Vorhofflimmern kann jeden treffen

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Vorhofflimmern kann jeden treffen
Foto: Franziskus Spital GmbH
16 Nov 16:00 2017 von OTS Print This Article

Diese Erkrankung tritt oftmals unbemerkt auf, hat aber schwerwiegende Folgen für Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit

Wien (OTS) - Die häufigste Rhythmusstörung des Herzens ist das Vorhofflimmern, das im Alter vermehrt auftritt. Ab dem 65. Lebensjahr wird daher ein regelmäßiges Screening empfohlen. Wir sprachen mit Prim. Doz. DDr. Manfred Wonisch, Facharzt für Kardiologie über Diagnose und Therapie von Vorhofflimmern.

Was ist Vorhofflimmern genau?

Prim. Wonisch: Beim Vorhofflimmern tritt eine Störung der Pumpfunktion des Herzens auf. Das Herz schlägt nicht mehr in einem regelmäßigen Takt, sondern teilweise zu schnell oder zu langsam. Daher kann etwa 20% der Pump-Leistung nicht mehr erbracht werden.

Warum ist es so wichtig, Vorhofflimmern rechtzeitig zu behandeln?

Prim. Wonisch: Wenn das Blut nicht ordentlich durch den Körper gepumpt werden kann, kommt es zu Ablagerungen in den Gefäßen und es bilden sich Gerinnsel, die die Blutgefäße verstopfen können. Dies führt im schlimmsten Fall zu einem Schlaganfall. Durch die eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens ist darüber hinaus die körperliche Leistungsfähigkeit reduziert, weil die verschiedenen Organe nicht ausreichend mit Blut versorgt werden können.

Welche Symptome treten auf?

Prim. Wonisch: Je nach Ausprägung des Vorhofflimmerns und der körperlichen Aktivität treten die Symptome unterschiedlich stark und merkbar auf. Oftmals ist es ein unregelmäßiger Herzschlag, ein Herz-Stolpern, das die Betroffenen selbst spüren oder beim Pulsmessen feststellen können. Ein schwaches Herz begünstigt zudem auch Wassereinlagerungen. Daneben sind spürbarer Leistungsverlust, Müdigkeit und Atemnot oftmals Indikatoren für eine Rhythmusstörung und sollten alsbald ärztlich abgeklärt werden, um die eingangs erwähnten Folgen und Komplikationen zu verhindern.

Sie sehen Diagnose & Therapie aus?

Prim. Wonisch: Der erste Schritt einer Diagnose erfolgt meist über das Pulsmessen und in weiterer Folge über ein aufschlussreiches EKG, das die Pump-Leistung des Herzens aufzeichnet. Komplettiert wird die Untersuchung i.d.R. mit einem Abhorchen der Herzgeräusche. Individuell erfolgt daraufhin eine Risikoabschätzung, wie wahrscheinlich ein Schlaganfall aufgrund der vorliegenden Rhythmusstörung ist und damit einhergehend ein Therapie-Vorschlag. Entweder wird durch eine medikamentöse Blutverdünnung das Schlaganfalls-Risiko minimiert, oder durch verschiedene äußere Einflüsse das Herz wieder in einen Takt gebracht, der keine gesundheitlichen Risiken auslöst.


Quelle: OTS



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