Ein Wachhund für Facebook

Slide background
Kein Bild vorhanden
28 Okt 21:29 2013 von Oswald Schwarzl Print This Article

Konzept der FH St. Pölten zum Schutz Jugendlicher im Internet erhält Anerkennungsurkunde beim NÖ Innovationspreis

St. Pölten. Soziale Netzwerke wie Facebook gewinnen immer mehr an Bedeutung. Inzwischen nutzen Milliarden von Nutzern und Nutzerinnen Facebook, darunter 3 Millionen Österreicher und Österreicherinnen. Dies gilt auch für Kinder und Jugendliche, die mittlerweile mit technischen Medien aufwachsen und dadurch den tagtäglichen Umgang mit medialen Technologien, privat wie für die Schule, gewohnt sind.
 
Neben den vielen Vorteilen sozialer Netzwerke bergen sie aber auch Gefahren oder regen zu leichtfertigem Umgang mit der eigenen Privatsphäre an: Cyber-Mobbing und -Stalking, Online Grooming (das gezielte Ansprechen von Personen im Internet mit dem Ziel der Anbahnung sexueller Kontakte), Sexting (die private Verbreitung erotischen Bildmaterials des eigenen Körpers) und Happy Slapping (ein körperlicher Angriff auf meist unbekannte Passanten, aber auch Mitschüler oder Lehrer, der mit dem Handy mitgefilmt wird). Diese Gefahren betreffen hauptsächlich Jugendliche im Alter von 12-17 Jahren.
 
Schutz versus Überwachung
Monitoring-Tools stellen wichtige Werkzeuge dar, die Kinder und Jugendliche in sozialen Netzwerken schützen sollen. Derzeit existierende Tools erlauben Eltern jedoch vollen Zugriff auf alle Profildaten ihrer Kinder und werden damit zu einem Instrument umfassender Kontrolle.
 
Diese Tools erweisen sich oftmals auch als impraktikabel, da Jugendliche, die in einer digitalen Welt groß geworden sind, über ausreichendes Wissen verfügen, um solche Schutzmechanismen zu umgehen bzw. diese für sie inakzeptablen Kontroll-Tools auszuschalten.
 
App für mehr Schutz
Das neuartige Konzept für eine Personal Facebook Watchdog App ermöglicht – geräteunabhängig – auf Basis von statistischen Auswertungen, Text- und Bildanalysen gefährdende, digitale Inhalte durch regelmäßige Analyse des eigenen Facebook-Profils zu erkennen und dadurch Warnungen an die Benutzer bzw. Benutzerinnen selbst auszugeben.
 
Damit sollen Kinder und Jugendliche vor Cyber-Mobbing und Grooming geschützt, sowie Posing, Sexting und Happy Slapping frühzeitig erkannt werden. Wird eine Gefahr bemerkt, zeigt die App Ratschläge und Möglichkeiten für ein weiteres Vorgehen in diesen schwierigen Situationen auf. Dabei wird ein bewusstes Agieren in sozialen Netzen gestärkt.
 
Derzeit gibt es den elektronischen Wachhund erst als Konzept. Weitere Projekte in Richtung Umsetzung sind vorgesehen.
 
Links:
Das Projekt auf INFINOE, dem Schaufenster zum niederösterreichischen Innovationspreis: http://www.infinoe.at/1123
Institut für IT-Sicherheitsforschung: http://www.fhstp.ac.at/forschung/institute_bereiche/institutfueritsicherheitsforschung

  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Oswald Schwarzl

CR

Chefredakteur in Ruhe

Weitere Artikel von Oswald Schwarzl