Atomprojekt "Hinkley Point": Alle Investoren ausgestiegen

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21 Okt 13:48 2015 von Nicole Scharinger Print This Article

Es bleiben nur mehr Gelder aus China - aber auch diese wurden aufgrund von Klagen österreichischer und deutscher Energieunternehmen stark reduziert

OÖ/GROßBRITANNIEN. Zu einer offiziellen Investitionsvereinbarung für das AKW-Projekt Hinkley Point C wird es auch bei dem gerade stattfindenden Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Großbritannien nicht kommen, höchstens zu einem Vorvertrag. Damit ist EdF nach den finanziellen Problemen von Areva und Absagen von Staatsfonds aus Kuwait oder Katar als einziger Investor noch fix im Boot.
 
Die chinesischen Investoren haben ihren angekündigten Anteil von 40 auf max. 33 Prozent reduziert, der Rest müsste von EdF finanziert werden. Gründe dafür sind rechtliche Unsicherheiten durch die von Österreich und deutschen Energieunternehmen eingereichte Klage beim EuGH, Probleme mit EPR auch in China, Rating-Agenturen, die den Investoren aufgrund der massiven Gefahr von Kostenexplosionen mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit drohen oder die Verschiebung des Fertigstellungsdatums auf 2025.

„Gemeinsam mit Partnern, die möglichst billig einen Marktzugang erkaufen wollen, und am Rücken der SteuerzahlerInnen sollen hier Milliarden Euro in eine Uralt-Technologie gepumpt werden, ohne Rücksicht auf das Sicherheitsrisiko. Dies obwohl die erneuerbaren Energieträger von Jahr zu Jahr kostengünstiger werden und viel schneller realisiert werden könnten. Die Ablehnung dieses Projekts wird auch in Großbritannien immer lauter. Weniger als ein Drittel der Bevölkerung unterstützt Hinkley laut einer aktuellen Umfrage von Greenpeace, auch PolitikerInnen äußern sich zunehmend gegen den Bau und ein Abkommen mit China, und der britische Rechnungshof hat eine Prüfung angekündigt. Die österreichische Klage wird entscheidend sein", so Umwelt- und Energie-LG Rudi Anschober.



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