnen und -referenten der österreichischen Bundesländer eine Empfehlung der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) zur Stärkung der Orts- und Stadtkerne im Rahmen der Wohnbauförderung diskutieren. Man möchte Lösungswege finden, der Abwanderung aus dem Innenbereich bestehender alter, traditionsreicher, Stadt- und Ortsgebiete entgegenzuwirken und sie zu beleben. Gute Konzepte würden, so Schaunig, Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz dank ressourcenschonender, effizienter Flächennutzung und Schaffung öffentlicher Freiräume langfristig unterstützen.

"Kärnten kann mit gut erhaltenen, historisch gewachsenen und kulturell bedeutsamen Altstädten und Ortskernen punkten. Allerdings leidet die Schönheit der über die Jahrhunderte gewachsenen Strukturen immer wieder unter Leerständen, die sich sofort negativ auf die umliegenden Bauten auswirken und im schlimmsten Fall Abwanderung von Gastronomie, Industrie und Einwohnerinnen und Einwohnern zur Folge haben", schildert Schaunig und ergänzt: "Die Flucht aus den Innenräumen der Ortsgebiete schwächt die Standorte und unterstützt die Verbauung notwendiger Grün- und Freiflächen. Die Wohnbauförderung ist ein sinnvolles Instrument, um aktiv einzugreifen und eine perspektivenreiche, zukunftsweisende Besiedelungs- und Flächennutzungspolitik zu betreiben."

Auch Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner sind lebendige Ortskerne ein Anliegen. "Deswegen setzt unser neues Raumordnungsgesetz (ROG), das sich gerade in Begutachtung befindet, speziell auf die Belebung von Ortskernen und folgt dem Motto Innenverdichtung vor Außenverdichtung. So soll es künftig keine Widmungen mehr für Einkaufszentren auf der grünen Wiese an den Ortseinfahrten geben. Weiters setzt das neue ROG auf Flächenrecycling sowie weniger Bodenversiegelung, damit der Boden seine ursprünglichen Funktionen (etwa versickern von Wasser/Retentionsflächen) erfüllen kann, was gerade angesichts des Klimawandels von großer Bedeutung ist".

Ziel des Dialogs zur Belebung des ländlichen Raums, der Stadt- und Ortskerne ist die Sicherung eines ressourcenschonenden, nachhaltigen Umgangs mit Grünflächen und die Erhaltung des Naturjuwels Kärnten. Fellner und Schaunig betonen, gut durchdachte Maßnahmen zur Belebung des ländlichen Raumes durch die Erhöhung der Bebauungs- und Bewohnungsdichte der Zentren sei ansprechend für Betriebsansiedelungen, Nahversorgung und soziale Infrastrukturmaßnahmen. "Eine strategisch gut abgestimmte Förderung der Innenentwicklung gekoppelt an eine ausgewogene Verdichtung der Besiedelungsstruktur erhält nicht nur historisch-kulturell bedeutsame Bausubstanzen, sondern ebnet auch den Weg für umweltschonende Bebauung und Sanierung, die der Zersiedelung und Abwanderung auch langfristig entgegenwirkt und die Zentren attraktiviert", so Schaunig und Fellner.




Quelle: Land Kärnten



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