Diskriminierung beim Gehalt: „Gleicher Lohn ist noch lange nicht Realität“

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04 Mär 17:34 2013 von Mag. Nicole Scharinger Print This Article

Frauen verdienen weniger als Männer. Mit dieser Aussage lehnt man sich nicht weit hinaus, sie ist vielfach bestätigte, nachgewiesene und eben reale Tatsache. Noch immer...

Dass Frauen benachteiligt sind, ist Fakt. In Sachen Einkommensgerechtigkeit ist Österreich kein Land großer Töchter, Frauen verdienen im Schnitt um 40 Prozent weniger als Männer. Teilzeitbeschäftigung ist nur EIN Grund davon. Eine Juristin, die jahrelang beim Gehalt disrkiminiert wurde, hat nun geklagt – und gewonnen. Ein Fallbeispiel der Arbeiterkammer, welches für viele stehen kann und zum Nachdenken anregt.


Gehaltsdifferenz: rund 1000 Euro: Jahrelang hat sie für einen Konzern als Personalchefin und zeitweise auch als Geschäftsführerin gearbeitet – und gut verdient. Komisch nur, dass ein Kollege, der eine maximal gleichwertige Tätigkeit als Abteilungsleiter verrichtete, rund 1000 Euro (!) mehr als sie verdiente. Als die Frau sich daraufhin beschwerte, wurde ihr Gehalt angeglichen. Doch das ist nicht das Ende der Geschichte. Denn kurze Zeit später erhielt der Kollege eine Gehaltserhöhung und verdiente somit wieder mehr. Als die Firma sich weigerte, die Gehaltsdifferenz zu bezahlen, kapitulierte die Juristin.


Viele Frauen wissen nicht, dass sie weniger bekommen: Sie erklärte „Berechtigten vorzeitigen Austritt wegen Entgeltvorenthaltung“ und wandte sich an die zuständige Arbeiterkammer. Diese ging vor Gericht und erreichte in einem Vergleich 20.000 Euro Entschädigung für die Frau. „Die Maßnahmen für mehr Einkommenstransparenz beginnen erst langsam zu greifen. Noch immer wissen viele Frauen nicht, dass sie weniger verdienen als vergleichbare Männer. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist leider noch lange nicht Realität, auch wenn das oft so dargestellt wird“, kommentiert AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer per Aussendung.


Einfach nachrechnen, ob man verdient, was man verdient: In der Diskussion um Gehälter kommt das eingangs erwähnte Argument Teilzeit immer wieder aufs Tableau. Wenn man die Teilzeitbeschäftigung jedoch herausrechnet und nur die Stundenlöhne vergleicht, so zeigt sich, dass Frauen immer noch um 21,3 Prozent weniger als Männer verdienen. Um ausrechnen zu können, was die eigene Arbeit wirklich wert ist, wurde auf Initiative von Frauenministerin Heinisch-Hosek ja der Gehaltsrechner einwickelt. Mit ein paar wenigen Angaben erfährt man rasch, wie es um das eigene Gehalt bestellt ist.


 


Quelle: www.wirtschaft.at, Originalartikel auf karriere.at


Quelle: www.wirtschaft.at, www.karriere.at



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