Dalai Lama feiert seinen 75. Geburtstag
Heute feiert das geistliche Oberhaupt der Tibeter seinen 75. Geburtstag. Der Friedensnobelpreisträger, der im indischen Exil lebt, setzt sich für eine Lösung der Tibet-Frage ein.
Das Ziel des Dalai Lama ist nicht die Unabhängigkeit der unter chinesischer Herrschaft stehenden Himalayaregion, sondern eine begrenzte Autonomie.
Die Chinesen hingegen werfen dem Dalai Lama vor, unter dem Deckmantel der Religion die Abspaltung Tibets zu erreichen. Der Dalai Lama beschuldigt indes die chinesischen Behörden, dass sie den Buddhismus in Tibet auslöschen, in dem sie Mönche und Nonnen unterdrücken. Sie müssten unter gefängnisähnlichen Bedingungen leben, auch können sie nicht in Frieden studieren und ihren Glauben leben.
Der Dalai Lama wurde am 6. Juli 1935 als Lhamo Dhondrub geboren. Als Sohn armer Bauern, wurde bereits als Vierjähriger als Inkarnation des Dalai Lama entdeckt, und er bekam den Mönchsnamen Tenzin Gyatso. 1959, als China einen Aufstand der Tibeter blutig niederschlug, musste der Dalai Lama fliehen. Er ging ins indische Dharamshala, das bis heute die tibetische Exilregierung beherbergt.
Tibet stand seit dem 16. Jahrhundert unter der Autorität des Dalai Lama (Ozean des Wissens). Er ist das Oberhaupt des von dem Reformator Tsongkapa gegründeten Ordens der Gelbmützen (Gelugpa). Er wird seither als die Reinkarnation des Boddhisattwa Awalokiteshwara verehrt.