Kontrollskandal bei tschechischen AKWs

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16 Dez 14:28 2015 von Nicole Scharinger Print This Article

Umwelt-LR Rudi Anschober fordert daher eine umgehende Prüfung der Atomkraftwerke Dukovany und Temelin durch internationale Experten

OÖ/TSCHECHIEN. Tschechiens Atompolitik ist in den vergangenen Monaten zunehmend in ein Vertrauens- und Sicherheitsproblem geraten. Das schädigt immer mehr auch die Wirtschaftlichkeit. Umwelt-LR Anschober drängt nun auf eine Initiative der österreichischen Bundesregierung, damit eine internationale ExpertInnenkommission einen unabhängigen Sicherheitscheck in Temelin und Dukovany durchführen kann.  

Zunehmend wird in Tschechien auch klar, dass die Entscheidung über einen möglichen Ausbau von Temelin vom EuGH mit seiner 2016 zu erwartenden Entscheidung über die Subventionen für das britische AKW Hinkley Point getroffen wird. Aus diesem Grund hat sich Tschechien nun auch an der Seite der Kommission und neben Großbritannien im EuGH-Verfahren beteiligt. „Ich habe mir nicht gedacht, dass solch ein Schlendrian in Tschechien möglich ist“, gestand Dana Drábová, Chefin der tschechischen Atomaufsichtsbehörde, Anfang November in einem Interview in der Tageszeitung „Lidové noviny“. Es geht um die Sicherheitslücke, die während der Abschaltung von drei Blöcken im AKW Dukovaný zur Reparatur von Schweißnähten ans Licht gekommen ist.
 
„Bereits in meinem Schreiben an Minister Rupprechter vom Juli diesen Jahres habe ich über die Besorgnis erregenden Zustände in den tschechischen Atomkraftwerken Temelín und Dukovany informiert und meine Forderung nach einem Gesamtcheck der Anlagen durch eine internationale Expert/innenkommission eingebracht. In den letzten Wochen weitete sich die Angelegenheit allerdings zu einem handfesten Sicherheits-Skandal aus, weshalb ich mich heute auch erneut mit einem dringenden Appell an Minister Rupprechter wende – Die Ereignisse sind besorgniserregend. Es geht um unsere Sicherheit“, meint Rudi Anschober.




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