Was droht bei Nichtbeachtung der Wettsteuer bei Sportwetten?

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28 Jun 08:15 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Unserem Fiskus entgeht in Sachen Steuern und Wirtschaftsmanagement so schnell nichts. Und so war es nur abzuwarten, bis die deutsche Regierung darauf aufmerksam geworden ist, aus dem Thema Sportwetten ein Geschäft zu machen. Denn seit dem 1. Juli 2012 gibt es einen neuen Glücksspielstaatsvertrag, welcher eine Steuer von 5% auf jede getätigte Wette fordert. Und das nicht über den Spieler selbst, sondern direkt über den Bookie. Somit sind die Kunden zwar betroffen, allerdings nur indirekt. Trotzdem hat dieses Gesetz zu viel Verwirrung, fragenden Gesichtern und vor allem Unsicherheit geführt. Denn bei nicht Beachtung des Gesetzes kann es zu hohen Strafen kommen. Und darüber soll dieser Artikel handeln. Er soll aufklären, was es mit den Steuern auf sich hat und vor allem was passiert, wenn man gegen das Gesetz verstößt.

Wichtige Fakten zur Wettsteuer

  • Die Steuer beläuft sich auf 5 % Abzug des Bruttobetrages.

  • Transparenz der Steuer auf den Wettscheinen.

  • Die Steuer wird teilweise von den Bookies übernommen.

  • Wenn die Steuer nicht vom Bookie übernommen wird, wird sie direkt vom Bruttobetrag des Gewinns abgezogen.

Welche Strafen drohen bei Nichteinhaltung des Steuergesetzes?

Es gibt immer Mittel und Wege, um gewisse Regeln zu umgehen. Doch es ist wichtig, sich klar zu machen, dass das nicht zahlen von Steuern in Deutschland eine Straftat ist und somit auch streng bestraft wird. Die Strafen von Steuerhinterziehung in Deutschland sind nicht ganz ohne und man sollte sich ernsthaft überlegen, ob es einem das Wert ist. Das Wetten mit einem VPN (Virtual Private Network) beispielsweise, kann helfen die Steuer zu umgehen, da die IP Adresse des Anwenders eine andere ist, und somit in den meisten Fällen nicht verfolgt werden kann. Falls es dennoch aber zu einer Verfolgung kommt und man belangt wird,drohen hohe Geldstrafen, bis hin zu einer Freiheitsstrafe, wobei eine Strafbefreiung nur dann möglich ist, wenn der Täter weniger als 50.000 Euro hinterzogen hat. In diesem Fall muss der jeweilige Betrag, plus 6% Hinterziehungszinsen nachgezahlt werden. Sollte der hinterzogene Betrag sich allerdings über den oben genannten 50.000 Euro belaufen, droht eine Freiheitsstrafe, die sich, je nach höhe des hinterzogenen Betrages, von 6 Monaten bis hin zu 10 Jahre belaufen kann.

Berechnung der Wettsteuer

Wie die Wettsteuer letztendlich berechnet wird, liegt an dem jeweiligen Bookie. Denn es gibt drei verschiedene Berechnungsmodelle, welche dem Bookie zu Verfügung gestellt werden. So gibt es die eine Möglichkeit, dem Kunden keinerlei Steuern zu berechnen, indem der Bookie alle Steuerkosten selbst übernimmt. Die Kosten werden dann 100 % vom Anbieter übernommen, um sie dann ans Finanzamt weiterzureichen. Doch auch, wenn diese Möglichkeit für den Kunden erst mal als die attraktivste scheint, wird auch hier vom Bookie gerne getrickst. Denn er kompensiert die Summe der anfallenden Steuern ganz einfach mit schwächeren Wettquoten.

Bei der zweiten Variante wird der Steuerbetrag direkt vom Einsatz des Kunden abgezogen. Somit wird die Steuer dem zu bezahlenden Betrag einfach hinzugerechnet oder vom Bruttobetrag des Gewinns abgezogen.

Die dritte Möglichkeit ist, dass der Steuerbetrag für den Kunden nur anfällt, wenn die Wette gewonnen wurde. Dann zieht der Bookie die 5 % des gewonnenen Betrages ab. Ist die Wette jedoch verloren, werden die Steuern vom Bookie selbst übernommen.

Um herauszufinden welcher Anbieter sich am besten eignet gibt es hier (wettanbietererfahrungen.com) einen Anbietervergleich. So kann man sich, die für sich beste Möglichkeit heraussuchen, ohne mit einer Strafrechtlichen Verfolgung rechnen zu müssen.

Hintergrund der Wettsteuer

Im ersten Moment denkt sich die Mehrheit wahrscheinlich, dass es ja mal wieder Typisch vom Staat ist, seinen Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch ganz so ist es nicht. Denn der Hintergrund der Wettsteuer ist ein ganz anderer. Und zwar liegt der Hintergrund in Schleswig-Holstein. Dieses Bundesland hat nämlich als erstes eine Vergabe von Wettlizenzen in Leben gerufen, was den anderen Bundesländern gar nicht gefiel. Und um die Auswüchse der alleinigen Entscheidung des Bundeslandes zu minimieren, wurde daraufhin die Steuer auf Sportwetten eingeführt.

Die meist gestellten Fragen im Bezug auf die Wettsteuer

gilt die Steuerregel für alle Bookies?

Kurz und knapp gesagt, Ja. Jeder Buchmacher, welcher in Deutschland seine Wetten anbietet, ist verpflichtet, diese zu versteuern. Und das gilt gleichermaßen für Online- und Offlinewettanbieter. Aktuell sind beim Finanzamt 120 Wettanbieter registriert, welche zwischen Juli 2012 und Januar 2015 554 Millionen Euro an die Staatskasse gezahlt haben.

Wie wird die Wettsteuer berechnet?

Die Wettsteuer beträgt 5 % und bezieht sich auf die jeweilige Einsatzhöhe des Kunden. Wenn der Buchmacher die Steuern übernimmt, muss er für jeden Umsatz in Höhe von 1000 Euro direkt 47,60 Euro an das Finanzamt abgeben.

Gibt es einen legalen Weg, die Steuer zu umgehen?

Den eigenen Erfahrungen nach, gibt es keinen legalen Weg, die Steuern zu umgehen. Und auch von Nutzungen eines, wie bereits oben erwähnten, VPN wird abgeraten. Denn sobald das Geld ausgezahlt wird und der Identitätsscheck ausgestellt wird, läuft man Gefahr aufzufliegen.

Was versteht man unter dem Bruttogewinn einer Sportwette?

Unter Bruttogewinn verstehen die Wettanbieter den gesamten Wettumsatz. Und der ergibt sich aus dem jeweiligen Wetteinsatz und dem Reingewinn, wovon letztendlich dann auch die 5 % Steuern abgezogen werden. Der Nettogewinn ist dann der tatsächliche Reingewinn, der übrig bleibt.

Macht es Sinn, den Bruttogewinn zu versteuern?

Darüber kann man streiten denn einerseits ist es sicher sinnvoll den Betrag zu versteuern, welcher den Einsatz und den Gewinn beinhaltet. Auf der anderen Seite ist es eh so, dass verlorene Wetten bei Buchmachern mit diesem Modell Steuerfrei bleiben. Deshalb wird die Rechnung am Ende auf dasselbe herauskommen. Denn wenn eine Wette verloren ist, zahlt die Steuern nicht der Kunde, sondern der Wettanbieter.

Kann die Steuer abgesetzt werden?

Nein. Ganz egal, welches Berechnungsmodell der Anbieter auch nutzt. Die kosten laufen unter klassischen Steuern und fallen daher nicht unter die abzugsfähigen Betriebssteuern. Und das gilt auch für den Kunden selbst, falls er die Steuern selbst zahlen muss.

Beispiele:

Steuer, abgezogen vom Gewinn:

Einsatz: 100 €

Quote: 2,0

Bruttogewinn: 200 €

Steuer: 10 €

Auszahlung: 190 €


Steuer abgezogen vom Einsatz:

Einsatz: 100 €

Steuer: 4,76 €

Nettoeinsatz: 95,24 €

Quote: 2,0

Auszahlung: 190,48 €

Steuer übernommen vom Anbieter:

Einsatz: 100 €

Quote: 2,0

Bruttogewinn: 200 €

Steuer: –

Auszahlung: 200 €



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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