Wien: 48er als Vorreiter - Erstmals Einsatz von Recyclingbeton in öffentlichem Bauwerk der Stadt Wien

Slide background
Stadtrat Jürgen Czernohorszky besichtigte mit 48er-Kollegen und dem stv. Abteilungsleiter Andreas Kuba das Gebäude.
Foto: PID/VOTAVA
02 Aug 11:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: „Wir wollen zeigen, was machbar ist!“

Mit dem Neubau einer Unterkunft für rund 250 Mitarbeiter*innen wird die 48er ihrer Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft in Wien gerecht. In der Jedletzbergerstraße 1 in 1110 Wien konnte jetzt Gleichenfeier für das ressourcenschonende Gebäude für Mitarbeiter*innen aus den Betriebsbereichen Müll- und Altstoffsammlung und Fuhrparkgefeiert werden. „Erstmals kommt in einem öffentlichen Gebäude der Stadt Wien Recyclingbeton zum Einsatz. Eine Grünfassade, Photovoltaik, ökologische Warmwasserversorgung und E-Ladestationen sind die weiteren Highlights dieses ökologisch durchdachten Baus“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Schonung natürlicher Ressourcen

Beim Abbruch von Gebäuden fallen Jahr für Jahr große Mengen an Bauschutt und Betonabbruch an, die teilweise recycelt, aber zu einem großen Teil deponiert werden und damit verloren gehen.Durch eine entsprechende Aufbereitung dieser Abfälle entstehteine sogenannte recycelte Gesteinskörnung für die Herstellung von Recyclingbeton, der wiederum in neuen Gebäuden eingesetztund somit wiederverwertet werden kann. Seitens der 48er setzt man mit dem aktuellen Bauprojekt in Wien auf Bewusstseinsbildung und übernimmt damit eine Vorreiterrolle. Viele heimische Bauherren haben noch Vorbehalte gegenüber Recyclingbeton, die Nachfrage ist daher gering. „Im Sinne der Kreislaufwirtschaftsstrategie im Klimafahrplan der Stadt Wien wird hier zum ersten Mal bei einem öffentlichen Gebäude wiederverwerteter und damit ressourcenschonender Betoneingesetzt. Wir wollen zeigen, was machbar ist“, betont der Klimastadtrat.

Langfristige ökologische Vorteile

Die langfristigen ökologischen Vorteile sind klar: Durch die Verwendung dieses Baustoffes werden Primärrohstoffe eingespart. Die Transportwege werden kürzer, deponiertes Material weniger und klimarelevante Emissionen reduziert. Mit der Verwendung von Recyclingbeton in einem Bauwerk der Stadt Wien will man zeigen, dass dieser ein gleichwertiger Ersatz für herkömmlichen Beton ist. Czernohorszky: „Langfristig soll auch bei zukünftigen Ausschreibungen der Stadt Wien der Einsatz dieses ressourcensparenden Baustoffes vorangetrieben werden. Denn eine erhöhte Nachfrage nach Recyclingbeton führt wiederum zu einer Steigerung der Angebote am Markt.“ Im Optimalfall werden zukünftig Bauschutt und Betonabbruch direkt in Wien oder im Umland aufbereitet und wieder in Wiener Bauwerken eingesetzt.

Kreislaufwirtschaft und Zero Waste im Fokus

Der Bau der neuen Unterkunft – sie ersetzt zwei in die Jahre gekommene Containerunterkünfte – erfolgt so rasch als möglich. Die Fertigstellung ist für Mitte nächsten Jahres geplant. Der Fokus dabei liegt auf Kreislaufwirtschaft und Zero Waste. Andreas Kuba, stv. 48er-Abteilungsleiter: „Unser Ziel im neuen 48er-Gebäude ist es unter anderem, ökologischen Anforderungen gerecht zu werden. Grünfassade und Photovoltaik sind ein wichtiger Teil davon und auch optisch nicht zu übersehen. Den innovativen Baustoff und den ökologischen Charakter des Bauwerks wollen wir aber natürlich auch im Inneren herzeigen. Deshalb werden wir einige Oberflächen von Betonteilen geschliffen ausführen, d.h. das grobkörnige Recyclingmaterial sichtbar machen.“

Qualitätsprüfungen durch die Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle

Da es sich bei dem neuen Gebäude mit Sozial- und Sanitärräumen, Büros, Besprechungszimmer, Garderoben, Trockenräumen sowie Technik- und Nebenräumen um das erste seiner Art der Stadt Wien handelt, wird seitens der MA 39 -Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle, ein Monitoring durchgeführt. Geprüft wird die Betongüte beim Einbau, Probenentnahmen und Untersuchungen im Labor sowie begleitende Betonprüfungen am fertigen Bauwerk finden statt. Diese Dokumentationen sollen in Folge als Grundlage für zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Recyclingbeton dienen.

Ökologische Kriterien Einsatz von Recyclingbeton ca. 1.500m³ Warmwasserversorgung mittels Wasser/Wasser-Wärmepumpe, thermische Grundwassernutzung als Wärmequelle Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung PV-Anlage am Flachdach, Leistung 15kWp 12 E-Ladestationen mit je 22kW für Dienstfahrzeuge Gebäudehülle: Grünfassade an der Süd- und Ostseite Fakten/Eckdaten Nutzfläche netto ca. 1.500m² 2 Geschoße Baubeginn: 2/2023 Fertigstellung: 7/2024 Unterkunft für rund 250 orange Mitarbeiter*innen


Quelle: Stadt Wien



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg