Österreichs Immobilienmarkt: Hält der Aufwärtstrend an?

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21 Okt 00:00 2014 von Oswald Schwarzl Print This Article

Das Wirtschaftskrisenjahr 2008 hat die klassischen Sparformen Sparbuch und Bausparvertrag kräftig leiden lassen

WIEN. Kein Wunder, liegen die anhaltend niedrigen Zinsen schon seit Jahren unter den Inflationswerten. Umso attraktiver sind seitdem Immobilien. Anleger sehen in ihnen eine lohnende Veranlagungsform, die sich auf Grund der niedrigen Kreditzinsen auch noch gut finanzieren lässt.


 


Lange währender Aufwärtstrend


Die Linzer Spectra Marktforschungsgesellschaft hat in einer Marktstudie, die in diesem Jahr veröffentlicht wurde, folgende Erkenntnis gewonnen: Immobilien, Gewerbe-Immobilien und Grundstücke sind bei 39 Prozent der Österreicher als Geldanlage beliebt und liegen damit vor  Sparbuch und Bausparen (je 37 Prozent). 36 Prozent der Interviewten nannten konkret Häuser und Wohnungen als die aktuell beste Geldanlage – unabhängig von ihrer persönlichen finanziellen Situation.

Eine Bestätigung der Entwicklung der vergangenen Jahre: Preise für Eigentumswohnungen sind 2013 in Österreich weiter angestiegen, vor allem in Großstädten wie Wien, Graz, Innsbruck oder Bregenz. Dort wuchsen die Wohnraumpreise im zweistelligen Prozentbereich.


 


Besonders begehrt: Immobilien in Wien


Das Preisniveau für Immobilien hat in der Bundeshauptstadt offenbar den Zenit erreicht. In Citylage sanken die Preise um 2,4 Prozent, im Rest von Wien stieg der Quadratmeterpreis von neuen Eigentumswohnungen. In acht der 23 Wiener Bezirke betrug der Anstieg mehr als zehn Prozent. Noch stärker zeigte sich der Trend bei Bestandseigentumswohnungen: Der Quadratmeterpreis stieg in ganz Wien um 12,8 Prozent. Besonders gefragt: 5., 6., 9. und 12. Bezirk mit Steigerungen von rund 16 Prozent. Experten warnen allerdings vor überhöhten Renditeerwartungen und Wertsteigerungsspekulationen. Da die Preise für Mietwohnungen ebenfalls ein Niveau erreicht haben, das viele Österreicher als zu hoch empfinden, scheint das Ende des Immobilien-Booms absehbar.


 


Außerhalb von Wien ist die Lage entspannter


Anders als in Wien ist die Immobilienpreislage im Rest des Landes entspannter, teilweise sogar signifikant. In Regionen wie Kärnten oder dem Burgenland mit wenig gut ausgebauter Infrastruktur und geringerem Arbeitsplatzangebot werden Immobilien bis zu acht Prozent unter Normalpreis bewertet. Aber auch in den Städten gibt es Preisrückgänge um fast sieben Prozent zu verzeichnen, etwa bei Baugründen in St. Pölten. Außerdem weichen die Österreicher aus. Wem die Mieten in Wien zu hoch sind, zieht in die nahe gelegenen Städte Eisenstadt oder Neusiedl und pendelt in die Bundeshauptstadt. Diese Entwicklung ist auch um Linz zu beobachten.


 


Wer an dem Kauf einer Immobilie interessiert ist, sollte sich bei dem hohen Preisniveau umfassend beraten lassen – etwa durch einen Finanzberater wie Swiss Life Select bei Geldfragen, aber auch durch einen Sachverständigen, der den Zustand eines Objekts fachmännisch beurteilen kann.



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