Kärnten: 6. GEO-Tag der Natur: Artenvielfalt im Biosphärenpark Nockberge wurde erforscht

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Foto: Büro LR.in Schaar
06 Jul 10:00 2021 von Redaktion International Print This Article

LR.in Schaar: 70 Forscherinnen und Forscher waren einen Tag lang im Biosphärenpark Nockberge unterwegs, um Tier- und Pflanzenarten am Fuße der Zunderwand zu studieren

Klagenfurt (LPD). Beim sechsten GEO-Tag der Natur im Biosphärenpark Nockberge durchstreiften 70 Naturkundlerinnen und Naturkundler samt Begleitung die Umgebung des Erlacherhauses. Dieses europaweit größte Feldforschungs-Event wird seit 24 Jahren an vielen Orten Europas durchgeführt. Es ging darum, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten am Fuße der Zunderwand zu erforschen.

„In nur 24 Stunden wurde 1.185 Tier- und Pflanzenarten festgestellt. Das ist eine beachtliche Vielfalt für diese Höhenlage und den Sonderstandort um die Felswand. Nur was wir kennen, können wir entsprechend schützen. Wichtig ist, dass die Bevölkerung über die Besonderheiten dieses einzigartigen Lebensraumes informiert wird“, zeigte sich Biosphärenpark- und Naturschutz-Referentin Landesrätin Sara Schaar begeistert von der großen Artenvielfalt.

Unter den wertvollsten Pflanzenfunden waren eine bunte Orchideen-Vielfalt aus Knabenkräutern, Weißer Waldhyazinthe, Hösswurz, Kohlröschen oder seltene Arten von Kalkmagerrasen wie das Glanzfingerkraut. Der winzige Rundblättrige Sonnentau konnte in einem Moor in hoher Anzahl entdeckt werden. Für Erstaunen sorgte auch ein Isländisches Moos, das ein Stück Holz als Standort gewählt hatte. Auch die Zoologinnen und Zoologen durften sich über einige Funde freuen – von einen Millimeter großen Zwergkäfern und Zwergspinnen bis hin zu einen halben Meter langen Kreuzottern, Gämsen oder den Rauhfußkauz und den Steinadler.

Nach der Feldforschung folgt nun der zeitaufwändige Teil, das Präparieren und Mikroskopieren der Kleintiere, um seriöse Artenlisten erstellen zu können. Einzelne Sammelobjekte, die genetisch sequenziert werden, tragen zum Aufbau der österreichischen Gen-Datenbank bei. „So viel geballtes Wissen über Tiere und Pflanzen ist noch nie vorher an diesem Ort gewesen“, ist Biosphärenpark-Leiter Dieter Rossmann stolz auf die Teilnahme von derart vielen Forscherinnen und Forschern. „Die Ergebnisse werden vom Institut für Ökologie in Klagenfurt und vom Ökoteam Graz aufbereitet und stehen nächstes Jahr als Broschüre zur Verfügung. Mit Spannung und Vorfreude erwarten wir die endgültigen Ergebnisse“, so Schaar.



Quelle: Land Kärnten



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