Wiener Neustadt / Neunkirchen: Zwei Einsätze der Alpinpolizei in kurzer Zeit
Eine Gruppe Wanderer unternahm am 13. Mai 2017 eine Wanderung vom Sonnenuhrparkplatz über den Völlerin-Steig auf das Plateau der Hohen Wand, Gemeinde Hohe Wand, Bezirk Wiener Neustadt.
Kurz nach dem Verlassen des Parkplatzes nahmen die Wanderer Schreie wahr, die sie als Hilferufe deuteten. Gleichzeitig stürzte aus halber Wandhöhe ein manngroßer Felsbrocken talwärts. Da die Wanderer von einem Unfall ausgingen, wurde der Rettungsnotruf abgesetzt. Von der Leitstelle ‚Notruf 144 – NÖ‘ wurden der Notarzthubschrauber Christophorus 3, die Bergrettung Hohe Wand und die Alpinpolizei alarmiert. Bei der anschließend durchgeführten Suche am Boden und in der Luft konnte kein Unfall wahrgenommen werden.
Von Beamten der Alpinpolizei der Polizeiinspektion Bad Fischau Brunn wurden im Bereich der Anstiegsroute ‚Neuer Innerkoflersteig‘ Auskunftspersonen befragt. Diese gaben an, dass eine Gruppe von 4 ungarischen Staatsbürgern in Zweierseilschaften vor ihnen geklettert sei und den Steinschlag ausgelöst hätte. Dabei sei jedoch niemand verletzt worden, da der Steig an der betroffenen Stelle eine Querung aufweist und sich offensichtlich niemand unterhalb befand. Daraufhin wurden die Such- und Erhebungsmaßnahmen eingestellt. Die 4-köpfige Klettergruppe aus Ungarn konnte von der Alpinpolizei am Ausstieg der Route angetroffen und befragt werden. Sie bestätigten die Angaben, verletzt wurde niemand.
Ein 27-jähriger Mann aus Wien kletterte am 13. Mai 2017 mit einem Bekannten den ‚Gamsgartl-Grat‘ (Schwierigkeitsbewertung 4 nach UIAA) im Gemeindegebiet von Puchberg am Schneeberg, Bezirk Neunkirchen. Beide Kletterer waren für die Route entsprechend ausgerüstet und weisen eine Klettererfahrung in diesem Schwierigkeitsgrad auf.
Gegen 12.15 Uhr kletterte der 27-Jährige in einer Seehöhe von ca 1650 Metern im Vorstieg, als ein von ihm als Griff benützter Felskopf ausbrach. Er stürzte ca. 6 bis 7 m ab und der Sturz wurde durch seinen Seilpartner gehalten. Der Wiener erlitt beim Sturz Verletzungen unbestimmten Grades, setzte jedoch die Kletterroute bis zum Ausstieg fort. Nach Erreichen des Ausstieges verstärkten sich die Schmerzen jedoch, weshalb um 13.28 Uhr per Mobiltelefon ein Notruf an die Leitstelle ‚Notruf 144 – NÖ‘ abgesetzt wurde. Nach Alarmierung der Bergrettung Puchberg stiegen drei im Damböckhaus aufhältige Bergretter zum Verunfallten ab und bargen diesen bis zum Damböckhaus. Von dort wurde er mit einem Fahrzeug zur Bergstation der Zahnradbahn und mit dieser ins Tal gebracht. Einen Transport mittels Rettung in das Landesklinikum Neunkirchen lehnte der Verletzte ab, ließ sich jedoch von seinem Bekannten in ein Wiener Krankenhaus bringen.
Quelle: LPD Niederösterreich