OÖGKK: kein Ansturm auf Ambulanzen feststellbar

Slide background
Kein Bild vorhanden
03 Dez 19:37 2015 von D. P. Print This Article

Patienten seien nicht Sündenbock für Probleme im Gesundheitsbereich - freie Arztwahl müsse erhalten bleiben

LINZ. Dass es keinen Ansturm von Patienten und Versicherten auf die Ambulanzen gebe, stellt nun OÖGKK-Obmann Albert Maringer anhand aktueller und offizieller Daten fest. Er wehrt sich entschieden dagegen, die Patienten als Sündenbock für die Probleme im Gesundheitsbereich verantwortlich zu machen. Anstelle der von Spitalsärztevertretern auf Bundesebene geforderten Eingriffe in die Wahlfreiheit fordert Maringer endlich klare Versorgungsaufträge sowie wissenschaftlich fundierte Orientierungs- und Lenkungsmaßnahmen für Patienten. „Die freie Arztwahl ist ein hohes Gut in Österreich, sowohl für uns Versicherten, als auch für unsere Vertragsärzte. Dazu gehört auch das Recht, im Bedarfsfall eine Notfall- oder Spezialambulanz in Anspruch zu nehmen. Von den rund 800 Millionen Euro an Spitalszahlungen der OÖGKK sind fast 100 Millionen nur für die Ambulanzen“, hält Maringer fest. „Weder stimmt es, dass die Ambulanzen insgesamt von den Patienten gestürmt werden, noch gehen sie alle aus Jux und Tollerei in die Spitäler.“ Die zu beobachtenden Wartezeiten sind auf viele Faktoren zurückzuführen, etwa auf die Überlastung von Spitalsärzten mit nichtärztlichen Arbeiten, ständige Abrufbereitschaft für andere Patienten, Einschränkungen von Öffnungszeiten und so weiter.

„Wenn aus der Ärzteschaft die Forderung kommt, dass Ambulanzen nur mehr nach Zuweisung durch einen Haus- oder Facharzt in Anspruch genommen werden dürfen, bedeutet das nichts anderes als die Abschaffung der freien Behandlerwahl. Das gleiche gilt für die geforderten Ambulanzgebühren“, betont Maringer. 



Die Spitalsambulanzen und niedergelassenen Fachärzte stehen den Versicherten grundsätzlich als gleichrangige Versorgungsangebote zur Verfügung. Das wird auch durch die Finanzströme im österreichischen Gesundheitssystem abgebildet. „Die OÖGKK hat 2014 aus dem Titel Ambulanzleistungen der Krankenhäuser 97,2 Millionen Euro an den Spitalsbereich bezahlt – 17 Prozent mehr als noch 2010“, betont OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer. Dafür erwarten die OÖGKK-Beitragszahler selbstverständlich auch eine angemessene Versorgung von den Spitalsambulanzen.


Das Gesamtbild bei den Ambulanzfrequenzen zeigt für die vergangenen Jahre ein Stagnieren (2014 lagen die oö. Ambulanzfrequenzen 2,1 Prozent unter dem Wert von 2010). Bezogen auf einzelne Ambulanzen kann das natürlich anders aussehen. Den Steigerungen in einzelnen Bereichen müssen dann aber logischerweise Rückgänge in anderen Ambulanzen gegenüberstehen.


 






  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Weitere Artikel von D. P.

Über den Autor

D. P.

Redaktion Linz

Redaktion Linz

Weitere Artikel von D. P.