Erzbergrodeo: Jonny Walker stürmt zum Sieg

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01 Jun 21:46 2014 von Oswald Schwarzl Print This Article

Hart, härter, Erzberg! Das Erzbergrodeo wurde zu seinem 20. Jubiläum seinem Ruf als härtestes World Xtreme Enduro Rennen der Welt mehr als nur gerecht

Liezen. Das Red Bull Hare Scramble verlangte am Sonntag den 500 schnellsten Fahrern alles ab, nur 31 Rider erreichten im Zeitfenster von vier Stunden das Ziel. Der Brite Jonny Walker raste souverän zum Sieg, der Niederösterreicher Lars Enöckl kämpfte sich trotz Verletzung auf Rang 12. ServusTV und redbull.com lieferten spektakuläre Live-Bilder mitten aus dem Geschehen. Begeisterter Zaungast: Ski-Ass Marcel Hirscher.

Das 20-jährige Jubiläum des Erzbergrodeos ist erfolgreich u?ber die Bu?hne gegangen. Vier Tage lang gab es am Berg aus Eisen spektakuläre Zweiradaction zu sehen. Am Sonntag schwenkten Organisator
Karl Katoch gemeinsam mit Heinz Kinigadner fu?r die schnellsten 500 der 1.500 Starter die Startflagge zum Red Bull Hare Scramble. Das härteste World Xtreme Enduro Rennen wurde nicht nur vor Ort von
zehntausenden Zuschauern bestaunt, sondern weltweit via ServusTV und redbull.com/erzbergrodeo.

Die Highlights des Red Bull Hare Scramble 2014 gibt es am Montag ab 22:45 Uhr bei ServusTV zu sehen.
Ein abgebru?hter Youngstar. Beim Start des Red Bull Hare Scrambles ging es gleich ordentlich zur Sache. Durch tiefen Schlamm und Wasser ging es rasant um die Kurve und den ersten Schotteranstieg hinauf. So mancher Rider aus der ersten Startreihe hatte schon hier seine liebe Mu?he und purzelte samt Motorrad ru?ckwärts den Hang wieder hinunter. Der Steirer Seppi Fally meisterte diese Passage am besten, und setzte sich u?berraschend vor dem hochkarätigen Starterfeld in Fu?hrung.

Diese währte jedoch nicht lange – nach einem Sturz von Fally u?bernahm der junge Brite Jonny Walker Platz eins. Favoriten abgeworfen. Vorjahressieger Graham Jarvis (UK), David Knight (UK) und Ben Hemingway (UK) hatten mit den Tu?cken des Erzbergs zu kämpfen. Walker hingegen brauste vorn davon und pflu?gte unaufhaltsam seine Spuren in den tiefen Boden des eisernen Giganten. Der Deutsche Andreas
Lettenbichler, 2013 auf Rang zwei, konnte noch am ehesten mit dem Youngstar mithalten. Während sich die Elite den ersten Schlu?sselstellen näherte, mussten sich dutzende Rider aus den hinteren Startreihen
bereits nach den ersten Schottertrassen entnervt und entkräftet dem Erzberg beugen. Jarvis startete schließlich doch noch eine Aufholjagd und näherte sich Stu?ck fu?r Stu?ck den Verfolgern von Walker an.

Mensch und Maschine vs. Natur. Machine, Badewanne, Carl’s Dinner und Dynamite lauten nur einige der schwierigsten Passagen. Dabei gilt es mit dem Motorrad fahrend, schiebend oder ziehend mannshohe Felsen, rutschige Waldpassagen, tu?ckische Geröllhalden und tiefe Schotter-Steilhänge zu u?berwinden.

Stu?rze sind ebenso vorprogrammiert wie Schmerzen. Das Fluchen der Fahrer vermischte sich mit dem Lärm der rauchenden Motoren. Organisator Karl Katoch hat es sich natu?rlich nicht nehmen lassen, die
ohnehin extrem schwierige Strecke zum Jubiläum noch zusätzlich zu verschärfen.
Emotionen im Ziel. Nach rund 98 Minuten erreichte Jonny Walker schließlich in Rekordzeit in souveräner Manier das Ziel. Der 25-Jährige war sichtlich erleichtert: „Ich habe heute keine Fehler gemacht. Ein großartiger Tag fu?r mich, ich bin u?berglu?cklich.“

Als bester von sechs Österreichern im Ziel erreichte Lars Enöckl – trotz Verletzung an der Hand – Rang 12. Hautnah bei ServusTV. Mit enormen Aufwand wurde das Red Bull Hare Scramble von der steirischen
Ortschaft Eisenerz in die gesamte Welt u?bertragen: 18 Live-Kameras, 20 Kamerapositionen, 12 Kilometer (!) Glasfaserkabel, eine Überspannung von 1.000 Metern, Phantom-Highspeedaufnahmen, Live-Bilder aus
dem Helikopter und GoPro-Helmkameras sorgten fu?r beeindruckende Bilder. Die Highlights des Red Bull Hare Scramble gibt es am Montag, 2. Juni, ab 22:45 Uhr bei ServusTV zu sehen, sowie in Ku?rze in Form von Webclips unter www.redbull.com/erzbergrodeo.

Ergebnisse. (ACHTUNG: Die Ergebnisse sind noch nicht offiziell bestätigt. Änderungen nach der
offiziellen Auswertung vorbehalten. Infos ab 18 Uhr unter www.erzbergrodeo.at)
1. Jonny Walker (UK) 01:37:38
2. Graham Jarvis (UK) 01:50:50
3. Andreas Lettenbichler (GER) 01:53:01
4. Alfredo Gómez (ESP) 01:53:53
5. Paul Bolton (UK) 01:55:21
12. Lars Enöckl (AUT - NÖ) 02:33:17
19. Rudi Pöschl (AUT - Tirol) 03:20:51
20. Peter Rieder (AUT - SBG) 03:29:20
21. Harry Neumayr (AUT – SBG) 03:40:23
22. Dieter Rudolf (AUT – NÖ) 03:40:31
25. Philipp Bertl (AUT – NÖ) 03:50:14

Zitate.
Jonny Walker (UK – Sieger 2012 und 2014): „Ich bin am Start relativ gut weggekommen und habe u?ber das gesamte Rennen keine Fehler gemacht. Ich habe viel trainiert und mich akribisch auf das Red Bull
Hare Scramble vorbereitet. Danke an mein Team von KTM, das Bike war perfekt abgestimmt. Ein großartiger Tag fu?r mich, ich bin u?berglu?cklich.“
Graham Jarvis (UK – Sieger 2013): „Ich hatte einen schlechten Start und bin dann im Verkehr gesteckt.

In manchen Passagen ist das u?berholen unmöglich. Aber ich konnte dann doch noch eine Aufholjagd starten und bin unter diesen Umständen wirklich zufrieden mit dem zweiten Platz.“
Andreas Lettenbichler (GER): „Es war dieses Mal ein Wahnsinn, die Strecke war irre schwer. Ich habe teilweise Passagen zwei oder drei Mal anfahren mu?ssen. Ich bin einfach nur froh, dass ich jetzt im Ziel
bin. Ein Podium ist wie ein Sieg fu?r mich!“ Lars Enöckl (AUT): „Nach meinem Sturz am Freitag war ich nicht sicher, ob ich u?berhaupt starten kann.
Ich bin so glu?cklich, dass ich ins Ziel gekommen bin, trotz zwei ausgekugelten Fingern.“ Karl Katoch (Organisator): „Es war ein wu?rdiges Jubiläum mit insgesamt 38 Nationen am Start und einer absoluten Fabelzeit von Jonny Walker.“

Marcel Hirscher: „Es ist unglaublich was die Jungs hier leisten. Das alles hier lässt mein Herz höher schlagen. Ich konnte mir auch die Strecke schon genauer ansehen, die ist wirklich extrem.
Auf die Frage, ob er selbst beim Erzbergrodeo starten möchte: „Es reizt mich natu?rlich
gewaltig, aber ich weiß nicht ob das jetzt so klug wäre – aber irgendwann möchte hier einfach dabei sein!“

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Oswald Schwarzl

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