Oberösterreich: Appell der KiJA OÖ im Vorfeld des Internationalen Tages der Kinderrechte: Hass und Extremismus jugendgerecht begegnen

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Foto: Jugendliche © KiJA OÖ/Nadja Meister,
07 Nov 20:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Am 20. November 1989 wurde die UN-Konvention über die Rechte des Kindes verabschiedet, die jungen Menschen verbriefte Rechte auf Versorgung, Schutz und Beteiligung zusichert. Auch Österreich hat sich zur Wahrung der Rechte von Kindern und Jugendlichen über alle sozialen, kulturellen, ethnischen oder religiösen Unterschiede hinweg verpflichtet.

„Gerade in einer Zeit, die von großen gesellschaftlichen Dynamiken und globalen Krisen geprägt ist, brauchen junge Menschen mehr denn je das Vertrauen in die menschenrechtlichen Garantien unserer Demokratie“, so Kinder- und Jugendanwältin Mag.a Christine Winkler-Kirchberger, und sie betont: „Nur wer seine Rechte kennt, wird auch die Rechte anderer achten und den Mut haben, gegen Unrecht aufzutreten.“

Kinderrechtliche Bildung an Schulen ein Gebot unserer ZeitGerade in den letzten Wochen zeigte sich vermehrt, dass die gesamtgesellschaftlich wahrzunehmenden Hass- und Radikalisierungstendenzen leider auch in einem erschreckenden Ausmaß bei den jungen Menschen in den Schulen und in den sozialen Netzwerken angekommen sind. Die besorgniserregenden Beobachtungen in den Klassen reichen vom provokanten Anstimmen verbotener Marschlieder über die Verwendung verbotener Symbole oder dem NS-Gruß bis hin zu verhetzenden Abwertungen muslimischer Mitschüler/innen oder antisemitischen Äußerungen.

Wenn die Bedürfnisse Jugendlicher nach Anerkennung, Orientierung, Identität und Protest im Rahmen unserer Gesellschaft nicht erfüllt werden, werden sie oftmals von extremistischen Ideologien bedient. Daher gilt es, die Fragen der Jugendlichen aufzugreifen und sie durch stärkende Botschaften in ihrer Identitätsfindung zu unterstützen. Kinderrechte sind die beste Basis dafür, sie fördern auch eine tolerante, weltoffene und friedvolle Gesellschaft.

Es ist daher immens wichtig, dass Kinder und Jugendliche in der Schule auch über die Kinderrechte informiert werden. Im Rahmen von mehr als 600 Workshops haben die Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes / KiJA OÖ heuer bereits mit rund 10.000 Schüler/innen im ganzen Land zu Kinderrechten und Gewaltprävention gearbeitet. In den unterschiedlichen altersgerechten Workshop-Formaten werden Themen aufgegriffen, die junge Menschen gerade beschäftigen, ob Mobbing, Hass im Netz oder das Kriegsgeschehen im Nahen Osten und in der Ukraine.

Die KiJA-Workshops verstehen sich als Bestandteil einer menschenrechtlichen Bildung und sind vielfach ein Impuls für Lehrende, mit ihren Schüler/innen zu klassenspezifischen Themen weiterzuarbeiten, um sie dadurch zu selbstständigem und kritischem Denken zu befähigen und widerstandsfähiger gegenüber extremistischem Gedankengut zu machen.

Daher appellieren wir eindringlich, dass politische Bildung im Zusammenhang mit dem aktuellen weltpolitischen Geschehen einen fixen Stellenwert im Schulalltag bekommen muss und auch die frühzeitige und altersgerechte Information über radikale und freiheitsfeindliche Ideologien fächerübergreifend wahrzunehmen ist.

Vernetztes Handeln sichert ExpertiseDie Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ versteht sich als Teil eines kinderrechtlichen Netzwerks auch mit spezialisierten Beratungsstellen für Extremismus-Prävention und ist Bestandteil des nationalen No Hate Speech-Komitees.

„Wir begegnen Kindern und Jugendlichen in deren Lebensrealität. Wir beziehen klare Haltung gegen Gewalt, Extremismus und Radikalisierung. Wir fördern Zivilcourage, kritische Meinungsvielfalt und Selbstreflexion. Nur so können wir Gewalt nachhaltig verhindern und dabei Kinder und Jugendliche individuell begleiten und unterstützen,“ so der Anspruch aller KiJA-Mitarbeitenden. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, wird besonders auf laufende Weiterbildung und Supervision geachtet.

Die KiJA OÖ bietet außerdem vertrauliche und kostenlose Beratungen für junge Menschen bis 21, aber auch für Eltern, Lehrende sowie andere Bezugspersonen an.

Alle Infos auf www.kija-ooe.at und den Social Media Kanälen auf Instagram, TikTok, YouTube und Facebook


Quelle: Land Oberösterreich



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