Wien - Polizisten als Lebensretter: Überlebender bedankt sich bei „Schutzengeln auf Streife“

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Foto: PID/Votava Martin
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18 Jän 05:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Gleich zwei „Schutzengel auf Streife“ hatte Aklan H. bei seinem Herzstillstand – ihm retteten zwei Polizisten durch den raschen Einsatz eines Defis das Leben. Nun konnte er seine Helfer persönlich treffen.

„Die Ärzte sagen, dass mir das rasche Eingreifen der beiden Polizisten wohl das Leben gerettet hat. Es passiert nicht oft, dass man sich bei jemandem für etwas so Entscheidendes bedanken kann.“ Aklan H. wurde nach einem Herzstillstand noch vor dem Eintreffen der Rettung von Beamten der Wiener Polizei erfolgreich mit einem Defi ins Leben zurückgeholt. Als er seine Lebensretter, Revierinspektor Markus G. und Revierinspektor Karl R. aus dem Stadtpolizeikommando Favoriten, nun im Wilhelminenspital kennenlernt, fehlen dem 63jährigen sichtlich die Worte. Und auch die beiden Polizisten freuen sich ganz besonders über das Wiedersehen. „Es ist natürlich ein ganz besonderer Einsatz, einen Menschen mit einem Defi ins Leben zurückzuholen“ erklären sie. „Nun ist einerseits wichtig, dass Herr H. wieder gesund wird. Andererseits ist dies eine gute Gelegenheit, anderen Mut zu machen: Denn diese Geschichte zeigt, dass Erste Hilfe einfach ist und wirklich viel bewirken kann.“

Dass Retter und Geretteter einander in guter Gesundheit gegenübertreten können, ist wenigen entscheidenden Handgriffen und viel Entschlossenheit zu verdanken, erklärt Dr. Mario Krammel, geschäftsführender Präsident von Puls, dem Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes und Oberarzt bei der Wiener Berufsrettung: „Denn bei einem Herzstillstand zählt jede Minute. Durch kräftigen Druck in der Mitte des Brustkorbes und den raschen Einsatz eines Defis noch vor Eintreffen der Rettung können Zeugen eines Herzstillstands effizient Hilfe leisten.“

Defibrillatoren – oder kurz „Defis“ - sind dabei wichtige Hilfsmittel: „Sie sind einfach in der Handhabung und können durch einen kontrollierten Elektroimpuls das Herz wieder in den richtigen Rhythmus bringen“ erklärt Harry Kopietz, Landtagspräsident und Präsident von Puls weiter. Dass die Polizisten einen der lebensrettenden Defis im Auto hatten, ist auf ein Projekt der Polizei in Kooperation mit Puls zurückzuführen. Im Rahmen des Projekts „Polizei First Responder“ wurden Defis in Polizeiinspektionen sowie mobil in Polizeiautos installiert und die Exekutivbeamten in den Kampf gegen den plötzlichen Herztod eingebunden. „Bei entsprechenden Notrufen, die in der Rettungszentrale eingehen, wird nun neben den Rettungskräften auch die Polizei verständigt. Wenn unsere Kollegen vor der Rettung vor Ort sind, können sie so bereits effizient helfen“, erklärt Patrick Maierhofer, Pressesprecher der Wiener Polizei. „Wir sind sehr stolz darauf, wie unsere Kolleginnen und Kollegen hier im wahrsten Sinn des Wortes ‚beherzt‘ einschreiten.“ Seit Beginn des Projektes wurden von Beamtinnen und Beamten der Wiener Polizei mehr als 400 Personen erfolgreich wiederbelebt.

Weitere Informationen unter www.puls.at

Was tun im Notfall?
Wenn ein Mensch keine Reaktion und keine normale Atmung hat, liegt ein Herzstillstand vor.
Rufen: Rufen Sie den Notruf 144.
Drücken: Legen Sie Ihre Hände übereinander und drücken Sie kräftig und schnell in die Mitte des Brustkorbs: mindestens 100-mal pro Minute.
Schocken: Falls ein Defi vorhanden ist, schalten Sie diesen ein und befolgen Sie die Anweisungen.


Quelle: Stadt Wien



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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