Aktuelle Auswertung des Fachkräftemonitors Tirol

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v.l. Sabine Platzer-Werlberger (Stv. AMS-Chefin), LRin Beate Palfrader und AMS-Chef Anton Kern
Foto: Land Tirol/Brandhuber
19 Okt 15:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Fachkräfte haben Zukunft in Tirol

Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt? In welchen Regionen ist die Nachfrage nach Fachkräften besonders stark? Diese und weitere Fragen beantwortet der Fachkräftemonitor Tirol unter www.fkm-tirol.at, der im Rahmen der Fachkräfteoffensive den Arbeitsmarkt analysiert und Prognosen bis zum Jahr 2030 erstellt.

„Dieses Instrument, das vom Land Tirol und dem Arbeitsmarktservice Tirol seit 2016 zur Verfügung gestellt wird, hat sich bestens bewährt. Es informiert detailliert über regionale Arbeitskräfteentwicklungen und -engpässe und differenziert dabei nach verschiedenen Qualifikationen und Tätigkeiten“, zeigt sich Arbeitslandesrätin Beate Palfrader vom Online-Tool überzeugt, das nun mit den Daten von 2018 aktualisiert wurde.

„Durch den Fachkräftemonitor steht der interessierten Öffentlichkeit nun seit einigen Jahren ein Tool zur Verfügung, das sich vielfältig einsetzen lässt. Ausbildungsentscheidungen, aber auch betriebliche Fort- und Weiterbildungsprogramme können nun noch zielgenauer geplant werden. Für das AMS Tirol lässt sich daraus aber insbesondere ein klarer Auftrag für die Erwachsenenbildung, speziell den zweiten Bildungsweg und die Unterstützung von Unternehmen im Rahmen der betrieblichen Fortbildung, ableiten", betont AMS Tirol Chef Anton Kern.

Die Ergebnisse für das Jahr 2018

Die Ergebnisse des aktualisierten Fachkräftemonitors zeigen auf, dass sich im Jahr 2018 das Angebot an Fachkräften auf 305.000 Personen beläuft – bis 2030 sind es 285.000 Personen. Die Nachfrage liegt beständig über dem Angebot, sodass konstant mit Engpässen zu rechnen ist.

So ergibt das Szenario für 2030 eine Nachfrage von insgesamt 318.000 Personen bei einem Angebot von 285.000 Personen. „Das entspricht einem Engpass in der Höhe von 10,4 Prozent. Auch was die Lehre betrifft, prognostiziert der Fachkräftemonitor einen Engpass von 12,2 Prozent. Das ist ein klarer Auftrag an uns, noch stärker in die duale Ausbildung zu investieren, aber genauso auch in die Schulbildung unserer Jugend“, betont Landesrätin Palfrader, die ebenfalls für das Bildungsressort zuständig ist.

Bedarf an Personen mit Lehre steigt

Nach Qualifikationen aufgeschlüsselt zeigt sich, dass der Bedarf an Personen mit Lehre deutlich steigen wird. Während 2018 bereits ein Mangel von etwa 5.000 Fachkräften besteht, wird sich diese Situation voraussichtlich massiv verschärfen, hin zu 15.000 Personen im Jahr 2030. Dieser Trend ist in allen Tiroler Bezirken zu beobachten.

„Die Prognosen decken sich mit der demografischen Entwicklung, da der Bevölkerungsanteil im erwerbsfähigen Alter zurückgeht“, erläutert Landesrätin Palfrader. Das Durchschnittsalter der Fachkräfte in Tirol beträgt 2018 rund 39 Jahre und wird sich bis zum Jahr 2030 auf 44 Jahre erhöhen.

Auch in den verschiedenen Branchen steigt der Fachkräftebedarf wie in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft besonders deutlich zu erkennen ist. Für das Jahr 2030 kann von einem Fehlen an Arbeitskräften auf allen Qualifikationsniveaus von 10.000 Personen ausgegangen werden – das ist rund dreimal so viel wie aktuell.

Daten im Internet-Portal stets auf dem neuesten Stand

Die Wirtschaftskammer Tirol unterstützt das Projekt durch die Bereitstellung von Datenmaterial. Aufgrund der jährlichen Aktualisierungsmöglichkeit des Berechnungsmodells zeichnet der Fachkräftemonitor nicht nur eine einmalige Momentaufnahme, sondern gibt ein langfristiges und transparentes Abbild wider. Das Berechnungsmodell greift auf regelmäßig erhobene und aktualisierte amtliche Statistiken zurück, sodass durch den Verzicht auf kosten- und aufwandsintensive Primärerhebungen eine Datenbasis geschaffen wird, die auch kostengünstig zu generieren ist. Umgesetzt wird der Fachkräftemonitor vom WifOR Wirtschaftsforschungsinstitut. Er steht mit aktuellem Update unter www.fkm-tirol.at zur Verfügung.


Quelle: Land Tirol



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